Ab 1. Oktober 2026 können Kassenbelege auch mittels QR Code digital angeboten werden

Die österreichische Bundesregierung hat ein umfassendes Registrierkassenpaket beschlossen, das unter anderem die freiwillige Nutzung digitaler Belege ermöglicht. Ab 1. Oktober 2026 können Händler die gesetzliche Belegerteilungspflicht auch durch digitale Lösungen wie QR-Codes erfüllen.
Künftig können Unternehmen ihren Kunden am Kassenbereich einen QR-Code auf einem Bildschirm anzeigen, über den der Beleg direkt auf dem eigenen Endgerät abgerufen werden kann. Diese niederschwellige digitale Alternative zum Papierbeleg setzt keine Betragsgrenze voraus. Bisher war die digitale Belegerstellung nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Wichtig dabei: Der klassische Papierbeleg bleibt bestehen. Kunden sollen weiterhin die Wahl haben, ob sie einen physischen oder digitalen Beleg erhalten möchten. Die Entscheidung liegt sowohl bei den Betrieben als auch bei den Konsumenten.
15-Warengruppen-Regelung wird dauerhaft
Ein zweiter Bestandteil des Pakets betrifft vor allem kleinere Handelsbetriebe. Die sogenannte 15-Warengruppen-Regelung, die bisher befristet war, wird nun dauerhaft verankert. Sie erlaubt es insbesondere Markt-, Straßen- und Wanderhändlern, mit bis zu 15 Warengruppen statt mit detaillierten Einzelartikelbezeichnungen zu arbeiten. Dies soll technische und administrative Hürden für Klein- und Kleinstbetriebe reduzieren.
Bereits ab 1. Jänner 2026 wird die Umsatzgrenze der „Kalte-Hände-Regelung“ von 30.000 auf 45.000 Euro angehoben. Diese Ausnahmeregelung betrifft Umsätze im Freien, etwa bei mobilen Verkaufsständen, und wird vom Gesetzgeber als überfällige Anpassung an die Inflation der vergangenen Jahre begründet.
Reaktionen aus Wirtschaft und Handel
Der Handelsverband Österreich begrüßt das Paket als Schritt in Richtung weniger Bürokratie und mehr Praxisnähe. „Der Handel fordert seit Jahren praxistaugliche, digitale Lösungen statt unnötigem Papierverbrauch“, erklärte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Gleichzeitig mahnt der Verband eine unkomplizierte Umsetzung ohne neue technische Hürden, Zusatzkosten oder Plattformzwang an. Digitale Lösungen müssten datenschutzkonform und auf freiwilliger Basis (opt-in) bleiben.
Kurt Egger, Generalsekretär des Wirtschaftsbundes und ÖVP-Wirtschaftssprecher, spricht von einem „umfassenden Entlastungs- und Modernisierungspaket“, das über die ursprünglichen Pläne aus dem Regierungsprogramm hinausgehe und einen „echten Digitalisierungsschub für die Wirtschaft“ bringe.




























