Künstliche Intelligenz

AI Factory Austria: Der Plan für das KI-Innovationslabor

Vienna Scientific Cluster. © TU Wien
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Mit der „AI Factory Austria“ (AI:AT) soll Österreich im Bereich KI einen bedeutenden Schritt vorwärts machen. Ein zentrales Ziel der Einrichtung ist die Entwicklung eines Supercomputers. Sie soll darüber hinaus Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Startups und öffentliche Verwaltungen bei der Entwicklung und Nutzung von AI-Lösungen unterstützen. Das AIT Austrian Institute of Technology und Advanced Computing Austria (ACA) informierten am Dienstag über die Pläne für die AI Factory für die nächsten Monate.

80 Millionen Euro Budget für Vorhaben

Wie berichtet soll die TU Wien die AI Factory, deren Finanzierung durch das European High Performance Computing (EuroHPC) Joint Undertaking gesichert ist, aufbauen. Die Rechenkapazitäten, die dort aufgebaut werden, sollen auch das Trainieren neuer KI-Modelle ermöglichen. Insgesamt hat das Projekt ein Budget von 80 Millionen Euro – 40 kommen von der EU, 40 von der Republik Österreich. Das Projektkonsortium unter Leitung von ACA und dem AIT soll eine hochmoderne Computing-Infrastruktur etablieren, die auf dem Vienna Scientific Cluster (VSC) an der TU Wien aufbaut.

„KI wird bald in nahezu allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen eine zentrale Rolle spielen – doch reine Rechenleistung reicht nicht aus. Es braucht Räume für Innovation, wie Werkstätten und Labors“, erklärte Andreas Kugi, Scientific Director am AIT Austrian Institute of Technology, am Dienstag. Das Projekt basiert auf drei Säulen: Einem leistungsfähigen HPC-Cluster, dem Aufbau von Softwareservices sowie dem AI Factory Hub.

Supercomputer soll 2027 bereit sein

Mit dem HPC-Cluster (High Performance Computing Cluster) ist eine Gruppe von miteinander verbundenen Computern gemeint, die zusammenarbeiten, um komplexe Rechenaufgaben zu bewältigen. Der Cluster soll es ermöglichen, sichere und vertrauenswürdige AI zu entwickeln. Für ihn sind 50 Millionen Euro des Gesamtbudgets vorgesehen. Die Softwareservices und der AI Factory Hub sollen Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Startups und öffentliche Verwaltungen durch den gesamten Lebenszyklus von Modellen weiter unterstützen. Die beiden Säulen erhalten die restlichen 30 Millionen Euro aus dem Budget.

Der Supercomputer soll ab Jänner 2027 betriebsbereit sein. Erste Services sollen bereits im Oktober zur Verfügung stehen, ein Startup-Accelerator folgt im Jänner des kommenden Jahres. Die Factory soll ein breites Spektrum an Dienstleistungen bieten. „Firmen und öffentliche Einrichtungen sollen hier leicht verständliche Informationen und niederschwellige Zugänge zu KI-Lösungen erhalten“, betont Kugi. Das Angebot umfasst Trainings, Informationen zu gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie konkrete Unterstützung zur Entwicklung vertrauenswürdiger KI. Bei komplexeren Anforderungen erfolgt eine Weiterleitung an spezialisierte Institutionen im Netzwerk.

Neue AI Factory Austria: 80 Millionen Euro Budget, 650 bis 700 GPUs geplant

Einfacher Zugang zur Rechenleistung

Mario Drobics, Projektleiter der AI Factory Austria, hebt die Stärken des Standorts hervor. „Österreich bringt hervorragende Voraussetzungen mit: Biotech, die produzierende Industrie, die öffentliche Verwaltung sowie der Bereich Physik bieten enormes Potenzial – ergänzt durch Healthtech, Fintech, Lawtech und Nachhaltigkeitsthemen.“ Ein zentrales Ziel ist es, Proof-of-Concepts zu fördern, Innovationen zu beschleunigen und europäische Partner für die operative Umsetzung und das Modell-Upscaling zu gewinnen.

Die technische Umsetzung fokussiert sich auf Benutzerfreundlichkeit. „Der Zugang zur Rechenleistung des Supercomputers soll möglichst einfach gestaltet werden – auch auf programmatischer Ebene über APIs“, erläutert Markus Stöhr, Projektleiter bei Advanced Computing Austria. Eine zentrale Operations-Plattform deckt den gesamten KI-Lebenszyklus ab. Es soll auch möglich sein, bestehende Modelle mit dem Supercomputer zu verbinden und direkt auf dessen Rechenleistung zuzugreifen.

AI Factory Austria als Testlabor für Innovation

Anders als eine AI Gigafactory setzt die AI Factory Austria weniger auf großindustrielle Weiterentwicklung, sondern versteht sich vielmehr als Testlabor. Die Initiative ist als Teil eines europäischen Netzwerks konzipiert und will auch gezielt Investor:innen mit Startups zusammenbringen. Durch die Kombination aus Hochleistungsrechnen, Fachwissen und Netzwerk soll die AI Factory Austria zu einem zentralen Knotenpunkt für KI-Innovation in Europa werden.

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