Anthropic muss Claude limitieren, nachdem Entwickler die KI an ihre Grenzen brachte

Mit Claude Code hat der OpenAI-Rivale Anthropic einen Hit abgeliefert: Der AI-Coding-Assistent wurde schnell zu einem beliebten Tool bei Entwicklern, weil sie damit viel Programmierarbeit an das LLM Claude des KI-Startups auslagern können. Um Zugriff zu erhalten, ist ein Claude Pro oder Max-Abonnement von 100 bzw. 200 Euro pro Monat notwendig. Nun zeigte sich, dass die dabei beinhalteten Nutzungen so stark ausgenutzt wurden, dass es sich für Anthropic nicht mehr rechnet und die KI-Modelle zeitweise sogar überfordert waren.
Anthropic wird deswegen ab dem 28. August wöchentliche Ratenbegrenzungen für Claude-Abonnenten einführen. Die Maßnahme zielt darauf ab, Systemkapazitäten zu stabilisieren und Richtlinienverletzungen zu unterbinden.
Hintergrund der Entscheidung
Claude Code verzeichnet nach Unternehmensangaben ein beispielloses Wachstum. Gleichzeitig identifizierte Anthropic problematische Nutzungsmuster, die die Systemleistung für alle Nutzer beeinträchtigen. Dazu gehören:
- Account-Sharing und Weiterverkauf von Zugängen
- Dauerhafte Nutzung von Claude Code im 24/7-Betrieb
- Parallel laufende Instanzen bei umfangreichen Codeprojekten
Das Unternehmen berichtet von mindestens sieben Systemausfällen im vergangenen Monat aufgrund der hohen Nachfrage.
Neue Nutzungsbeschränkungen
Zusätzlich zu den bestehenden 5-Stunden-Limits werden ab Ende August wöchentliche Kontingente eingeführt:
Pro-Abonnenten (20 USD/Monat):
- 40-80 Stunden „Sonnet 4“-Zugang pro Woche
Max 5x-Abonnenten (100 USD/Monat):
- 140-280 Stunden Sonnet 4
- 15-35 Stunden Opus 4
Max 20x-Abonnenten (200 USD/Monat):
- 240-480 Stunden Sonnet 4
- 24-40 Stunden Opus 4
Auswirkungen auf Nutzer
Anthropic schätzt, dass weniger als 5 Prozent der aktuellen Nutzer von den neuen Beschränkungen betroffen sein werden. Die Limits orientieren sich an typischen täglichen Nutzungsmustern.
Nutzer, die ihre wöchentlichen Kontingente ausschöpfen, haben die Möglichkeit, zusätzliche Nutzung zu Standard-API-Preisen zu erwerben. Dies betrifft hauptsächlich Entwickler mit großen Codeprojekten oder mehreren parallel laufenden Claude Code-Instanzen.
Das Unternehmen behält sich vor, die Nutzungslimits basierend auf Erfahrungen mit den Entwicklergewohnheiten anzupassen. Anthropic kündigte an, langfristig alternative Lösungen für intensive Nutzungsszenarien zu entwickeln.