avemoy: Kärntner Drohnen-Startup holt sich Millioneninvestment

Das Kärntner Agritech-Startup avemoy, ein Spin-off der Universität Klagenfurt, präsentiert mit Hortiscan eine neue Lösung für professionelle Gewächshausbetriebe. Das System ermöglicht erstmals die vollautomatische Überwachung und Analyse von Tomatenpflanzen und basiert auf KI, Drohnentechnologie und einem intelligenten Daten-Dashboard. Im Kern des Systems arbeitet eine autonome Drohne, die regelmäßig präzise Sensorbilder von Tomatenkulturen aufnimmt. Diese Daten wandelt die Software mittels proprietärer KI-Modelle in Informationen zu Erntezeit, Schädlingsbefall oder Schnittkontrollen um, die jederzeit per App oder Desktop abrufbar sind.
Die Anwendung funktioniert komplett nach dem Plug-and-Play-Prinzip: Aufbauen, aktivieren, fertig. Updates, Flugpläne und Auswertungen erfolgen automatisch, während ein Austauschsystem für Drohnen den kontinuierlichen Betrieb ohne technische Vorkenntnisse seitens des Kunden gewährleistet. Michael Gruber, CEO von avemoy, erklärt: „Hortiscan ist ein System aus der Praxis für die Praxis. Es ermöglicht eine datengesteuerte und zuverlässige Produktion – weltweit.“
Pilotprojekt mit Frutura bringt Marktreife
Die Markteinführung von Hortiscan plant avemoy für den Spätherbst 2025. Die erste marktreife Anwendung entstand im Rahmen eines Pilotprojekts mit Frutura, einem der führenden Gemüseproduzenten Österreichs und Tochterunternehmen der DOL-Gruppe. Katrin Hohensinner-Häupl, Geschäftsführerin von Frutura, zeigt sich überzeugt: „Das System ist beeindruckend praxisnah – eine direkte Antwort auf die Bedürfnisse unserer Gärtner. avemoy ist für uns ein grundlegender Pfeiler auf dem Weg zur digitalen und ressourcenschonenden Landwirtschaft.“
avemoy wurde als Spin-off der Universität Klagenfurt gegründet und erhielt als erstes Kärntner Projekt ein FFG-Fellowship. Die Zusammenarbeit mit der Universität setzt sich auch nach der Gründung intensiv fort, unter anderem im TOMAiTO-Projekt, das durch FFG-AIM-Förderung unterstützt wird und gemeinsam mit der AAU, dem CNS Lab und Frutura durchgeführt wird.
Millionenfinanzierung und internationale Expansion
Im Frühsommer 2025 sicherte sich avemoy in einer ersten Finanzierungsrunde eine Investition im siebenstelligen Bereich. Zu den Beteiligten zählen der Carinthian Venture Fund (CVF), StartInvest, die Lakeside Technology Foundation und die DOL-Gruppe als strategischer Partner und Investor. René Ratz, Investment Manager des CVF, begründet das Engagement: „Mit avemoy investieren wir in ein Unternehmen mit einer klaren technologischen Vision, einer starken akademischen Basis und globalem Potenzial. Besonders wichtig ist uns, das Kärntner Start-up-Ökosystem mit Risikokapital zu stärken.“
Die Finanzierung ermöglicht avemoy, neue Funktionen schneller zu entwickeln und den internationalen Rollout vorzubereiten. Für 2026 plant das Unternehmen erste Niederlassungen außerhalb Österreichs, beginnend mit einer Filiale in den Niederlanden. Trotz der beeindruckenden technischen Vision zeigt sich in einigen Bereichen, dass das Startup noch in der Wachstumsphase steckt. Mit Hortiscan bringt avemoy künstliche Intelligenz dorthin, wo sie realen Mehrwert schafft: in die Lebensmittelproduktion unter Glas. Das System verbindet technologische Reife mit Benutzerfreundlichkeit und demonstriert, wie Forschung, Unternehmergeist und Praxisrelevanz zusammenwirken können.