Warum so viele Firmen Bitcoin kaufen? Vielleicht wegen ihrer Börsenkurse…

Er hat sich zum größten Bitcoin-Prediger der Welt aufgeschwungen: Michael Saylor hat das Unternehmen Strategy (ehemals MicroStrategy) weltberühmt gemacht mit seinen Bitcoin-Investments. Mittlerweile hält die Firma etwa 592.000 BTC mit einem Gegenwert von derzeit etwa 64 Mrd. Dollar. Noch größer ist der Börsenwert von Strategy – das Unternehmen, das kaum jemand mehr mit Business-Software verbindet, liegt derzeit bei einer Marktkapitalisierung von 107 Milliarden Dollar.
Klar ist: Saylor hat es geschafft, mit mutigen Finanzkonstruktionen Strategy zu einer Aktie zu machen, in die man investiert, wenn man in Bitcoin und künftige mögliche Wertzuwächse investieren will. Was Saylor nicht geschafft hat: Die Shareholder von Meta, Microsoft oder amazon davon zu überzeugen, ebenfalls Bitcoin-Reserven aufzubauen. Doch Strategy hat bei vielen anderen Nachahmer gefunden. Was ihnen gemeinsam ist (im Unterschied zu Microsoft, Meta und Amazon): Die meisten hatten ziemlich marode Aktienkurse, bevor sie ihre BTC-Strategien ankündigten oder umsetzten.
So auch Strategy selbst. Am Börsenkurs sieht man deutlich, wie Michael Saylor 2020 mitten in der COVID-Pandemie begonnen hat, das Unternehmen in BTC investieren zu lassen. Der marode Börsenkurs des angeschlagenen Software-Unternehmens hat sich seither stark erholt, und Strategy, wie das Unternehmen seit Februar 2025 heißt, wird heute fast ausschließlich mit Bitcoin assoziiert:
Nun sind 2025 – also wenige Monate, nachdem Bitcoin erstmals die 100.000 Dollar sprengte, der Reihe nach neue Unternehmen an den Start gegangen, die Strategy nachmachen und BTC in die Bilanz nehmen. 26
Metaplanet
Das japanische Unternehmen Metaplanet hat seine Bitcoin-Strategie deutlich ausgeweitet und hält aktuell 11.111 Bitcoin im Wert von über einer Milliarde US-Dollar. Zur weiteren Expansion hat Metaplanet für seine US-Tochtergesellschaft, die Metaplanet Treasury Corp., eine Kapitalzufuhr von fünf Milliarden Dollar bereitgestellt. Damit positioniert sich das Unternehmen als wichtiger Akteur im Bereich der Bitcoin-Treasury-Strategien. Allerdings gibt es bislang keine belastbaren Hinweise darauf, dass Metaplanet selbst in den Bitcoin-Mining-Bereich einsteigt – der Fokus liegt klar auf der Haltung von Bitcoin als strategisches Vermögenswert.
Hier die Kursentwicklung des börsennotierten Unternehmens, die klar zeigt, dass es in den Jahren bis 2013 deutlich besser aussah:
Bridge Biotherapeutics (Parataxis Korea)
Nach der Übernahme durch Parataxis Holdings wird das südkoreanische Biotech-Unternehmen Bridge Biotherapeutics zu Parataxis Korea umfirmiert und wandelt sich zur ersten börsennotierten Bitcoin-Treasury-Plattform des Landes. Parataxis investierte rund 18,5 Millionen US-Dollar in das Unternehmen, um institutionellen Investoren in Südkorea Zugang zu Bitcoin als Treasury-Asset zu ermöglichen. Neben dem bestehenden Biotech-Geschäft soll Bitcoin künftig als strategisches Reserve-Asset gehalten werden.
Semler Scientific
Das US-amerikanische Medizintechnikunternehmen Semler Scientific verfolgt eine aggressive Bitcoin-Strategie. Nach aktuellen Angaben hält das Unternehmen rund 3.808 Bitcoin (Stand Mai 2025) – die im Text genannte Zahl von 4.449 Bitcoin ist nicht korrekt. Bis zum Jahr 2027 strebt Semler Scientific jedoch an, seine Bitcoin-Bestände auf bis zu 105.000 Bitcoin zu erhöhen. Zur Finanzierung setzt das Unternehmen auf verschiedene Kapitalquellen, darunter Eigenkapital, Fremdkapital und operative Cashflows.
Prenetics Global
Prenetics Global mit Hauptsitz in Hongkong ist das erste börsennotierte Gesundheitsunternehmen, das eine offizielle Bitcoin-Treasury-Strategie eingeführt hat. Das Unternehmen investierte rund 20 Millionen US-Dollar in Bitcoin, was etwa 187 Bitcoin entspricht. Ziel ist es, künftig den Großteil der Unternehmensbilanz in Bitcoin zu halten und die Integration von Bitcoin in die operativen Geschäftsprozesse weiter voranzutreiben.
Heritage Distilling Company
Heritage Distilling Company ist das erste börsennotierte Spirituosenunternehmen, das Bitcoin und Dogecoin als Zahlungsmittel akzeptiert und Kryptowährungen als strategisches Treasury-Asset hält. Die Integration von Kryptowährungen geht über die bloße Akzeptanz als Zahlungsmittel hinaus: Das Unternehmen verankert die Bitcoin-Strategie auch in Marketing und Produktentwicklung, beispielsweise mit der Einführung von „Bitcoin Bourbon“.
LEEF Brands
LEEF Brands, ein kanadisches Cannabisunternehmen, ist ein Vorreiter bei der Integration von Bitcoin in die Unternehmensbilanz. Das Unternehmen hält aktuell 3.937 Bitcoin und nutzt diese nicht nur als Treasury-Asset, sondern auch für B2B-Transaktionen und Point-of-Sale-Zahlungen. Zur Finanzierung setzt LEEF Brands unter anderem auf eine Bitcoin-gesicherte Wandelanleihe im Wert von fünf Millionen Dollar.
KULR Technology Group
Die KULR Technology Group, ein auf Energiemanagement spezialisiertes Unternehmen, investiert bis zu 90 Prozent seiner Barreserven in Bitcoin. Aktuell hält KULR rund 920 Bitcoin und hat ein 300-Millionen-Dollar-ATM-Programm zur weiteren Bitcoin-Akkumulation angekündigt. Zur Bewertung der Performance nutzt das Unternehmen eine eigene Kennzahl, die sogenannte „BTC Yield“.
ProCap Financial
ProCap Financial, ein Finanzunternehmen aus den USA, verfolgt eine ambitionierte Bitcoin-Strategie. Es hat bereits 3.724 Bitcoin zu einem durchschnittlichen Preis von rund 103.785 Dollar pro Coin erworben und plant, bis zu eine Milliarde Dollar in Bitcoin zu investieren. Zur Finanzierung dieser Pläne sammelte das Unternehmen 750 Millionen Dollar durch eine bevorzugte Aktienemission sowie durch die Ausgabe von Wandelanleihen ein. Ziel ist es, eine vollständig auf Bitcoin basierende Finanzdienstleistungsplattform aufzubauen. Geplant ist, ProCap via SPAC an die Börse zu bringen.