Bitcoin hängt bei 89.000 Dollar, während Gold neues Rekordhoch bei 4.400 Dollar schafft

Das Edelmetall Gold hat am Montag zum 51. Mal in diesem Jahr einen historischen Höchststand erreicht und dabei erstmals die Schwelle von 4.400 US-Dollar durchbrochen. Eine Feinunze kostete zwischenzeitlich 4420 Dollar, womit das Metall auf dem besten Weg ist, die stärkste Jahresperformance seit 1979 zu verzeichnen. Parallel dazu stabilisierte sich Bitcoin bei rund 88.800 Dollar, nachdem die Kryptowährung eine volatile Phase mit Kursverlusten von über 30 Prozent seit den Oktober-Höchstständen durchlaufen hatte. Auch andere digitale Assets wie Ether, das wieder über die 3000-Dollar-Marke kletterte, sowie XRP und Solana legten zu.
Als Haupttreiber der Gold-Rally gelten aktuelle US-Konjunkturdaten, die weitere Zinssenkungen der Federal Reserve im Jahr 2026 wahrscheinlicher machen. Die Inflationsrate in den Vereinigten Staaten fiel im November mit 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr niedriger aus als von Analysten erwartet, obwohl die Fed ein Zwei-Prozent-Ziel verfolgt. Gleichzeitig kühlt sich der amerikanische Arbeitsmarkt ab, was die Notenbank vor ein Dilemma stellt: Sie muss ihr Doppelmandat aus Preisstabilität und Vollbeschäftigung ausbalancieren. Sinkende Zinsen machen Gold attraktiver, da das Metall im Gegensatz zu Staatsanleihen keine laufenden Erträge generiert.
Crypto-Märkte zwischen Erholung und Unsicherheit
Die Kryptomärkte zeigten sich fragil, nachdem Positionen im Wert von über 576 Millionen Dollar liquidiert wurden. Händler verweisen auf dünne Liquidität zum Jahresende und hohe Leverage-Positionen als Faktoren, die Aufwärtsbewegungen bremsen. Dennoch folgen digitale Assets dem breiteren Risiko-Sentiment der globalen Märkte, das von Erwartungen an Zinssenkungen und der Nachfrage nach sicheren Häfen wie Gold gestützt wird. Die Volatilität der vergangenen Wochen hatte Kursschwankungen ausgelöst, die unabhängig von Aktien und Rohstoffen verliefen.
Daten von K33 Research deuten darauf hin, dass Langfrist-Investoren in Bitcoin das Ende einer ausgedehnten Verkaufsphase erreichen, während institutionelle Käufer begonnen haben, mehr Bitcoin zu absorbieren, als Miner produzieren können. Unternehmens-Treasuries und börsengehandelte Fonds haben ihre Käufe intensiviert, selbst nachdem die Preise deutlich gefallen waren. Zentralbanken treiben unterdessen weiterhin die Nachfrage nach Gold an, was zusammen mit Zuflüssen in Gold-ETFs die Rally des Edelmetalls unterstützt.
Asiatische Märkte und globaler Risikoappetit
Asiatische Aktienmärkte verzeichneten ebenfalls Gewinne, wobei der MSCI Asia Pacific Index um mehr als ein Prozent zulegte. Technologiewerte führten die Erholung an, nachdem sich US-Aktien zum Ende der vergangenen Woche stabilisiert hatten. Japan stand im Fokus, nachdem die Bank of Japan ihre Zinsen angehoben hatte, was die Renditen von Staatsanleihen auf mehrjährige Höchststände trieb. Der Yen gewann an Stärke, nachdem Regierungsvertreter vor übermäßigen Währungsbewegungen gewarnt hatten. Die höheren Renditen markieren einen Abschied von der jahrelangen ultralockeren Geldpolitik.
Trotz der Erholung an den Aktienmärkten bleibt die Beziehung zwischen Anleiherenditen und Goldpreis gestört. Diese negative Korrelation hat sich in den vergangenen drei Jahren zunehmend aufgelöst, da Anleger Staatsanleihen wegen der steigenden Verschuldung von Industrienationen kritischer betrachten. Gold profitiert somit nicht nur von geldpolitischen Erwartungen, sondern auch von einem strukturellen Vertrauensverlust in traditionelle Anlageklassen – ein Trend, der auch die Akzeptanz von Kryptowährungen als alternative Assets befeuert.















