Bitcoin stürzt auf 97.000 Dollar, Parallelen zum Tech-Sell-off zu sehen

Es sind Schreckensmomente für Krypto-Investoren, wie man sie in schöner Regelmäßigkeit beobachten kann: Aktuell kracth der Markt für Kryptowährungen ordentlich. Bitcoin ist am Freitag auf 97.000 gefallen, das ist ein minus von 6 Prozent innerhalb von nur 24 Stunden. Bei großen Altcoins wie Ethereum, Cardano, Solana oder Chainlink fällt das Minus noch deutlicher aus, es sind 8 bis 10 Prozent, die in 24 Stunden futsch sind.
Der Krypto-Markt hat demnach seit seinem Allzeithoch am 7. Oktober, wo die Market Cap bei 4,3 Billionen Dollar lag, bereits mehr als eine Billion Dollar eingebüßt – das entspricht einem Minus von etwa 23 Prozent innerhalb von nur etwa fünf Wochen. Hier die Preisentwicklungen im Überblick:
| Coin | Symbol | Preis | 7d | 30d |
| Bitcoin | BTC | $96,853.31 | -6.55% | -4.80% |
| Ethereum | ETH | $3,189.63 | -9.94% | -4.72% |
| XRP | XRP | $2.28 | +8.37% | +2.91% |
| BNB | BNB | $918.28 | -5.03% | -5.15% |
| Solana | SOL | $141.84 | -9.17% | -10.01% |
| TRON | TRX | $0.2931 | -1.98% | +2.40% |
| Dogecoin | DOGE | $0.1641 | -6.82% | -1.52% |
| Cardano | ADA | $0.5195 | -8.42% | -5.03% |
| Hyperliquid | HYPE | $37.18 | -5.57% | -7.75% |
Große Abflüsse aus Krypto-ETFs
Anders als etwa 2022, als die US-Zinswende, der Terra/LUNA-Crash und schließlich die FTX-Implosion den Krypto-Markt in den Bärenmarkt schickten, ist aktuell nicht so ganz klar, warum die Krypto-Werte derart nachgeben. Festzustellen ist auf jeden Fall, dass die Stimmung unter Investoren sehr schlecht ist. Der „Crypto Fear & Greed Index“, der versucht, die Marktstimmung abzubilden, steht schon seit Oktober zumeist auf „Angst“ – was bedeutet, dass Investoren derzeit lieber die Finger von Investments in Bitcoin und Co lassen.
Gleichzeitig sieht man an den Börsen, dass Krypto-ETFs für Bitcoin und Ethereum derzeit ziemlich bluten. Spot-Bitcoin-ETFs in den USA verzeichneten am Donnerstag einen Abfluss von 869,9 Millionen US-Dollar aus den Fonds, was den zweitgrößten Abfluss seit seit dem Start der börsengehandelten Fonds Anfang 2024 darstellt. Das bedeutet konkret, dass Investoren derzeit viel Geld aus Bitcoin-Fonds abziehen, offenbar auf der Suche nach besseren Anlagemöglichkeiten. Im Zeitverlauf sehen die Zu- und Abflüsse in die Krypto-ETFs von BlackRock und Co so aus:

Hier sieht man deutlich: Der Oktober und November waren (bisher) anders als von vielen erwartet sehr schlecht. Eigentlich hoffte die Branche auf einen „Uptober“ und einen „Moonvember“, jedoch hat sich ein starkes Jahres-Finish bisher nicht eingestellt – im Gegenteil.
USA als wichtiger Faktor
Die Ursachensuche führt derweil schnell in die USA, wo im letzten Jahr vor allem Trump, Börsengänge (Circle, Gemini), Krypto-Politik (SEC, Stablecoin-Gesetz) und Zinsentscheidungen Einfluss auf die Entwicklung des Marktes hatten. In den USA brauen sich aktuell mehrere Faktoren zusammen, die sich insgesamt negativ auf Krypto-Assets auswirken:
- Rückgang der Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen durch die Fed, was die Attraktivität von riskanten Anlagen senkt.
- Große Kapitalabflüsse aus Bitcoin-Spot-ETFs, die hohe Verkaufsmengen verursachen.
- Steigende Angst unter Anlegern, festgestellt durch einen fallenden Fear and Greed Index.
- Allgemeiner Rückgang an Risikoasset-Märkten wie Nasdaq und US-Aktien, der mit Kryptomärkten korreliert.
- Liquidationen im Milliardenbereich und verstärkte Verkaufswellen großer Investoren.
- Makroökonomische Unsicherheiten wie US-China-Handelskonflikte und steigende Staatsanleiherenditen.
Parallelen zum Tech-Sell-off
Nicht zu vergessen ist auch, dass Krypto-Assets wie eben Bitcoin oder Ethereum in der Vergangenheit auch immer wieder deutliche Parallelen zur Preisentwicklung von Tech-Aktien aufwiesen. Diese haben diese Woche ebenfalls Sell-offs gesehen. Hier BTC und ETH im Vergleich zu Aktien wie jenen von Meta, Nvidia, Palantir oder Oracle:

























