Startup Interviewer

Brainonomy: „Gründung ist kein geradliniger Prozess“

Brainonomy-Gründerin Jennifer Kellner © Brainonomy
Brainonomy-Gründerin Jennifer Kellner © Brainonomy
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Das Grazer Startup Brainonomy hat eine App namens „SilentSurf“ entwickelt, die Kinder beim Surfen im Internet vor schädlichen Inhalten und Tracking beschützen soll. Jennifer Kellner, die Gründerin und Geschäftsführerin von Brainonomy, erzählt im Gespräch mit unserem Startup Interviewer über ihr Jungunternehmen.

Kannst du uns dein Startup vorstellen? Was macht ihr genau?

Jennifer Kellner: Brainonomy GmbH ist ein österreichisches Startup im Bereich digitaler Kindersicherheit. Mit unserer App SilentSurf entwickeln wir einen Browser speziell für Kinder und Familien, der problematische Inhalte wie Pornografie, Gewalt und Glücksspiel automatisch blockiert und SafeSearch erzwingt. Unser Ansatz unterscheidet sich bewusst von klassischen Parental-Control-Lösungen: SilentSurf kommt ohne Tracking, Profilbildung oder Überwachung von Kindern aus. Kinder werden nicht analysiert oder beobachtet, ihre Privatsphäre bleibt geschützt.

Die Idee hinter SilentSurf ist, Eltern dabei zu unterstützen, ihren Kindern beim ersten Handy einen sicheren und verantwortungsvollen Start ins Internet zu ermöglichen – ohne dabei die Privatsphäre der Kinder zu verletzen.

Wie heißt du, was ist deine Rolle im Startup, und nenne bitte die Website des Startups.

Ich heiße Jennifer Kellner und bin Gründerin sowie Geschäftsführerin der Brainonomy GmbH. Bei Brainonomy bin ich für die inhaltliche Ausrichtung, das Produktkonzept und die strategische Entwicklung von SilentSurf verantwortlich. Die Website des Startups ist: www.silentsurf.app

Wer ist im Gründungsteam?

Aktuell besteht das Gründungsteam aus mir allein. Die Brainonomy GmbH wurde von mir gegründet, und ich verantworte sowohl die inhaltliche Ausrichtung als auch die Entwicklung von SilentSurf. Für spezifische Themen wie technische Umsetzung und Design arbeite ich mit externen Partnern zusammen.

Was ist die Geschichte hinter deinem Startup? Wie und warum hast du angefangen?

Die Idee zu SilentSurf ist aus einer sehr einfachen Beobachtung entstanden: Kinder kommen immer früher mit dem Internet in Berührung, oft über das erste eigene Smartphone. Gleichzeitig sind viele bestehende Lösungen entweder technisch überladen oder setzen stark auf Überwachung und Datensammlung. Ich habe mich gefragt, warum Sicherheit im Netz für Kinder oft bedeutet, dass ihre Privatsphäre geopfert wird. Für mich fühlte sich das falsch an – gerade bei Kindern.

Mit SilentSurf wollte ich einen anderen Weg gehen: einen sicheren Standard schaffen, der Kinder schützt, ohne sie zu beobachten oder auszuwerten. Ein Werkzeug, das Eltern bei ihrer Verantwortung unterstützt und Kindern von Anfang an einen respektvollen, geschützten Zugang zum Internet ermöglicht. Brainonomy und SilentSurf sind aus diesem Anspruch entstanden, Kindersicherheit und Datenschutz nicht als Gegensätze zu sehen, sondern gemeinsam zu denken.

Was unterscheidet dein Startup von der Konkurrenz? Was macht euch einzigartig, was ist die USP?

Viele Lösungen im Bereich Kindersicherheit setzen auf Kontrolle: Sie überwachen das Verhalten von Kindern, sammeln Daten, erstellen Profile oder geben Eltern detaillierte Einblicke in jede Online-Aktivität. SilentSurf verfolgt einen grundlegend anderen Ansatz. Wir schaffen Sicherheit durch technische Schutzmechanismen, nicht durch Überwachung. Die App blockiert problematische Inhalte und erzwingt sichere Suche, ohne Tracking, Profilbildung oder Datensammlung.

Das Besondere an SilentSurf ist diese klare Trennung zwischen Schutz und Kontrolle. Kinder werden nicht analysiert oder bewertet, und Eltern müssen keine Entscheidungen auf Basis von Verhaltensdaten treffen. Unsere USP ist daher kein einzelnes Feature, sondern ein konsequent datenschutzfreundliches Sicherheitskonzept, das Kinderschutz und Privatsphäre von Anfang an zusammendenkt.

Welche Technologien setzt ihr ein, bzw. welche hauseigene Tech habt ihr entwickelt?

SilentSurf basiert auf einer eigens konzipierten Browser-Architektur, bei der Sicherheit und Datenschutz von Anfang an mitgedacht wurden. Funktionen wie Inhaltsfilterung, SafeSearch-Durchsetzung und Schutz vor Tracking sind fest in die Browserlogik integriert, lassen sich aber bewusst flexibel konfigurieren. Eltern können diese Schutzmechanismen je nach Bedarf aktivieren oder anpassen, ohne dass dafür zusätzliche Module oder externe Überwachungssysteme notwendig sind.

Unsere hausinterne Entwicklung konzentriert sich darauf, technische Schutzmechanismen so umzusetzen, dass sie ohne Tracking, Profilbildung oder Verhaltensanalyse auskommen. Ziel ist es, Sicherheit durch technische Standards zu ermöglichen – nicht durch Kontrolle oder Auswertung von Nutzerdaten.

Wer ist eure Zielgruppe und wie erreicht ihr sie?

Unsere Hauptzielgruppe sind Eltern von Kindern im Volksschul- und frühen Teenageralter, insbesondere in dem Moment, in dem das erste eigene Smartphone ins Spiel kommt. In dieser Phase suchen viele Eltern nach einfachen, verlässlichen Lösungen, die Sicherheit bieten, ohne Kinder zu überwachen. Wir erreichen diese Zielgruppe vor allem über Informations- und Aufklärungsarbeit: durch redaktionelle Berichterstattung, Empfehlungen im Elternumfeld sowie über direkte Kommunikation auf unserer Website.

Ein wichtiger Teil ist dabei, verständlich zu erklären, warum Datenschutz gerade bei Kindern eine Rolle spielt. SilentSurf wächst bewusst nicht über aggressive Werbung, sondern über Vertrauen, Weiterempfehlung und inhaltliche Präsenz rund um digitale Verantwortung.

Wie sieht es mit bisherigen Finanzierungen aus? Gibt es schon Investoren?

SilentSurf wurde bisher vollständig eigenfinanziert. Aktuell gibt es keine externen Investoren. Für mich steht im Vordergrund, das Produkt inhaltlich sauber aufzubauen und den richtigen Ansatz für Kindersicherheit und Datenschutz zu etablieren. Finanzierung ist kein Selbstzweck, sondern eine Frage des richtigen Zeitpunkts und der passenden Form.

Kannst du uns dein Geschäftsmodell erklären? Wie generiert dein Startup Einnahmen?

SilentSurf verfolgt ein einfaches und transparentes Geschäftsmodell. Die App wird als kostenpflichtiger Dienst für Familien angeboten. Eltern bezahlen für den Zugang zu einem sicheren, datenschutzfreundlichen Browser, der ihre Kinder schützt, ohne Tracking oder Datensammlung einzusetzen. Einnahmen entstehen ausschließlich durch diese Nutzungsgebühr. Es gibt keine Werbung, kein Verkaufen von Daten und keine versteckten Monetarisierungsmechanismen.

Dieses Modell passt bewusst zu unserem Ansatz: Wenn es um Kinder und Datenschutz geht, soll das Produkt selbst das Geschäftsmodell sein – nicht die Aufmerksamkeit oder die Daten der Nutzer:innen.

Was sind die nächsten Schritte für dein Startup? Habt ihr spezifische Ziele für die Zukunft?

In den nächsten Schritten liegt der Fokus klar auf der Weiterentwicklung von SilentSurf. Wir wollen den bestehenden Schutz weiter verfeinern und zusätzliche Funktionen ergänzen, die Familien im Alltag tatsächlich helfen – immer unter der Prämisse von Datenschutz und Einfachheit. Gleichzeitig geht es darum, den Browser stabil weiterzuentwickeln und die Nutzung für Eltern und Kinder möglichst verständlich und verlässlich zu halten. Neue Funktionen entstehen daher nicht aus einem Funktionswettlauf, sondern aus konkreten Rückmeldungen von Familien. Langfristig ist das Ziel, einen sicheren Standard für kindgerechtes Surfen zu etablieren, der zeigt, dass digitale Sicherheit und Privatsphäre kein Widerspruch sein müssen.

Hast du Tipps für andere Gründer:innen?

Mein wichtigster Tipp ist, sich früh klarzumachen, warum man gründet – und welche Werte man nicht verhandeln will. Gerade am Anfang gibt es viele Meinungen und gut gemeinte Ratschläge, die einen leicht vom eigenen Kern wegführen können. Es hilft, Entscheidungen konsequent am eigenen Anspruch auszurichten, auch wenn das manchmal langsamer oder unbequemer ist. Nicht alles, was kurzfristig Wachstum verspricht, passt langfristig zum eigenen Produkt oder zur eigenen Haltung. Und zuletzt: Gründung ist kein geradliniger Prozess. Geduld, Lernbereitschaft und ein realistischer Blick auf die eigenen Ressourcen sind oft wichtiger als große Visionen.

Diese Story ist mit dem Startup Interviewer, einem AI-Tool von Trending Topics entstanden. Willst du ebenfalls zu deinem Startup von unserer AI interviewt werden, dann klicke hier. Weitere Startup-Interviews findest du hier.

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