C&P Ventures: Vom Betongold zu strategischen Startup-Investments
Das erste Mal waren sie groß als Startup-Investor in den Medien, als sie 2021 in die Wiener Carsharing-Firma Eloop investierten – da ist die Grazer Immobilienfirma C&P Immobilien AG das erste Mal so richtig als Geldgeber für innovative Jungfirmen in Erscheinung getreten. Doch bei einem einmaligen Investment beleibt es nicht – mit der neuen Tochterfirma C&P Ventures gibt es jetzt ein Vehikel, das regelmäßig in Startups investiert.
Dass C&P in Zukunft öfters in der Startup-Branche in Erscheinung treten will, hat eigentlich eine längere Vorgeschichte. Denn bereits 2015 stieg die Immobilienfirma bei Rockets ein – jenem Grazer Unternehmen, das unter anderem mit Home Rocket eine Crowdfunding-Plattform für Immobilien betreibt. Nun sind neben Home Rocket mittlerweile auch Eloop und Smartbricks, eine Software für Handwerksbetriebe, im Portfolio.
Die Investoren der C&P Ventures sind die C&P Immobilien AG, deren CFO Thomas Schober-Plankl und der Serienunternehmer und Business Angel und C&P-Aufsichtsrat Helmut Raggam. Man wolle die über die C&P Ventures die Gewinne der C&P Immobilien AG „zum Teil bereits in einer möglichst frühen Phase in erfolgsversprechende Unternehmen“ investieren, heißt es aus Graz. Neben Kapital stelle man auch das „Unternehmensnetzwerk sowie das Know-How der C&P Mitarbeiter:innen zur Verfügung“.
25,1 Prozent angestrebt
Künftig sind über die C&P Ventures zwei Investments pro Jahr geplant, heißt es aus der Geschäftsführung, und zwar im Early-Stage-Bereich. Pro Investment sind Beträge bis zu einer Million Euro möglich. „Auch wenn das Unternehmen anfangs noch weit davon entfernt ist, Gewinne abzuwerfen: Wenn wir von der unternehmerischen Idee überzeugt sind, steigen wir bereits in den frühen Phasen nach der Gründung ein“. Das zeigt sich national wie international immer wieder: Während Investments in Scale-ups oder Unicorns durch die Wirtschaftskrise viel zurückhaltender als noch 2021 gemacht werden, fokussieren VCs weiter stark auf frühe Phasen.
Anders als viele andere Startup-Investor:innen strebt C&P Ventures aber immer eine strategische Unternehmensbeteiligung von 25,1 Prozent an – also die Sperrminorität. Damit ist man nicht bloß reiner Finanzinvestor, sondern will sich maßgeblich auch operativ einbringen. Fokussiert wird auf Startups mit „direktem oder indirektem Bezug zu Immobilien und Mobilität“. Agierte man bisher „behind the scenes“, will man künftig stärker präsent sein.
Gegründet wurde die C&P Immobilien AG 2006 von Thomas Schober-Plankl und Markus Ritter. Heute sieht sich das Grazer Unternehmen als Marktführer für Anlegerwohnungen im Privatkundensegment. Seit dem Start bis Ende 2021 wurden fast 7.000 Wohnungen verkauft.