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Das neue große Ziel der Internet-Riesen heißt…Indien

© Annie Spratt on Unsplash
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Der neueste Darling der Internet-Riesen heißt…Indien. Während China sich mit seinen eigenen BAT-Online-Giganten hinter der Großen Firewall abgeschottet hat und sein eigenes Süppchen kocht, stehen die Tore Indiens für US-Konzerne derzeit weit offen. Voraussetzung: Sie bandeln brav mit Premierminister Modi und den Mächtigen des Landes an und versprechen der Reihe nach, Milliarden in das Land und seine digitale Infrastruktur zu investieren.

Nachdem bereits Facebook ein großes Investment getätigt hat, ist jetzt Google an der Reihe. Alphabet-CEO Sundar Pichai, selbst mit indischen Wurzeln, hat gerade bekannt gegeben, dass Google sowie der CapitalG-Fonds in den nächsten fünf bis sieben Jahren zehn Milliarden Dollar in Indien investieren wird. Klingt viel, ist aber vergleichsweise wenig. Alphabet machte 2019 einen Gewinn von etwa 34 Milliarden Dollar.

Neben Beteiligungen an indischen Firmen via CapitalG wird sich Google darum bemühen, seine Produkte in die vielen indischen Sprachen wie Hindi, Tamil oder Punjabi zu übersetzen, neue Produkte speziell für indische Internetnutzer bauen und AI-Tools für den Einsatz im Gesundheitswesen, in der Landwirtschaft und im Bildungsbereich bereitstellen. Man wolle eng mit Premier Modi und seiner Regierung an der Umsetzung dessen „Digital India„-Initiative arbeiten.

Und mit Modi und Co muss man sich definitiv gut stellen. Indien wird in absehbarer Zeit China als bevölkerungsreichstes Land der Welt überholen und gilt als wichtigster Zukunftsmarkt für Internet-Unternehmen, nachdem die Märkte in Nordamerika und Europa gesättigt sind. Indien verteidigt sein digitales Ökosystem im Wissen, wie wertvoll es ist, aber vehement.

Das musste kürzlich erst China erfahren, als das indische Ministerium für Informationstechnologie kurzerhand 59 chinesische Apps, darunter TikTok und WeChat, verbannte. Auslöser war die sich zuspitzende Konfrontation der beiden asiatischen Supermächte in der Himalaya-Region, die zuletzt auch Tote forderte. Chinas Internet-Unternehmen wird vorgeworfen, Daten aus Indien abzusaugen und die Souveränität und Integrität des Landes zu untergraben (Trending Topics berichtete).

Mit den USA bzw. dessen Firmen bekommt Indien nun zunehmend einen starken Partner, der ebenfalls gegen China auftritt. Zuletzt investierte Facebook satte 5,7 Milliarden Dollar, um sich zehn Prozent der indischen Jio Platforms Limited zu kaufen. Das ermöglicht es Zuckerberg, WhatsApp als ultimativen Bezahl-Kanal für 60 Millionen Kleinst-, Klein- und Mittelbetrieben, 120 Millionen Bauern und 30 Millionen kleinen Händlern zu positionieren.

Bei Google wird das mobile Betriebssystem Android eine zentrale Rolle in Indien spielen. Dort lässt sich nicht nur AI für Unterricht und Krankenhäuser integrieren, sondern auch Bezahl-Dienste wie eben Google Pay.

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