Digicust: Österreichisches Zoll-Startup holt 2,3 Millionen Euro

Das österreichische KI-Startup Digicust, das sich auf die Automatisierung von Zöllen spezialisiert hat, hat seine Pre-Series-A-Finanzierungsrunde finalisiert. Sie soll als Zwischenfinanzierung dienen, bis die große Series A gemacht werden kann. Neben bestehenden Investoren kommen gleich zwei tschechische Geldgeber, nämlich Jet Investment und LookAI, an Bord.
Zusammen mit bestehenden Investoren erreicht die Seed-Runde ein Gesamtvolumen von 2,3 Millionen Euro. Jet Investment investiert über den Venture-Capital-Fonds Jet Venture 1 insgesamt 950.000 Euro, der Look.AI Fund steuert 250.000 Euro bei. Weitere 550.000 Euro stammen von Privatinvestoren aus der Branche sowie vom Mitgründerteam, die im Zuge der FlexCo-Umwandlung ihre Beträge in Unternehmenswertanteile überführt haben. Die Austria Wirtschaftsservice (aws) ermöglicht über das Garantieprogramm „Eigenkapital hebeln“ zusätzlich 500.000 Euro Finanzierung, hinzu kommen 50.000 Euro aus einem Marketing- und Internationalisierungsprogramm.
Seit 2020 entwickelt das am Flughafen Wien ansässige Startup eine KI-gestützte Plattform, die Zoll-Workflows für Logistikunternehmen, Zollbroker und Exporteure automatisiert. Die Software verkürzt Bearbeitungszeiten deutlich und reduziert Fehlerquoten durch modulare KI-Komponenten für Dokumentenverarbeitung, automatische Tarifierung, Exportkontrolle und Zollaudits. Die Lösung läuft bereits produktiv in mehreren europäischen Ländern, wird von über 60 Unternehmenskunden genutzt und hat bislang mehr als 500.000 Zollanmeldungen verarbeitet. Digicust ist nach dem „IEEE Certified“-Standard durch den TÜV SÜD zertifiziert.
Zwischenfinanzierung vor Series A
„Mit dieser finalen Erhöhung haben wir Digicust genau die richtige Zwischenfinanzierung vor einer nicht mehr weit entfernten Series-A-Runde geboten. So legen wir den Grundstein für eine weitere Expansion und bereiten uns auf die weltweite Skalierung unserer Lösungen vor“, sagt Borisav Parmakovic, CEO von Digicust. Die Unterstützung durch Investoren wie JetVentures und Look.AI bestätige den eingeschlagenen Kurs: „Dass Investoren wie JetVentures und Look.AI unsere Technologie als führend und zukunftsweisend im Zollbereich einschätzen, bestätigt unseren Kurs und unsere Produktstrategie.“
Kamil Levinský, Managing Director bei Jet Ventures, sieht Digicust als Standardsetzer: „Digicust setzt einen neuen Standard für die Automatisierung von Zollprozessen in Europa, weil die Kombination aus proprietärer Technologie und tiefem KI-Know-how es Kunden ermöglicht, Genauigkeit und Produktivität in der Zollabwicklung signifikant zu steigern.“
Investoren mit Industrie- und AI-Fokus
Jet Investment ist eine 1997 gegründete tschechische Investmentgesellschaft mit Fokus auf Industrieinvestitionen in Zentraleuropa und verwaltet rund 17 Milliarden CZK in vier Fonds für qualifizierte Anleger. Die Private-Equity-Fonds investieren in mittelständische Industrieunternehmen mit hohem Wachstumspotenzial. Der 2024 gegründete Venture-Capital-Fonds Jet Venture 1 konzentriert sich auf B2B-Startups im industriellen Umfeld. Miteigentümer von Jet Investment sind die Partner Igor Fait, Marek Malík, Lubor Turza und Libor Šparlinek.
LookAI positioniert sich als globaler AI-Startup-Fonds und fördert durch Kapital, Netzwerk und Know-how Startups mit disruptiven AI-Geschäftsmodellen. Der Fonds adressiert den erwarteten Wachstumspfad des AI-Markts und investiert global in Startups, die starke technische Fähigkeiten und skalierbare AI-Modelle vorweisen können.





























