KSV1870

Firmenpleiten in Österreich erreichen Höchststand seit 2005

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Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Österreich steigt im ersten Halbjahr 2025 deutlich an. Aktuell melden durchschnittlich 19 Unternehmen pro Tag Insolvenz an, was einem Gesamtvolumen von 3.500 Firmenpleiten entspricht. Dies bedeutet einen Anstieg von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf 4,8 Milliarden Euro, besagen Zahlen des Kreditschutzverbands KSV1870.

Firmenpleiten in Zeiten der „Omnikrise“

Grund für die hohe Anzahl an Firmenpleiten ist vor allem die angespannte wirtschaftliche Situation. Nur 43 Prozent der österreichischen Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als zufriedenstellend. „Die Unternehmen kommen in Zeiten einer internationalen Omnikrise aktuell kaum zur Ruhe. Die unausweichliche Folge ist ein hohes Insolvenzaufkommen, wie wir es in Österreich zuletzt im Jahr 2005 zu verzeichnen hatten. Zudem deutet aktuell vieles darauf hin, dass uns diese Situation noch einige Zeit begleiten wird“, erklärt Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz.

Die Analyse nach Branchen zeigt ein differenziertes Bild: Der Handel führt mit 599 Fällen die Insolvenzstatistik an, gefolgt von der Bauwirtschaft mit 552 und der Gastronomie mit 422 Fällen. Besonders auffällig ist der massive Anstieg im Grundstücks- und Wohnungswesen um 83 Prozent auf 263 Fälle. Dieser Sektor verzeichnet mit 1,35 Milliarden Euro auch die höchsten Verbindlichkeiten.

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Keine nachhaltige Stabilisierung in Sicht

Eine geografische Konzentration zeigt sich in Wien, wo 30 der 40 größten Insolvenzfälle registriert sind. Die bisher größte Einzelinsolvenz des Jahres betrifft die Herkules Holding GmbH mit Verbindlichkeiten von 710 Millionen Euro. Von den Insolvenzen sind aktuell 10.500 Arbeitnehmer:innen und 20.000 Gläubiger:innen betroffen.

Als Hauptgründe für die Entwicklung nennen Experten hohe Personal- und Energiekosten sowie geopolitische Unsicherheiten. Besonders exportorientierte Unternehmen leiden unter den internationalen Spannungen. Die Situation verschärft sich zusätzlich durch die schwache Auftragslage in vielen Branchen. Obwohl die aktuelle Analyse gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres mehr Insolvenzfälle zählt, haben sich die vorläufigen Passiva um 56,8 Prozent auf insgesamt rund 4,8 Mrd. Euro halbiert.

Für das Gesamtjahr 2025 prognostiziert der KSV1870 etwa 7.000 Unternehmensinsolvenzen. „Zwar hat sich die Auftragslage in einigen Bereichen zuletzt leicht verbessert, etwa in Teilen der Bauwirtschaft und bei den Finanzdienstleistern, doch das ist noch zu wenig für eine nachhaltige Stabilisierung“, so Götze.

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