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Flatpay: Dänisches Fintech steigt zum Unicorn auf, verkündet 100 Mio. Euro ARR

FlatPay-Gründer Peter Lüth, Sander Janca-Jensen, Rasmus Busk. © FlatPay
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Das dänische Fintech Flatpay hat sich 145 Millionen Euro frisches Kapital gesichert und erreicht damit eine Bewertung von 1,5 Milliarden Euro. Die Finanzierungsrunde wurde von den französischen Investor AVP Growth und Smash Capital aus Kalifornien angeführt, auch Bestandsinvestoren wie Dawn Capital haben nachgelegt. Damit ist Flatpay zum am schnellsten gewachsenen Unicorn in Dänemark aufgestiegen – nur drei Jahre nach der Gründung 2022. Das Kapital soll nun in weiteres Wachstum und die Expansion in neue europäische Märkte fließen.

Die Wachstumszahlen sind beeindruckend: In den vergangenen zwölf Monaten wuchs der Umsatz laut Unternehmensangaben um 400 Prozent. Flatpay beschäftigt mittlerweile mehr als 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und plant, diese Zahl bis Ende 2026 zu verdoppeln. CEO und Mitgründer Sander Janca-Jensen verkündete gegenüber TechCrunch einen weiteren Meilenstein: „Wir haben im Oktober 100 Millionen Euro ARR überschritten.“ Der jährlich wiederkehrende Umsatz wachse derzeit um fast eine Million Euro pro Tag. „Der Plan für 2026 ist, weitere 300 Prozent zu wachsen und das Jahr hoffentlich mit zwischen 400 und 500 Millionen Euro ARR zu verlassen“, so Janca-Jensen. Bis 2029 will das Unternehmen sowohl Umsatz als auch Belegschaft verzehnfachen.

Günstiger als SumUp – Deutschland als Kernmarkt

Deutschland ist der größte Markt für Flatpay: Hier arbeiten 540 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, rund 20.000 Kunden nutzen die Zahlungslösungen. Insgesamt zählt das Startup europaweit etwa 60.000 Kunden – deutlich weniger als Platzhirsch SumUp, der weltweit vier Millionen Kunden verzeichnet. Ein erheblicher Teil davon dürfte ebenfalls auf Deutschland entfallen, einen von SumUps stärksten Märkten.

Flatpay greift mit einem aggressiven Preismodell an: Das Zahlungsterminal geben die Dänen kostenlos aus, pro Transaktion werden 1,29 Prozent fällig. Im Basismodell von SumUp sind es dagegen 1,39 Prozent – und die Hardware ist kostenpflichtig. Die Zielgruppe sind vor allem kleine Restaurants, Kioske und Cafés. Laut einer Bitkom-Studie liegt der Anteil digitaler Zahlungen im deutschen Einzelhandel bei rund 60 Prozent. Union und SPD planen zudem, Betriebe zu verpflichten, digitale Zahlungsmethoden anzubieten – ein Schritt, der den Markt für beide Player entscheidend vergrößern würde.

Persönlicher Vertrieb als Wachstumstreiber

Hinter Flatpay stehen die Seriengründer Sander Janca-Jensen, Rasmus Busk, Rasmus Hellmund Carlsen und Peter Lüth. Neben Dawn Capital und Seed Capital hat auch Fußballer Mario Götze in das Startup investiert. Der Ansatz des Unternehmens unterscheidet sich von vielen Konkurrenten: Flatpay setzt auf persönlichen Vertrieb. Die Vertriebsmitarbeiter erscheinen mit Stift und Papier, um die Preisgestaltung zu erklären, und mit Kartenterminals für sofortige Demos.

Dieser Ansatz verursacht höhere Kundenakquisitionskosten als bei rein digitalen Konkurrenten, kombiniert mit 24/7-Kundensupport. Doch Janca-Jensen argumentiert, dass die Schaffung aktiver Nachfrage das Startup deutlich schneller wachsen lässt. Das dreistellige Wachstum macht die Betonung menschlicher Interaktion auch für Investoren attraktiv – selbst im aktuell KI-obsessierten Investmentzyklus.

Flatpay ignoriert AI jedoch nicht vollständig: Das Unternehmen nutzt die Technologie für Echtzeit-Features und experimentiert mit Voice-AI-Agenten. Zudem plant Flatpay den Ausbau ins Banking mit Karten und Konten. Die aktiven Märkte umfassen neben Deutschland auch Dänemark, Finnland, Frankreich, Italien und Großbritannien. Für 2026 sind ein bis zwei weitere Länder geplant, vermutlich sind die Niederlande dabei.

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