GO SHANGHAI: Wie AVILOO mit GIN den chinesischen Markt erschließt

Die Internationalisierung – es ist einer der größten und gewagtesten Schritte, die ein Startup, das sich im Wachstum befindet, machen kann. In Österreich brechen jedes Jahr immer mehr Jungfirmen zu neuen Ufern auf und expandieren in neue Märkte. Doch dieser Schritt braucht gute Planung und ein Verständnis für die Ökosysteme, die Startups erreichen wollen. Viele Märkte unterscheiden sich grundlegend von denen im eigenen Heimatland.
GIN öffnet die Pforten nach Asien
Österreichische Startups haben jedoch eine helfende Hand bei der Internationalisierung: Das Global Incubator Network Austria (GIN) öffnet heimischen Jungfirmen seit seiner Gründung im Jahr 2016 die Pforten zu globalen Märkten. Außerdem hilft das Netzwerk Startups aus dem Ausland dabei, in Österreich Fuß zu fassen. Verwaltet wird die Institution von der Austria Wirtschaftsservice (aws) und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).
GIN konzentriert sich speziell auf den asiatischen Markt. Mit seinem Programm GO ASIA hilft das Netzwerk heimischen Startups jedes Jahr dabei, in verschiedene Länder in Asien zu expandieren, darunter China und Hongkong, Südkorea, Japan und Singapur. Jährlich ruft das Netzwerk einzelne Calls wie GO SEOUL oder GO SHANGHAI aus, die aus geführten Reisen in die Zielregionen bestehen. GIN gibt den Jungunternehmen hierbei wertvolle Einblicke in diese spannenden Märkte, bietet ihnen wertvolle Kontakte mit dem dortigen Innovations-Ökosystem und unterstützt sie dort bei den ersten Schritten.
AVILOO nahm an GO SHANGHAI-Programm teil
Ein österreichisches Scale-up, das mithilfe von GIN den Sprung nach Asien geschafft hat, ist AVILOO. Die Jungfirma aus Niederösterreich ist im Jahr 2018 an den Start gegangen und hat sich seither mit seinen Batteriediagnose-Lösungen einen Namen gemacht. Durch Machine Learning-Algorithmen testet das Scale-up die Qualität der Batterie bei Elektro- und Plugin-Hybridautos. Eine internationale Ausrichtung hat AVILOO bereits seit Längerem, die Jungfirma ist schon im ganzen DACH-Raum aktiv. Doch nun zieht es das Scale-up auch noch weiter in die Ferne. Das Scale-up will nach China expandieren und hat dabei GIN an seiner Seite. Ein wichtiger Schritt war die Teilnahme am diesjährigen GO SHANGHAI-Programm.
Laut Wolfgang Berger, dem Gründer und Head of new Business von AVILOO, hatte sein Jungunternehmen bereits in der Vergangenheit dank GIN Einblicke in den asiatischen Raum erhalten. “Wir haben bereits bei GO SEOUL teilgenommen und dort sehr gute Erfahrungen gemacht”, so der Founder. Doch nun fiel die Wahl für den ersten Markt, den man erschließen will, auf China.
„Bei einer ersten Delegationsreise mit der Wirtschaftskammer im Jahr 2023 konnten wir schon einen guten Eindruck vom Markt in China erhalten. Nachdem unser Geschäft in Europa weiter stark gewachsen ist, haben wir nun die Möglichkeit gesehen, den Markt in China aktiv zu bearbeiten. Dafür hat sich GO SHANGHAI als perfekte Plattform für den Einstieg angeboten“, erklärt Berger.
GIN organisierte einwöchige Tour durch Shanghai
Im Zuge von GO SHANGHAI nahmen AVILOO und vier weitere heimische Jungfirmen an einer einwöchigen Tour durch die chinesische Metropole teil. Hierbei machte GIN die Startups zunächst mit dem chinesischen Startup-Ökosystem vertraut und erklärte ihnen die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen Markteintritt. Die Tour enthielt auch individuelle B2B-Meetings, Firmenbesuche und Austauschmöglichkeiten in Hi-Tech Parks wie der Taopu Smart Town.
Durch die individuellen B2B-Gespräche konnten die Startups potenzielle Kunden direkt erreichen und ihrem Markteintritt in China einen Schritt näher kommen. Ein weiteres Highlight war die Teilnahme an der Startup-Messe S-Tron, bei der AVILOO und die anderen Startups ihre innovativen Lösungen vor potentiellen Investoren und Partnern aus China präsentieren konnten.
„Die Termine waren sehr gut organisiert. Wir konnten wichtige Informationen über die Möglichkeiten, in China Fuß zu fassen, erhalten und haben uns dann für die Gründung einer eigenen Firma in China entschieden. Die Reise und die konkreten Gespräche vor Ort mit potenziellen Kunden und Partnern waren äußerst positiv und haben uns in unserer Entscheidung, das Abenteuer China zu wagen, bestärkt“, resümiert Wolfgang Berger.
Gefestigtes Stammgeschäft am Heimatmarkt wichtig
AVILOO hat sich nach Beratungen durch eine Rechtsanwaltskanzlei für die Gründung einer „Wholly Owned Foreign Entity“ entschieden. Dabei handelt es sich um eine Unternehmensform und eine Form des Markteintritts nach China, die der GmbH ähnelt. Aktuell sucht AVILOO nach einem geeigneten Bürostandort in Shanghai.
Wolfgang Berger empfiehlt Startups in der Wachstumsphase, die selbst den asiatischen Markt erschließen wollen, die Teilnahme an den GO ASIA-Programmen weiter. “Ich würde jenen Unternehmen die Teilnahme empfehlen, deren österreichisches oder europäisches Stammgeschäft schon gefestigt ist. Das Unternehmen sollte bereits Umsätze erzielen und in der Lage sein, auch Ressourcen für den Markteintritt in China zur Verfügung stellen zu können.”
Weitere Informationen zu GIN und GO ASIA finden sich hier.
























