Infomaniak launcht Euria: AI-Assistent heizt Wohnungen mit Rechenzentrum-Abwärme

Der Schweizer Cloud-Anbieter Infomaniak hat mit Euria einen kostenlosen KI-Assistenten gelauncht, der auf Open-Source-Modellen basiert und vollständig in Schweizer Data Centern läuft. Das Besondere: Die Abwärme der Server fließt ins Genfer Fernwärmenetz und beheizt bei Volllast 6.000 Minergie-A-Wohnungen im Winter. Gleichzeitig verspricht Infomaniak maximale Privatsphäre. Es soll keine Datentransfers ins Ausland und keine Auswertung für AI-Training geben.
Euria soll nachhaltige und leistungsstarke KI sein
Infomaniak nutzt den gesamten Stromverbrauch von Euria zur Wärmerückgewinnung. Das Data Center soll bei Volllast genug Energie liefern, um täglich 20.000 Menschen eine fünfminütige Dusche zu ermöglichen. Außerdem soll das Zentrum so die Verbrennung von rund 3.600 Tonnen CO₂-Erdgas pro Jahr verhindern.
„Euria zeigt, dass eine KI leistungsstark und gleichzeitig noch nachhaltiger für den Planeten sein kann: Die gesamte von der KI verbrauchte Energie, die ausschließlich auf erneuerbarer Energie ohne jegliche Wasserverschwendung beruht, kommt ein zweites Mal der Allgemeinheit zugute, um Haushalte zu beheizen“, erklärt Infomaniak-Gründer Boris Siegenthaler. Die Infrastruktur läuft ausschließlich mit erneuerbarer Energie und gehört laut Infomaniak zu den effizientesten Europas.
Infomaniak verspricht maximale Datensicherheit
Alle Anfragen verarbeitet Infomaniak in seinen Schweizer Data Centern. Unterhaltungen verschlüsselt das Unternehmen in allen Phasen, Daten dienen nur der Funktionssicherung des Dienstes. „Euria wurde entwickelt, damit Vertraulichkeit kein leeres Marketingversprechen bleibt, sondern Realität wird. Die Daten verlassen niemals unsere Data Center in der Schweiz und dienen nur dazu, den vom Nutzer gewünschten Dienst zu erbringen“, so CEO Marc Oehler. Der flüchtige Modus hinterlässt keine Spuren auf den Server. Auch Infomaniak kann ihn nicht abrufen. Euria soll dadurch vollständig DSGVO- und DSG-konform sein.
Technisch stützt sich Euria auf mehrere Open-Source-KI-Modelle, die je nach Nutzeranforderung zum Einsatz kommen. „Die Euria-Modelle werden vollständig in unseren Data Centern gehostet. Wir haben sie so konzipiert, dass sie ein Leistungsniveau bieten, das den besten KI-Systemen auf dem Markt sehr nahekommt, und gleichzeitig den Energiebedarf für ihren Betrieb reduziert“, so Oehler. „Keines der leistungsstärksten Modelle stammt bislang aus Europa. Diese Erkenntnis muss uns wachrütteln: Europa muss investieren, um seinen Rückstand aufzuholen und seine eigenen unabhängigen, ethischen und CO₂-neutralen KI-Modelle zu entwickeln.“
Euria bietet ab sofort via Web und Mobile-Apps (Android/iOS) Funktionen wie Websuche, Dokumentenanalyse, Audio-Transkription, Screenshot-Interpretation und Projektorganisation. Die kostenlose Version ist laut Infomaniak schneller und großzügiger als ChatGPT und benötigt kein Konto. Für erweiterte Nutzung reicht ein lebenslang kostenloses my kSuite-Konto mit 35 GB Speicherplatz. Erweiterte Pläne starten bei 19 Euro pro Jahr, die Business-Lösung kSuite Pro kostet ab 22,80 Euro pro Nutzer:in und Jahr und umfasst Instant Messaging, Drive, Mail, Kalender und Videokonferenzen. Infomaniak plant regelmäßige Updates.



























