Linzer MIC macht Zolltarifierung für Zalando-Exporte um 71 Prozent schneller

Das Linzer Software-Unternehmen MIC hat für Zalando ein KI-Tool entwickelt, das die Bearbeitungszeit für Zolltarifierung um 71 Prozent reduziert. Die Berliner E-Commerce-Plattform bedient mehr als 51 Millionen Kund:innen und meldet täglich bis zu 1,5 Millionen Ausfuhrpositionen für den Export in Drittländer wie die Schweiz an. Jeder einzelne Artikel benötigt die korrekte Zolltarifnummer – eine Herausforderung, die bisher mit erheblichem manuellem Aufwand verbunden war.
Zalando tarifiert jeden Monat bis zu 540.000 unterschiedliche Artikel. Jedes Produkt muss den gesetzlichen Zollvorgaben entsprechend im Zolltarif des jeweiligen Landes eingereiht werden. Eine falsche Tarifierung führt zu Verzögerungen beim Versand, Geldstrafen und Compliance-Problemen. Der sogenannte AI-Classifier von MIC nutzt AI und maschinelles Lernen, um den Automatisierungsgrad des Zolltarifierungsprozesses zu erhöhen.
MIC-System schlägt jeweils best-passenden Tarifcode vor
MIC trainiert das KI-Modell nicht nur mit allgemein verfügbaren Informationen wie der harmonisierten Zolltarifnomenklatur und verbindlichen Zolltarifinformationen, sondern auch mit kundenindividuellen Daten unter Einsatz von Natural Language Processing und Computer Vision.
Das System schlägt jeweils den best-passenden Tarifcode vor und gewährleistet damit Genauigkeit, Konformität und Effizienz bei der Zuordnung von Produkten zu den richtigen Zolltarifcodes. Das geplante Wachstum von bis zu 1,3 Millionen Artikeltarifierungen im Monat kann mit dem bestehenden Team bewältigt werden. Dieses kann sich zusätzlich auch noch anderen wertschöpfenden Tätigkeiten widmen.
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Zalando will strategischen Vorteil in internationaler Logistik
Für Zalando soll die MIC-Lösung nicht nur eine Entlastung im operativen Geschäft bedeuten. Sie soll auch einen strategischen Vorteil in der internationalen Logistik bieten. Das Unternehmen wird schneller, präziser sowie skalierbarer und schafft damit Wettbewerbsvorteile. Der AI-Classifier setzt einen Standard, der als Blaupause für die gesamte E-Commerce-Branche dienen kann, wenn es darum geht, Zolltarifierungsprozesse zu verbessern.
MIC ging 1988 als Familienunternehmen an den Start. Heute ist es nach eigenen Angaben der weltweit führende Anbieter für globale Zoll- und Exportkontrollsoftwarelösungen. Das Unternehmen hat mehr als 1.000 Kunden in 55 Ländern auf sechs Kontinenten. Rund 560 Mitarbeiter aus 45 verschiedenen Nationen, ein Großteil in Linz beschäftigt, erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von rund 80 Millionen Euro. Neben Linz, Wien und Salzburg ist MIC auch mit Standorten in Belgien, Deutschland, Schweiz, USA, Mexiko, Thailand sowie in Indien vertreten.


























