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„Avocado“: Meta soll 2026 auf geschlossenes LLM setzen, Open Source hat keine Priorität mehr

In einem über fünf Minuten langen Videostatement auf Facebook erläuterte Zuckerberg, warum das Unternehmen zu seinen ursprünglichen Wurzeln zurückkehren möchte. © Zuckerberg
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Die KI-Strategie von Meta Platforms steht vor einem historischen Wandel. Unter der klaren Vorgabe von CEO Mark Zuckerberg, die „Superintelligenz“ (AGI) zu verfolgen, mehren sich die Anzeichen, dass Meta von seinem langjährigen Open-Source-Ansatz abrücken und zu proprietären Large Language Models (LLMs) umschwenken könnte. Das neue, interne Modell mit dem Codenamen „Avocado“ – das 2026 erscheinen soll – wird zum Symbol dieser potenziellen Kehrtwende.

Die Gerüchte über „Avocado“ und seine mögliche Closed-Source-Natur signalisieren eine Prioritätenverschiebung: Der Wettbewerb mit OpenAI und Google scheint nun wichtiger zu sein als die Förderung des Open-Source-Ökosystems. Für Closed Source setzt sich innerhalb von Meta vor allem Alexandr Wang, Gründer von Scale AI, ein. Ihn holte Meta im Juni 2025 durch eine massive Investition von $14,3 Milliarden und die Ernennung zum Chief AI Officer ins Unternehmen.

Metas bisherige Open-Source-Modelle wie Llama haben der gesamten KI-Welt zwar deutliche Impulse gegeben. Die Entscheidung, nun einen anderen Weg zu gehen, könnte aber letztendlich das Ergebnis von Wettbewerbsdruck und internen Turbulenzen. Denn bisher hat es Meta (bei weitem) nicht geschafft, mit seiner Llama-Modellserie in echte Konkurrenz zu OpenAI, Google oder Anthropic zu treten, und auch die chinesischen Open-Source-LLMs sind teilweise deutlich besser als jene von Llama. Und: Das als „Behemoth“ bezeichnete beste Llama 4-Modell ist seit Monaten verzögert.

Yann LeCun weg, Alexandr Wang am Drücker

Außerdem geht es um die hohen Kosten der KI-Entwicklung. Das neue Modell „Avocado“ soll Berichten zufolge Einnahmen generieren – ein Ziel, das nur mit einem bezahlten, proprietären Modell erreicht werden kann. Wohl auch deswegen kam und kommt es innerhalb der KI-Abteilung von Meta zu Abgängen und Restrukturierungen. Im Zuge der Fokussierung auf „Superintelligenz“ wurden Hunderte Mitarbeiter aus der traditionellen FAIR (Fundamental Artificial Intelligence Research)-Einheit entlassen. Selbst der langjährige Chief AI Scientist und Open-Source-Befürworter Yann LeCun kündigte seinen Weggang an, was die Abkehr von der bisherigen KI-Kultur Metas unterstreicht.

Zuckerberg selbst, der noch vor Kurzem mit einem klaren „fuck that“ geschlossene Plattformen ablehnte und ein Memorandum mit dem Titel „Open Source AI is the Path Forward“ verfasste, scheint seine Haltung zu revidieren. Die intensive Sorge, gegenüber OpenAI und Google ins Hintertreffen zu geraten, sowie die zunehmend komplexen Sicherheitsbedenken im Kontext der AGI-Entwicklung, treiben diese pragmatische Wende voran.

Gut möglich ist also, dass Meta seine künftigen Top-KI-Modelle per Closed Source und API kostenpflichtig macht und die älteren, schwächeren Modelle (ganz nach dem Freemium-Ansatz) via Open Source frei verfügbar macht. Ähnliche Strategien hat man bereits bei Google oder OpenAI gesehen.

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