Musk vs. Trump: Tesla-Aktie bricht während X-Fehde ein

Die harmonischen Zeiten zwischen US-Präsident Donald Trump und Elon Musk sind wohl vorbei: Nur wenige Tage, nachdem Musk das Weiße Haus verlassen hat, liefert sich der Tesla-Chef auf seiner Plattform X einen zunehmend eskalierenden Streit mit Trump. Was zunächst als scharfe Kritik an Donald Trumps umstrittenen Haushaltsgesetz begann, wird nun mit noch deutlich härteren Bandagen ausgetragen. Vor diesem Hintergrund bricht derzeit unter anderem der Aktienkurs von Tesla ein. Das Wertpapier des E-Autokonzerns sackte letztlich um mehr als 14 Prozent ab, zwischenzeitlich lag er gar mehr als 17 Prozent im Minus, berichtet heise.
Musk hat Trump-Administration verlassen
Musk hat erst vergangene Woche die Trump-Administration verlassen. Bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr hatte sich der Tesla-Chef und X-Eigentümer als Trumps wohl größter Unterstützer gegeben. Nach Trumps erneutem Antritt als Präsident war er als Leiter der neuen Effizienzkommission DOGE tätig. Deren Ziel war es, eine Billion Dollar aus dem Bundeshaushalt zu streichen, was jedoch nicht gerade von Erfolg gekrönt war.
Immer wieder wurden in den letzten Wochen Gerüchte laut, dass sich Musk aus seiner Regierungsarbeit wieder zurückziehen wolle. Das lag vor allem daran, dass vor allem Tesla sehr unter dem kontroversen Image von Elon Musk litt. Nun hat der reichste Mann der Welt sich zwar aus der Trump-Administration verabschiedet. Doch er ist mit ihr offenbar noch lange nicht fertig. Stein des Anstoßes für den Bruch zwischen Musk und Trump war das umstrittene neue Haushaltsgesetz.
„Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren“
Das Gesetz, das im Mai mit republikanischer Mehrheit das Repräsentantenhaus passierte, enthält Steuersenkungen sowie Kürzungen bei Medicaid. Nach Schätzungen des „Committee for a Responsible Federal Budget“ würde es das Haushaltsdefizit in den nächsten zehn Jahren um 2,5 Billionen Dollar erhöhen. Das Gesetz, das Donald Trump gerne als „Big Beautiful Bill“ (BBB) bezeichnet, findet auch bei Republikanern nicht nur Zustimmung. Einige Fiskalkonservative wie Rand Paul aus Kentucky, Ron Johnson aus Wisconsin und Mike Lee aus Utah befürchten die Auswirkungen, die das Gesetz auf das Defizit haben könnte. Auch Musk ist kein Freund des BBB und bezeichnete es auf X als „widerlichen Missstand“.
Doch es dauerte nicht lange, bis der Streit zwischen Musk und Trump persönlich wurde. Mittlerweile hat Musk auf X geschrieben, dass Trump „undankbar“ sei, immerhin habe der Tesla-Chef einen signifikanten Beitrag zu dessen Wahlsieg geleistet. „Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren“, so Musk in einem Posting. Kurz darauf schrieb Musk auch, dass Trumps Name in den berüchtigten Epstein-Files steht und diese deshalb nicht in vollem Umfang öffentlich gemacht wurden. Damit deutet Musk an, dass Trump im Dunstkreis des verstorbenen verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein war, der minderjährige Mädchen einer Reihe bekannter Persönlichkeiten zum Sex vermittelte.
„Widerlicher Missstand“: Musk kritisiert Trumps Steuergesetz scharf
Tesla-Aktie um mehr als 14 Prozent abgestürzt
Trump lässt Musks Attacken natürlich nicht auf sich sitzen und hat unter anderem damit gedroht, dessen Regierungsaufträge und Subventionen zu streichen. Interessant dabei ist, dass die Fehde nicht auf einer Plattform ausgetragen wird. Musk nutzt seine eigene Social-Media-Plattform X, um sich über Trump lustig zu machen, und Trump schießt auf seiner Lieblingsplattform Truth Social und in Interviews mit dem Medienkonzern Fox News zurück.
Musk scheint auch mit einem Bruch mit der republikanischen Partei zu liebäugeln. In X-Posts hat er angedeutet, dass er Politiker, die Trumps Haushaltsgesetz unterstützt haben, bei den Zwischenwahlen 2026 absetzen würde, berichtet TechCrunch. Ganz oben auf seinem X-Account befindet sich derzeit eine Umfrage, in der er fragt, ob es „an der Zeit ist, eine neue politische Partei in Amerika zu gründen, die tatsächlich die 80 % in der Mitte vertritt?“
Für Tesla hatte der Streit jetzt direkte Folgen, die Aktie verlor im US-Handel mehr als 14 Prozent. Laut Bloomberg soll Musks Vermögen dadurch an einem Tag um knapp 34 Milliarden Dollar auf 335 Milliarden Dollar (etwa 293 Milliarden Euro) gefallen sein. Wie sich der Streit auf lange Sicht auf Tesla und Musks viele andere Unternehmen auswirken wird, muss sich noch zeigen. Was SpaceX betrifft, hat Musk zwischenzeitlich sogar gedroht, mit dem Weltraumkonzern keine Menschen mehr für die NASA ins All zu befördern, das hat er aber später zurückgenommen.