OpenAI

Start von GPT-5 steht unmittelbar bevor

GPT-5, wie es sich GPT-4 vorstellt. © Trending Topics via GPT-4.1
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Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Bereits heute, Mittwoch, oder Donnerstag Abend könnte es so weit sein: Dann soll OpenAI sein lange erwartetes neues AI-Modell GPT-5 auf den Markt werfen und die neue LLM-Unterlage für seinen Erfolgs-Chatbot ChatGPT liefern. GPT-5 soll dabei als Nachfolger der GPT-4-Reihe wieder für mehr Klarheit unter den mittlerweile vielfältig ausgeprägten LLMs sorgen und wieder die Konkurrenz (insbesondere Google, Anthropic, DeepSeek, Alibaba und xAI) auf Abstand halten.

Befeuert werden die Gerüchte über den baldigen Marktstart durch ein X-Posting von OpenAI-CEO Sam Altman, der da schreibt:

„we have a lot of new stuff for you over the next few days! something big-but-small today. and then a big upgrade later this week.“

Mit dem kleineren Update meint der die Open-Weights-Modelle, die am Dienstag Abend (mehr dazu hier) vorgestellt wurden, mit dem „großen Upgrade“ kann er eigentlich nur mehr GPT-5 meinen. Altman hat sich bereits mehrmals zu GPT-5 geäußert und die Leistungsfähigkeit des KI-Modells gelobt, vor der er sogar ein wenig Angst hätte. Mit den offenen Modellen will OpenAI insbesondere mit Meta und DeepSeek gleichziehen, bei GPT-5 geht es darum, Googles Top-Modell der Gemini-Reihe, Grok-4 von xAI und Claude 4 von Anthropic zu schlagen. Im Vorfeld sperrte Anthropic gar den OpenAI-Zugang zu Claude (mehr dazu hier).

OpenAI muss zurück an die Spitze

Wer heute von Künstlicher Intelligenz spricht, denkt meist automatisch an ChatGPT. Im Konsumentenbereich ist OpenAIs Chatbot nach wie vor die unangefochtene Nummer 1 – ein Erfolg, der jedoch über eine weniger erfreuliche technische Realität hinwegtäuscht. Denn obwohl ChatGPT als Marke dominiert, ist OpenAI technologisch längst nicht mehr der unbestrittene Marktführer.

Der Launch von GPT-4 liegt bereits über zwei Jahre zurück (März 2023), und seither hat OpenAI zwar mit verschiedenen Varianten wie GPT-4o, GPT-4.1, GPT-4.5 oder den Reasoning-Modellen der o-Serie deutliche Verbesserungen vorgestellt. Doch diese inkrementellen Updates reichen nicht mehr aus, um die Konkurrenz auf Abstand zu halten.

Konkurrenz überholt OpenAI in wichtigen Benchmarks

Die aktuellen Ranglisten der einflussreichen LMArena sprechen eine deutliche Sprache: OpenAI steht in den meisten Kategorien nicht mehr an der Spitze. Besonders Google hat mit Gemini 2.5 Pro einen starken Konkurrenten etabliert, der in Bereichen wie Textgeneration, Web Development und Bilderkennung bessere Ergebnisse erzielt als die OpenAI-Modelle. Auch Anthropic mit Claude, DeepSeek oder Elon Musks xAI haben bewiesen, dass sie mit OpenAI mindestens gleichziehen können.

Das LMArena-Ranking, das KI-Modelle in direkten Nutzertests vergleicht und ein Elo-basiertes Punktesystem verwendet, zeigt OpenAI nur noch in der Kategorie „Image Editing“ auf Platz 1. In allen anderen wichtigen Bereichen haben Konkurrenten die Nase vorn.

Kritik am Ranking-System

Allerdings ist das LMArena-System nicht unumstritten. Kritiker bemängeln mangelnde Transparenz und Wettbewerbsverzerrung: Große Anbieter können viele Modellvarianten parallel testen, aber nur die besten Versionen öffentlich listen lassen – schwächere Versionen verschwinden einfach. Dies begünstigt „Score-Gaming“ und benachteiligt Open-Source-Modelle. Dennoch gelten die LMArena-Ergebnisse als wichtiger Marktindikator.

Marktanteile bröckeln im Enterprise-Bereich

Noch beunruhigender für OpenAI sind die Entwicklungen im lukrativen Enterprise-Segment. Laut Menlo Ventures ist OpenAIs Marktanteil hier von 50% auf 34% gesunken, während Hauptkonkurrent Anthropic seinen Anteil von 12% auf beeindruckende 24% verdoppeln konnte. Diese Zahlen zeigen, dass auch Geschäftskunden zunehmend Alternativen zu OpenAI wählen.

Verschärft wird die Situation durch den jüngsten Braindrain: Meta-CEO Mark Zuckerberg hat gezielt Top-Wissenschaftler von OpenAI abgeworben, was die Entwicklungskapazitäten des Unternehmens schwächen könnte.

GPT-5: Der ersehnte Befreiungsschlag

Vor diesem Hintergrund ruhen alle Hoffnungen auf GPT-5, das noch in diesem Sommer erscheinen soll. CEO Sam Altman bestätigte bereits im Juni entsprechende Pläne, ließ jedoch konkrete Termine offen. Aktuelle Leaks und Nutzerberichte über Testversionen in ChatGPT deuten darauf hin, dass der Launch unmittelbar bevorsteht.

Konsolidierung statt Revolution

Anders als bei früheren Generationssprüngen soll GPT-5 primär eine Konsolidierungsversion werden. Das Modell würde alle Erkenntnisse aus GPT-4, GPT-4o und der o-Serie in eine einheitliche Architektur zusammenführen. Dadurch würde die verwirrende Vielfalt spezialisierter Modelle (GPT-4.1, DALL-E, Sora, Advanced Voice etc.) in einem System vereint.

Für Nutzer bedeutet das ein Ende des „Model Pickers“ – jenes Dropdown-Menü, das selbst für Experten kaum noch verständlich ist. Stattdessen soll GPT-5 automatisch die passenden Fähigkeiten für jede Aufgabe auswählen und kombinieren.

Erwartete Features von GPT-5

Basierend auf Berichten, Leaks und Experteneinschätzungen werden folgende Verbesserungen für GPT-5 erwartet:

1. Drastisch erweiterte Kontextverarbeitung

  • Kontextfenster von bis zu 256.000 Token (Spekulationen reichen bis zu 2 Millionen Token)
  • Verarbeitung kompletter Bücher oder umfangreicher Codebasen in einer Sitzung
  • Deutliche Verbesserung gegenüber GPT-4os 128.000 Token-Limit

2. Vollständige multimodale Integration

  • Nativer Video-Input zusätzlich zu Text, Code, Bildern und Audio
  • Vereinigung aller bisherigen spezialisierten Modelle
  • Einheitliche Benutzeroberfläche ohne separate Modellauswahl

3. Effizientere und kostengünstigere Architektur

  • Mixture-of-Experts (MoE) Routing zur Kostensenkung
  • Niedrigere Kosten pro Token im Vergleich zu GPT-4o
  • Skalierung der Parameter bei gleichzeitiger Inferenz-Optimierung

4. Deutlich verbesserte Reasoning-Fähigkeiten

  • Neue Planungs- und Gedächtnis-Module
  • Höhere Task-Completion-Raten
  • weniger Halluzinationen
  • Strukturiertes Chain-of-Thought Processing

5. Erweiterte Personalisierung und Gedächtnis

  • Tief integrierte Memory-Funktionen über längere Zeiträume
  • Kontinuierliche Kontextualisierung
  • Anpassung an individuellen Schreibstil und Präferenzen

6. Verbesserte kreative Fähigkeiten

  • Weiterentwickelte Bild- und Videogenierung
  • Bessere Integration der Sora-Technologie
  • Erweiterte Content-Creation-Features

Neue strategische Ausrichtung unter Fidji Miso

Parallel zum GPT-5-Launch wird Fidji Miso als neue CEO für den Bereich Apps bei OpenAI beginnen. Sie hat bereits angekündigt, ChatGPT stark in vertikalen Anwendungen für Bereiche wie Bildung, Gesundheit und Berufsleben zu positionieren. GPT-5 könnte die technische Grundlage für diese spezialisierte App-Strategie bilden.

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