Partnerschaft

OpenAI steigt beim eigenen Investor Thrive ein – der nächste „Kreislauf“-Deal

Joshua Kushner (Thrive Capital) at the DLD15 conference. © Hubert Burda Media
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Die Deals, die rund um den ChatGPT-Macher OpenAI entstehen, werden immer ungewöhnlicher. Nach Riesensummen, die zwischen Nvidia, Oracle, Softbank und OpenAI (im Kreis) fließen sollen, folgt nun die nächste Ankündigung. Denn OpenAI hat bekannt gegeben, dass es direkt in Thrive Holdings, das Investment-Vehikel von Thrive Capital, das seit diesem Jahr Accounting- und IT-Dienstleister aufkauft und mit AI modernisiert.

Thrive Capital ist bereits seit 2022 bei OpenAI investiert und hat dort mehr als eine Milliarde Dollar eingekippt. Die Nähe zu US-Präsident Donald Trump, der ja das 500 Milliarden Dollar schwere Stargate-Projekt mit OpenAI im Zentrum unterstützt, ist auch gegeben. Thrive Capital wurde von Joshua Kushner gegründet und hat sehr erfolgreich etwa bei Instagram, Wiz, Affirm, Nubank oder Slack investiert. Joshua Kushner ist der Bruder von Jared Kushner, auch bekannt als Schwiegersohn von Präsident Trump.

Traditionelle Branchen konsolidieren und mit AI aufwerten

Das Unternehmen hat am Montag auch bekannt gegeben, dass es nicht nur eine Beteiligung übernimmt, sondern auch AI-Spezialisten direkt bei den Portfolio-Firmen von Thrive Holdings einbettet. Zu diesen gehören bereits die Buchhaltungsfirma Crete Professionals Alliance und der IT-Dienstleister Shield Technology Partners mit insgesamt über 1.000 Mitarbeitern. Brad Lightcap, Chief Operating Officer von OpenAI, erklärt die Strategie klar: „Was wir mit dieser Partnerschaft versuchen, ist wirklich, Wege aufzuzeigen, wie wir diese Art von Transformation beschleunigen können“

Die Partnerschaft kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für OpenAI. Das Unternehmen wird von Investoren mit 500 Milliarden Dollar bewertet und hat sich zu Infrastruktur-Ausgaben von rund 1,4 Billionen Dollar bis 2033 verpflichtet – gerechtfertigt durch die Erwartung, bis 2030 hunderte Milliarden Dollar Umsatz zu generieren. Die Zusammenarbeit mit Thrive Holdings soll demonstrieren, wie Unternehmen ChatGPT-Technologie konkret nutzen können, und neue Kunden anziehen. Für OpenAI wird der Druck spürbar: Anthropic expandiert durch Partnerschaften mit Microsoft, und Google hat mit seinem neuesten AI-Modell Milliarden an Marktwert gewonnen.

Roll-up-Strategie trifft auf AI-Expertise

Thrive Capital hat Thrive Holdings in diesem Jahr mit einer initialen Finanzierung von einer Milliarde Dollar gegründet. Die Strategie: Roll-ups in traditionellen Branchen, die massiv von AI profitieren können. Für Crete wurden 500 Millionen Dollar zugesagt, für Shield Technology Partners gemeinsam mit ZBS Partners über 100 Millionen Dollar. Shield wiederum plant bis Jahresende zehn Akquisitionen abzuschließen.

„Wir freuen uns, unsere Partnerschaft mit OpenAI zu erweitern und deren Frontier-Modelle, Produkte und Services in Sektoren zu integrieren, die wir für enormes Potenzial halten, um von technologischer Innovation und Adoption zu profitieren,“ sagt Joshua Kushner, CEO und Gründer von Thrive Capital und Thrive Holdings. „Historisch haben Technologien Industrien von außen nach innen transformiert. Wir glauben, dass dieser Paradigmenwechsel von innen nach außen stattfinden wird — wenn Domain Experts und Praktiker AI als natives Tool nutzen, um ihre Felder umzugestalten. Die Unternehmen, die wir akquirieren, repräsentieren die richtigen Anreizsysteme für diese Entwicklung und bringen Branchenexpertise sowie Real-World-Daten zusammen, die Modelle bei spezifischen Aufgaben und Capabilities verbessern können.“

Die Idee hinter Thrive Holdings orientiert sich am Erfolgsmodell von Oscar Health, dem Krankenversicherer, den Thrive-Gründer Josh Kushner modernisiert hat. Es geht nicht nur um marginal bessere Margen, sondern um fundamentale Überarbeitung von Geschäftspraktiken. Crete nutzt AI bereits, um Dateneingabe und Steuererklärungen zu automatisieren – Buchhalter sollen so mehr Zeit für direkte Kundenarbeit bekommen.

Embedded AI-Teams und Custom Models

Die neue Partnerschaft geht deutlich weiter als bisherige Kooperationen. OpenAI wird Forscher und Engineers direkt bei Crete und Shield einbetten und maßgeschneiderte AI-Modelle für beide Unternehmen entwickeln, wie Anuj Mehndiratta, Partner bei Thrive Capital und zuständig für Produkt- und Technologie-Strategie bei Thrive Holdings, bestätigt. Die Gespräche zwischen Lightcap und Kushner über die Integration von AI als Kern-Technologie für schnell wachsende Unternehmen führten zur Ownership-Beteiligung von OpenAI, wie zwei mit der Sache vertraute Personen berichten. Finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben.

Lightcap sieht in der Partnerschaft einen Beschleuniger für Enterprise-AI: „Wir denken, dass die Auswirkungen von AI in Unternehmen und im Enterprise-Bereich tatsächlich transformativ sein werden. Das könnte in einem kurzfristigen Zeitrahmen passieren. Und wir versuchen herauszufinden, wie wir das so schnell wie möglich umsetzen können“ Die Strategie ist klar: OpenAI will durch die enge Zusammenarbeit mit Thrive Holdings zeigen, wie AI-Transformation in traditionellen Service-Branchen funktioniert – und damit weitere Unternehmenskunden überzeugen, die unter Druck stehen, im AI-Wettrennen nicht zurückzufallen.

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