USA

Stablecoin-Macher Circle liefert fulminanten Börsenstart ab

Jeremy Allaire, CEO von Circle. © Eóin Noonan/MoneyConf (CC BY 2.0 via Flickr)
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Die Börse fliegt auf Stablecoins: Circle ist mit einem erfolgreichen Börsengang an die New York Stock Exchange gegangen. Das Unternehmen platzierte 34 Millionen Aktien zu einem Preis von 31 US-Dollar je Aktie und erzielte damit eine Marktkapitalisierung von rund 6,8 Milliarden US-Dollar. Der Ausgabepreis lag über der ursprünglich angekündigten Spanne von 27 bis 28 US-Dollar. Am ersten Handelstag stieg die Aktie auf 83 US-Dollar, was einem Anstieg von 167 Prozent entspricht.

Der Börsengang brachte Circle 1,05 Milliarden US-Dollar ein. Als Konsortialführer fungierten JPMorgan Chase, Citigroup und Goldman Sachs, die zusätzlich eine 30-tägige Option auf weitere 5,1 Millionen Aktien erhielten.

Geschäftsmodell: Fokus auf digitale Dollar-Token

Circle spezialisiert sich auf die Ausgabe und Verwaltung von Stablecoins – digitale Token, die in der Regel 1:1 durch US-Dollar gedeckt sind. Das Hauptprodukt des Unternehmens ist der USD Coin (USDC), der nach Marktkapitalisierung der zweitgrößte Stablecoin ist. USDC hält einen Marktanteil von etwa 27 Prozent, während der Marktführer Tether (USDT) auf 67 Prozent kommt.

Stablecoins dienen als Brücke zwischen traditionellen Währungen und dem Kryptowährungsökosystem. Sie werden für Handelszwecke, grenzüberschreitende Zahlungen und als Liquiditätsreserve in dezentralen Finanzanwendungen verwendet. Circle verdient hauptsächlich durch Zinserträge auf die hinterlegten US-Dollar-Reserven.

Für das Geschäftsjahr 2024 verzeichnete Circle einen Umsatz von 1,68 Milliarden US-Dollar und einen Nettogewinn von 156 Millionen US-Dollar. Im Vorjahr betrug der Umsatz 1,45 Milliarden US-Dollar.

Regulatorische Entwicklungen in den USA

Die Stablecoin-Branche steht vor bedeutenden regulatorischen Veränderungen in den USA. Der US-Kongress arbeitet an einem umfassenden Stablecoin-Gesetz, das voraussichtlich 2025 verabschiedet werden könnte. Die Gesetzgebung soll klare Rahmenbedingungen für die Ausgabe und Verwaltung von Stablecoins schaffen und deren Integration in das traditionelle Finanzsystem erleichtern.

Circle positioniert sich als regulierungskonformes Unternehmen. Das Unternehmen erhielt bereits 2015 die BitLicense des Staates New York, eine der ersten und strengsten Kryptowährungslizenzen in den USA. Diese frühe Compliance-Strategie verschafft Circle Vorteile bei der Zusammenarbeit mit traditionellen Finanzinstituten.

Parallelen zu Coinbase

Der Circle-Börsengang erinnert an den IPO von Coinbase im Jahr 2021, allerdings mit wichtigen Unterschieden. Coinbase ging während eines Kryptowährungs-Booms an die Börse und verzeichnete am ersten Handelstag einen Anstieg von etwa 31 Prozent auf 328 US-Dollar. Die Aktie erreichte kurzzeitig 430 US-Dollar, fiel jedoch innerhalb eines Monats unter 200 US-Dollar.

Circle erreichte am ersten Handelstag mit 167 Prozent Kursgewinn einen deutlich höheren Anstieg. Beide Unternehmen repräsentieren jedoch unterschiedliche Geschäftsmodelle: Während Coinbase primär eine Handelsplattform für Kryptowährungen betreibt, konzentriert sich Circle auf Stablecoin-Infrastruktur.

Der wesentliche Unterschied liegt in der Einnahmenstabilität. Coinbase ist stark von Handelsvolumen und Marktvolatilität abhängig, während Circles Geschäftsmodell auf den hinterlegten Reserven und deren Zinserträgen basiert. Dies könnte Circle eine stabilere Einnahmenbasis verschaffen, macht das Unternehmen jedoch abhängig von Zinssätzen und dem Wachstum des Stablecoin-Marktes.

Die Stablecoin-Branche verzeichnet kontinuierliches Wachstum. Das Gesamtvolumen aller Stablecoins beträgt derzeit etwa 190 Milliarden US-Dollar. Analysten prognostizieren eine weitere Expansion, insbesondere wenn regulatorische Klarheit geschaffen wird und traditionelle Finanzinstitute Stablecoins verstärkt adoptieren.

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