Hintergrund

Techcrunch lässt unter neuem Eigentümer Europa links liegen

Mike Butcher (Ex-Techcrunch). © Techcrunch
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Früher galt es als Ritterschlag vor allem für europäische Startups: eine Story auf Techcrunch zu bekommen. Denn das Online-Nachrichtenportal für Technologie- und Internet-Unternehmen, bereits 2005 im Herzen des Silicon Valley von Michel Arrington gegründet, galt lange als das Sprachrohr der Startup-Branche – vor allem in Richtung von Investoren, die auf der Suche nach dem nächsten Deal auch ganz gerne mal Techcrunch lasen.

Doch diese Zeiten sind sichtlich vorbei. Vor allem aus europäischer Sicht. Denn hat Techcrunch bis vor kurzem mit einem kleinen Team den europäischen Markt und seine Startups betreut, ist diese Ära nun zu Ende. Denn der neue Eigentümer des Online-Mediums, das Private-Equity-Unternehmen Regent, hat mit Ende Mai sämtliche Mitarbeiter in Europa vor die Türe gesetzt.

„Eine Ankündigung: Nach 18 Jahren haben sich die Wege von TechCrunch und mir getrennt“, hat Mike Butcher, zuletzt Founding Editor-at-large bei Techcrunch und so etwas wie das Aushängeschild des Mediums in Europa, am Montag bekannt gegeben. „Die Vorgeschichte: Vor kurzem hat Regent LP, eine US-amerikanische Private-Equity-Firma, TechCrunch und seine Mitarbeiter in den USA von Yahoo übernommen. Während dieses Prozesses wurden meine Kollegen in Europa und ich unerwartet entlassen. Ich möchte betonen, dass ich in dieser Angelegenheit kein Sprecher von Yahoo oder Regent bin. Das Ergebnis ist jedoch, dass ich seit dem letzten Monat nicht mehr für TechCrunch schreibe.“

Viele Eigentümerwechsel

Auch im Kern-Team in den USA wurden Stellen gestrichen, bekannte Journalisten mussten das Team verlassen. Wer nun Böses denkt und sagt: AI ist schuld, der liegt falsch. Wie aber ein ehemaliger Mitarbeiter gegenüber Trending Topics sagt, sei das zwar eine naheliegende Annahme, aber Kern des Problems sei vielmehr schlechtes Management, gepaart mit dem neuen Eigentümer, der nun den Sparstift ansetze.

Techcrunch hat eine lange Reise hinter sich. Die bekannten Namen – Gründer Michael Arrington (-> Arrington Capital), MG Siegler (-> Google Ventures) oder Keith Teare (-> SignalRank, Investor) – sind seit vielen Jahren weg, nun sind auch Mike Butcher und Ingrid Lunden (zuletzt Managing Editor International) gegangen worden.

Das Unternehmen selbst wurde 2010 von AOL gekauft und ging dann in Verizon Media auf, das dann letztendlich in Yahoo (ja genau, das Yahoo) umbenannt wurde. Schließlich wurde Techcrunch dort herausgelöst und an Regent verkauft. Regent aus Los Angeles wiederum hat ein breites Portfolio an Online-Publikationen, darunter MacWorld, ComputerWorld, PCWorld, Cheddar News, MilitaryTimes oder DefenseNews.

Offiziell will man bei Regent am Kurs von Techcrunch nichts ändern, heiß es bei der Übernahme: „TechCrunch ist seit seiner Gründung im Jahr 2005 die Nummer eins für alles, was mit Startups zu tun hat, und wir freuen uns sehr, dass wir die Reichweite von TechCrunch ausbauen können, indem wir unserem Publikum aktuelle Technologie-Nachrichten, Meinungen und Analysen zu Tech-Unternehmen weltweit zur Verfügung stellen.“

Berichterstattung aus Europa steht aber nunmehr nicht im Fokus oder wird aus den USA gemacht.

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