Trade Republic mit 12,5 Milliarden Euro bewertet, Peter Thiel’s Founders Fund steigt ein

Die Neobank und FInanz-App Trade Republic hat, wie es in der Gerüchteküche schon länget zu hören war, eine Secondary-Runde über 1,2 Milliarden Euro abgeschlossen, die das Unternehmen mit 12,5 Milliarden Euro bewertet. Das gab der Neobroker am Mittwoch bekannt. Eine Secondary bedeutet, dass das Unternehmen selbst kein frisches Geld aufnimmt, aber Altinvestoren aussteigen und ihre Shares an neue oder andere Investoren verkaufen können. Insgesamt wechselten also 10 Prozent der Anteile dden Besitzer.
Unter Führung von Founders Fund erwarben etablierte Geldgeber wie Sequoia, Accel, TCV und Thrive Capital Anteile von Frühphaseninvestoren. Damit hat Trade Republic nun die Creme de la Creme der Silicon Valley-Geldgeber im Cap Table. Founders Fund um Peter Thiel oder Thrive Capital von Joshua Kushner sind insbesondere spannend.
Neu hinzu kamen institutionelle Investoren wie Wellington Management, der Singapurer Staatsfonds GIC, Fidelity Management & Research Company sowie Khosla Ventures. Auch Lingotto Innovation (Vermögensverwalter der Agnelli-Familie, auch bekannt als Auto-Dynastie, die an Ferrari, Stellantis beteiligt ist) und Aglaé, die Investmentfirma der französischen Unternehmerfamilie Arnault (LVMH), beteiligten sich. Damit steigen nicht nur US-Amerikaner bzw. der Staatsfonds aus Singapur ein, sondern auch zwei der reichsten Familien Europas.
Bei der Secondary-Runde fließt das Kapital nicht dem Unternehmen zu, sondern dient dem Anteilsverkauf bestehender Gesellschafter. Trade Republic erklärte, als profitables Unternehmen kein externes Wachstumskapital zu benötigen. Insgesamt hat Trade Republic seit der Gründung über eine Milliarde Euro an Wachstumskapital eingesammelt
Geschäftsentwicklung und Kundenbasis
Das 2019 gegründete Unternehmen verzeichnet nach eigenen Angaben seit drei Jahren Profitabilität. In den vergangenen 18 Monaten habe sich die Kundenzahl auf über zehn Millionen verdoppelt. Das von Kunden verwaltete Vermögen belaufe sich auf 150 Milliarden Euro. Nach Unternehmensangaben sind 70 Prozent der Nutzer Erstanleger.
„Diese Transaktion unterstreicht, dass der kulturelle Wandel hin zum privaten Investieren am Kapitalmarkt in Europa erst am Anfang steht“, erklärte Co-Gründer Christian Hecker. Das Unternehmen positioniert sich als Antwort auf die wachsende Rentenlücke in Europa, bedeutet: Mit Hilfe von Investment-Möglichkeiten sollen User sich selbst für die Pension ansparen können.
Was bei Trade Republic allerdings nicht so glatt läuft, ist der Kunden-Support. Immer wieder gibt es Berichte über unzureichendes Kunden-Service und Beschwerden. Zuletzt sagte das Unternehmen zu, in dem Bereich auszubauen, um die Probleme in den Griff zu bekommen.
Expansion und Produktpalette
2023 erhielt Trade Republic eine Vollbanklizenz von der Europäischen Zentralbank. Im laufenden Jahr expandierte das Unternehmen nach Frankreich, Italien, Spanien, in die Niederlande und nach Österreich. Das Produktangebot wurde um Kinderdepots, Private Markets, Anleihen und ein Krypto-Wallet erweitert.
Das Unternehmen bietet neben dem Wertpapierhandel ein Girokonto mit Zinsen in Höhe der EZB-Einlagefazilität sowie eine Debitkarte mit einem Prozent Cashback. Die Plattform steht Kunden in 18 europäischen Ländern zur Verfügung und unterliegt der Aufsicht der BaFin und der Deutschen Bundesbank.

























