Trend zu Heimaturlaub lässt Airbnb wieder wachsen
Finanzspritzen von zwei Milliarden Dollar, knapp 2.000 gekündigte Mitarbeiter und ein Börsengang, der möglicherweise abgesagt werden muss: Die Corona-Krise hat bei Airbnb wie für viele andere im Tourismus tätigen Unternehmen für ein schreckliches Jahr gesorgt. Doch jetzt gibt es offenbar (schneller als gedacht) Licht am Ende des Tunnels.
Mit dieser Botschaft hat sich jedenfalls Airbnb-CEO Brian Chesky in einem Interview mit der LA Times gemeldet. „Die Menschen wollen, nachdem sie einige Monate in ihren Häusern festsaßen, wieder hinaus“, so Chesky. Sein Unternehmen sehe in Märkten wie den USA, Deutschland, Portugal, Südkorea oder Neuseeland mehr Buchungen für Inlandsaufenthalte als im Vorjahr. Auch andere, stark von der Krise getroffene Online-Firmen wie Expeida und Booking.com vermelden derzeit ähnliche Trends.
Denn klar: Zwar sehen die meisten Menschen wohl davon ab, dass sie dieses Jahr ins Ausland reisen und sich dabei den strengen Auflagen (z.B. negativer COVID-19-Test für Einreise) beugen müssen, zum anderen trommeln die Tourismusbüros dieses Jahr allerortens: Heimaturlaub! In Österreich etwa brachte der ORF eine eigene Sendung, um den Menschen Appaetit auf Heimaturlaub zu machen.
Börsengang 2020 könnte stattfinden
Weil man bei Airbnb viele Ferienwohnungen buchen kann, ist das eine interessante Option geworden. Denn Apartments etwa bieten Menschen mehr Absonderung von Fremden als etwa große Hotelburgen. Die Krise wird sich aber dennoch in den Zahlen von Airbnb niederschlagen: Chesky rechnet mit einem Umsatzrückgang von bis zu 50 Prozent gegenüber Vorjahr. „Es wird noch eine Weile dauern, bis die Menschen wieder beginnen, Grenzen zu überqueren, in Flugzeuge zu steigen oder geschäftlich zu reisen“, so Chesky.
Weil sich das Geschäft mit dem Trend zum Heimaturlaub aber nun schneller als erwartet wieder erholen dürfte, wurden die bereits im Vorjahr getroffenen Pläne für einen Börsengang noch nicht komplett abgesagt. „Wir schließen einen Börsengang in diesem Jahr nicht aus, verpflichten uns aber auch nicht dazu“, so Chesky.