Trump-Firmen machten 2025 bereits mehr als eine Milliarde Dollar Krypto-Gewinne

Laut der Analyse der Financial Times (FT) hat das schnell wachsende digitale Vermögensimperium der Trump-Familie in den vergangenen zwölf Monaten mehr als eine Milliarde Dollar an realisierten Vorsteuergewinnen eingebracht. Die Berechnung umfasse ausschließlich realisierte Gewinne, nicht jedoch die auf dem Papier gestiegenen Vermögenswerte, berichtet die Zeitung.
Verschiedene Krypto-Projekte als Einnahmequellen
Die Geschäfte erstrecken sich über ein weitverzweigtes Netz von Unternehmungen in der weitgehend unregulierten Branche. Dazu gehören laut FT digitale Sammelkarten, sogenannte Memecoins, Stablecoins, Token und eine dezentrale Finanzplattform – alle mit Bezug zur Präsidentenfamilie.
Konkret nennt die FT folgende Projekte:
- Memecoins: Kurz vor Amtsantritt wurden die Token $TRUMP und $MELANIA lanciert. Die FT-Analyse zeigt, dass diese spekulativen Token rund 427 Millionen Dollar durch Verkäufe und Handelsgebühren generierten.
- World Liberty Financial: Diese von Trumps Söhnen und den Söhnen von US-Sondergesandtem Steve Witkoff gegründete Firma betreibt zwei Token. Laut FT-Berechnungen erzielte das Unternehmen bisher 550 Millionen Dollar aus dem Verkauf seines WLFI-Tokens und 2,71 Milliarden Dollar aus seinem an den Dollar gekoppelten Stablecoin USD1. Aus den Zinsen und Gebühren der zur Absicherung gehaltenen Vermögenswerte dürften zusätzlich etwa 40 Millionen Dollar entstanden sein.
- Trump Media & Technology Group: Das Unternehmen, Muttergesellschaft von Truth Social, schwenkte nach Verlusten von 401 Millionen Dollar im Jahr 2024 auf Kryptowährungen um und sammelte Milliarden zum Kauf von Token. Trump hält laut FT fast 53 Prozent der Anteile.
Auf die Frage, ob die Berechnungen der FT zu den Gewinnen der Familie weitgehend zuträfen, antwortete Eric Trump der Zeitung zufolge, die tatsächliche Zahl sei „wahrscheinlich mehr“.
Politische Weichenstellungen
Parallel zu diesen geschäftlichen Aktivitäten hat die Trump-Administration wie mehrmals berichtet Krypto-freundliche Maßnahmen umgesetzt. Der Präsident ordnete die Schaffung einer nationalen Bitcoin-Reserve an und besetzte die wichtigsten US-Regulierungsbehörden mit kryptofreundlichen Personen. Unter neuer Führung hat die Securities and Exchange Commission (SEC) Untersuchungen gegen große Krypto-Unternehmen eingestellt. Außerdem wurde der GENIUS Act für Stablecoins unter Trump umgesetzt.
Die Zeitung zitiert Richard Painter, ehemaliger Chef-Ethikberater im Weißen Haus unter Präsident George W. Bush: „Jeder andere Präsident seit dem Bürgerkrieg hat bedeutende finanzielle Interessenkonflikte mit seinen offiziellen Pflichten vermieden.“ Painter ist der Ansicht, Trump sollte alle finanziellen Interessen veräußern, die potenziell mit seinen offiziellen Verantwortlichkeiten kollidieren.
Stellungnahmen des Weißen Hauses
Das Weiße Haus erklärte gegenüber der FT, dass Trump in seiner ersten Amtszeit der einzige Präsident gewesen sei, der tatsächlich Geld verloren habe. Sprecher Kush Desai wird mit den Worten zitiert: „Die Realität ist, dass Präsident Trump bereits vor seinem Eintritt in die Politik ein Geschäftsimperium aufgebaut hatte – als er der wohlhabendste Mensch wurde, der in der Geschichte die Präsidentschaft gewann. Seine einzige Motivation, sein Luxusleben zurückzulassen und für ein Amt zu kandidieren, war, unser Land und die Menschen zu retten.“
Investoren und internationale Verbindungen
Die FT berichtet außerdem, dass die Kryptounternehmungen große Summen von ausländischen Milliardären, staatsnahen Einheiten und mindestens einer Person einbrachten, die früher von US-Behörden untersucht wurde.
Als Beispiele nennt die Zeitung den chinesischstämmigen Krypto-Milliardär Justin Sun, der 75 Millionen Dollar in World Liberty Financial investierte – drei Monate später pausierte die SEC ihr Betrugsverfahren gegen ihn. Zudem investierte der staatliche Abu Dhabi-Fonds MGX 2 Milliarden Dollar in einen Trump-gestützten Stablecoin.
Die Trump-Familie verwaltet ihre Kryptounternehmungen über einen Trust, der von Donald Trump Jr. geleitet wird. Anders als die meisten seiner Vorgänger hat der Präsident seine Interessen jedoch nicht in einen „blinden“ Trust übertragen, der von einer unabhängigen Partei verwaltet wird.