Anklage von Justizministerium

US-Startup HeadSpin: Millionenschwerer Betrugsfall um Mitgründer

HeadSpin-Mitgründer Manish Lachwani (links) mit Co_Founder Brien Colwell © HeadSpin
HeadSpin-Mitgründer Manish Lachwani (links) mit Co_Founder Brien Colwell © HeadSpin
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Ein möglicherweise massiver Betrugsfall hat sich heute in der kalifornischen Startup-Szene offenbart. Das Justizministerium der Vereinigten Staaten hat die Verhaftung von Manish Lachwani, dem Mitgründer der Jungfirma HeadSpin, die mobile Apps testet, veranlasst. Der Vorwurf: Lachwani soll Kapitalanlagebetrug begangen haben, indem er Investor:innen gegenüber schwer verfälschte Angaben zu den Einnahmen gegeben hat. Er soll die Zahlen um schätzungsweise 51 bis 55 Millionen Dollar aufgeblasen haben.

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„Falsche Angaben zu Einnahmen“

Sowohl das Justizministerium als auch die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC klagen Lachwani  jetzt an. Laut der Anklage hat „Lachwani in Unterlagen und Präsentationen für potenzielle Investoren falsche Angaben zu den Einnahmen gemacht und wichtige Finanzkennzahlen des Unternehmens übertrieben dargestellt. Er behielt die Kontrolle über den Betrieb, die Verkäufe und die Buchführung, einschließlich der Rechnungsstellung, und er war der letzte Entscheidungsträger darüber, welche Einnahmen verbucht und in die Finanzunterlagen des Unternehmens aufgenommen wurden“, heißt es vom Justizministerium.

Seit der Gründung im Jahr 2015 hat HeadSpin laut dem Justizministerium in vier Finanzierungsrunden mehr als 100 Millionen Dollar eingesammelt. Zu den getäuschten Venture Capital-Unternehmen würden unter anderem Dell Technologies Capital, Iconiq Capital und Tiger Global zählen. In einer Series-C-Finanzierung im Jahr 2019 haben die Anlagegesellschaften dem Startup 60 Millionen Dollar gewährt und es so zum Unicorn gemacht.

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HeadSpin-Mitgründer droht Gefängnisstrafe

Die zuvor ungeprüften Jahresabschlüsse des Unternehmens hat im Mai 2020 dann eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft untersucht. Der Beschwerde des Justizministeriums zufolge kam die Prüfung zu dem Ergebnis, dass die kumulierten Einnahmen von HeadSpin von der Gründung bis zum ersten Halbjahr 2020 nur etwa 26,3 Millionen Dollar betrugen. Ursprünglich habe das Unternehmen 95,3 Millionen Dollar angegeben gehabt. Bei der Überprüfung wurde auch der kumulierte Nettoverlust von der Gründung von HeadSpin bis zum ersten Halbjahr 2020 berechnet, der sich auf etwa 15,9 Millionen Dollar belief.  Eigentlich hatte das Startup hier einen Nettogewinn von 3,7 Millionen Dollar angegeben.

Laut der Beschwerde flog der Betrug von Lachwani auf, nachdem der Vorstand von HeadSpin eine interne Untersuchung durchgeführt und die Bewertung von 1,1 Milliarden Dollar auf 300 Millionen Dollar herabgesetzt hatte. Neben Kapitalanlagebetrug wirft das Justizministerium Lachwani auch „Wire Fraud“ vor, ein Verbrechen, bei dem betrügerische Informationen digital übermittelt werden. Für letzteres Vergehen könnte es laut TechCrunch eine Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis und eine Geldstrafe von 250.000 Dollar geben. Bei einem Schuldspruch wegen Wertpapierbetrugs droht dem HeadSpin-Mitgründer eine Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis und eine Geldstrafe von fünf Millionen Dollar.

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