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Wien soll AI Gigafactory bekommen, Abwärme könnte Wohnungen heizen

InnoDays Final. @ Wirtschaftsagentur Wien / Karin Hackl
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Das Regierungsprogramm von Rot-Pink in Wien hält die eine oder andere Überraschung parat – unter anderem diese: Die Stadt Wien bewirbt sich aktiv um die Ansiedelung einer AI Gigafactory und will sich als führender europäischer Standort für sichere Künstliche Intelligenz, Quantencomputing und Cybersicherheit positionieren. Dazu werden bestehende Strukturen von der Antragstellung bis zur Umsetzung professionalisiert und europäische Partnerschaften gezielt ausgebaut.

Würde Wien wirklich den Zuschlag bekommen, dann wäre das ein großes Ding. Denn in der EU werden in den nächsten Jahren „nur“ 4 dieser Super-Rechenzentren entstehen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen präsentierte ihre Initiative „InvestAI“ vor einigen Monaten, um 200 Milliarden Euro für Investitionen in KI zu mobilisieren. Unter diesem Programm wird ein neuer europäischer Fonds in Höhe von 20 Milliarden Euro speziell für die AI Gigafactories eingerichtet, viel weiteres Geld soll aus der Privatwirtschaft kommen. Ziel ist, in der EU 4 AI Gigafactories mit jeweils 100.000 AI-Chips zu bauen, um eigene große europäische LLMs bauen zu können.

Rechenzentrum als Energiequelle

Zum Vergleich: Elon Musks xAI betreibt ein Rechenzentrum in Memphis mit bis zu 200.000 GPUs – eine Gigafactory in Wien wäre also das perfekte Lockmittel, um größere AI-Unternehmen an den Standort zu bekommen. Wie berichtet, waren mehrere Organisationen bereits darum bemüht, Liquid AI in Wien anzusiedeln. Eine Kernfrage dabei war, wie viel Rechenkapazität einem solchen AI-Unternehmen in der Stadt geboten werden kann.

Ein spannender Aspekt bei der AI Gigafactory ist das Thema Energie und Abwärme. Um digitale Transformation und Energiewende zu verbinden, prüft die Stadt nämlich, wie die Abwärme großer Rechenzentren als nachhaltige Energiequelle in die Wiener Wärmeversorgung integriert werden kann. Derzeit wird die Fernwärme in Wien vor allem durch Heizkraftwerke und Müllverbrennung gespeist.

Nicht zu verwechseln mit der AI Factory Austria

Diese AI Gigafactory ist nicht zu verwechseln mit der AI Factory Austria, die bereits gestartet ist bzw. sich in Umsetzung befindet. Sie wird an der TU Wien angesiedelt und vom European High Performance Computing (EuroHPC) Joint Undertaking finanziert. Das Projektkonsortium unter Leitung von Advanced Computing Austria (ACA) und dem Austrian Institute of Technology (AIT) baut eine hochmoderne Computing-Infrastruktur auf dem Vienna Scientific Cluster auf, die besonders Startups und KMUs ermöglichen soll, komplexe KI-Modelle zu trainieren. Neben der technischen Infrastruktur entsteht ein physischer AI Factory Hub mit etwa 60 Mitarbeitenden, der als One-Stop-Shop umfassende Dienstleistungen von Infrastrukturzugang bis zu Schulungsangeboten bietet.

Das Projekt wird mit insgesamt 80 Millionen Euro finanziert, wobei je 40 Millionen Euro von der EU und der Republik Österreich stammen. Der Großteil des Budgets fließt in die Anschaffung von 650 bis 700 hochmodernen GPUs, die das Rückgrat der neuen Rechenkapazitäten bilden werden. Eine Gigafactory wäre also um den Faktor 1.000 oder mehr größer.

Die AI Factory Austria ist Teil eines größeren europäischen Netzwerks von insgesamt 13 AI Factories und fokussiert auf Anwendungsbereiche wie Biotechnologie, Nachhaltigkeit sowie Energie- und Produktionseffizienz, wobei Unternehmen und Startups sowohl kostenpflichtigen als auch kostenlosen Zugang zu den Rechenressourcen erhalten sollen.

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