Amazon soll Einführung eines eigenen Stablecoins prüfen

Walmart, Amazon und andere große Einzelhandelsunternehmen untersuchen derzeit die Möglichkeit, eigene Stablecoins einzuführen, wie das Wall Street Journal berichtet. Diese digitalen Währungen, die an den US-Dollar gekoppelt sind, könnten das traditionelle Zahlungssystem grundlegend verändern.
Stablecoins sind digitale Währungen, die durch Reserven wie Bargeld oder staatsnahe Wertpapiere gedeckt sind und ein festes Umtauschverhältnis zum Dollar oder anderen Währungen aufrechterhalten. Im Gegensatz zu volatilen Kryptowährungen wie Bitcoin bieten sie damit eine stabilere Alternative für digitale Transaktionen.
Kosteneinsparungen als Hauptmotivation
Der Hauptgrund für das Interesse der Händler liegt in den potenziellen Kosteneinsparungen. Durch die Umgehung traditioneller Zahlungswege könnten die Unternehmen die hohen Gebühren vermeiden, die sie derzeit an Kreditkartenunternehmen wie Visa und Mastercard zahlen müssen. Zudem versprechen Stablecoins schnellere Zahlungsabwicklungen, besonders bei internationalen Transaktionen.
Die Reaktion der Finanzmärkte auf diese Entwicklung ist bereits spürbar: Die Aktienkurse von Visa und Mastercard fielen nach Bekanntwerden der Pläne um etwa 5 Prozent. Der Trend zu Sofortzahlungen via Stablecoins stellt nämlich ein Risiko für Visa und Mastercard dar, die bisher im (E-)Commerce-Bereich wichtige Vermittlungen für Zahlungen am PoS bzw. im Online-Shop sind.
Regulatorischer Rahmen entscheidend
Die Umsetzung der Pläne hängt maßgeblich vom sogenannten GENIUS Act ab, einem US-Gesetzentwurf, der einen regulatorischen Rahmen für Stablecoins schaffen soll. Die Handelsverbände, angeführt von der Merchants Payments Coalition, setzen sich aktiv für die Verabschiedung des Gesetzes ein.
Trotz des großen Interesses gibt es noch Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Stablecoins und der regulatorischen Implikationen. Die endgültigen Entscheidungen der Einzelhändler werden stark von der weiteren Entwicklung des gesetzlichen Rahmens abhängen.