Robotik

„Charlotte“: Australischer Roboter soll Häuser im 3D-Druck in 24 Stunden bauen

Konzeptbild von Bauroboter Charlotte © Crest Robotics
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Ein Wohnhaus aus dem 3D-Drucker und das in weniger als 24 Stunden: Das verspricht der neue Bauroboter „Charlotte“, den die australischen Unternehmen Crest Robotics und Earthbuilt Technology kürzlich präsentiert haben, berichtet heise. Auf dem 76. International Astronautical Congress (IAC) in Sydney zeigten die Entwickler:innen den spinnenartigen Roboter, der lokale Materialien wie Sand, Erde oder Bauschutt, um Gebäude zu errichten – sowohl auf der Erde als auch potenziell auf dem Mond.

„Rohstoffe rein, Wände raus“

Charlotte funktioniert nach dem Prinzip der additiven Fertigung. Der Roboter nimmt Rohmaterialien auf, bindet sie mit einem proprietären Extrusionssystem und gibt sie schichtweise aus. Ein Wohnhaus mit 200 Quadratmetern Fläche soll in weniger als 24 Stunden entstehen. Bei der Präsentation in Sydney zeigen die Entwickler einen verkleinerten Prototyp. Das eigentliche System ist bewusst leicht und klappbar konstruiert, um für Weltraummissionen geeignet zu sein. Clyde Webster, Gründungsdirektor von Crest Robotics, beschreibt Charlotte als „riesigen, beweglichen 3D-Drucker“, während Jan Golembiewski von Earthbuilt Technology das Konzept prägnant zusammenfasst: „Rohstoffe rein, Wände raus.“

Die Entwickler:innen sehen Charlotte als mögliches Werkzeug für den Bau von Mondhabitaten im Rahmen der NASA-Artemis-Missionen. „Auf dem Mond benötigen wir vollkommen neue Baugeräte“, erklären sie. Die agile und anpassungsfähige Struktur der Maschine sollen schnelles Errichten von Gebäuden auch unter extremen Bedingungen ermöglichen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Betondruckverfahren soll der Roboter flexibler agieren und verschiedene vor Ort verfügbare Materialien verarbeiten können.

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Charlotte verspricht hohe Effizienz

Das Projekt erhält Unterstützung durch das Space+-Programm des australischen Bundesstaats New South Wales. Die Entwickler:innen versprechen deutlich geringeren Energie- und Arbeitskräftebedarf im Vergleich zu konventionellen Bauverfahren. Nach Angaben von Golembiewski könnte die Maschine die Leistung von mehr als hundert Menschen ersetzen. Neda Mohammadi von der University of Sydney sieht Potenzial in der Baurobotik, um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen und Bauprojekte zu beschleunigen.

Trotz der ambitionierten Ziele stehen die Entwickler:innen vor erheblichen Herausforderungen. Der Prototyp befindet sich noch in einem frühen Stadium. Bis zum Bau vollwertiger Gebäude muss man zahlreiche technische Fragen zu Materialtests, Energieversorgung, Autonomie der Steuerung sowie Baustandards klären. Darüber hinaus kommen noch einige Herausforderungen beim Einsatz im Weltall dazu. Die Maschine muss unter Mondgravitation, im Vakuum, bei extremen Temperaturschwankungen sowie unter Staub- und Strahlungsbelastung funktionieren.

Die unmittelbaren Pläne konzentrieren sich auf irdische Anwendungen. Wenn Charlotte oder ähnliche Roboter tatsächlich Häuser schnell und mit geringen Emissionen errichten können, könne dies zur Lösung globaler Wohnungskrisen beitragen. Der Ansatz würde nicht nur bezahlbaren Wohnraum schaffen, sondern auch den Druck auf Arbeitskräfte, Materialien und CO₂-Budgets verringern. Die Entwickler:innen suchen aktiv nach Kooperationspartnern und zusätzlicher Finanzierung von Raumfahrtagenturen und Industriepartnern.

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