Neuerung

ChatGPT wird zur App-Plattform, integriert Canva, Figma & Spotify

Booking-App in ChatGPT. © OpenAi
Booking-App in ChatGPT. © OpenAi
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Warum in die Ferne schweifen, wenn… ChatGPT so nah liegt. Dachte man sich bei OpenAI und unternahm nun einige Anstrengungen, andere Apps direkt in der populären KI-Chat-App nutzbar zu machen. Das Resultat: OpenAI hat eine neue Funktion für ChatGPT vorgestellt, mit der Entwickler interaktive Anwendungen direkt in die Chat-Oberfläche integrieren können. Das Unternehmen stellte das neue App-System auf seiner Entwicklerkonferenz DevDay 2025 vor.

Solche Entwicklungen kennt man bereits von Facebook. Dort wurde auch vor vielen Jahren versucht, andere Apps direkt im Social Network nutzbar zu machen. Gefruchtet haben sie langfristig nicht, jedoch mittelfristig dabei geholfen, den Partnern viel Traffic zuzuschieben (erinnert sich jemand an den „Spotify Spam“?) und dann wieder zurückzurudern. Wie mehrmals berichtet, hat OpenAi schon einmal versucht, mit den GPTs zu einer Art Ap Store zu werden, leider erfolglos. Nun folgt der nächste Versuch.

Funktionsweise und Verfügbarkeit

Jedenfalls: Ab sofort können angemeldete ChatGPT-Nutzer außerhalb der EU auf verschiedenen Abo-Stufen (Free, Go, Plus und Pro) Apps innerhalb ihrer Unterhaltungen nutzen. Die Anwendungen lassen sich durch direkte Nennung aktivieren – beispielsweise durch Eingaben wie „Spotify, erstelle eine Playlist für meine Party“ – oder werden von ChatGPT kontextbezogen vorgeschlagen.

Zum Start sind Apps von sieben Partnerunternehmen verfügbar: Booking.com, Canva, Coursera, Figma, Expedia, Spotify und Zillow. Elf weitere Partner sollen im Laufe des Jahres folgen, darunter AllTrails, Peloton, OpenTable, Target, Uber und DoorDash. Die Einführung für EU-Nutzer ist ebenfalls geplant.

Technische Grundlage

Die Apps basieren auf dem neu veröffentlichten Apps SDK (Software Development Kit), das als Vorschauversion für Entwickler bereitgestellt wurde. Das SDK baut auf dem Model Context Protocol (MCP) auf, einem offenen Standard, der die Verbindung von ChatGPT mit externen Werkzeugen und Datenquellen ermöglicht. OpenAI hat das SDK als Open Source veröffentlicht, um die Kompatibilität mit anderen Plattformen zu ermöglichen.

Entwickler können über das SDK sowohl die Logik als auch die Benutzeroberfläche ihrer Anwendungen gestalten und direkte Verbindungen zu ihren Backend-Systemen herstellen. Dies ermöglicht bestehenden Kunden die Anmeldung und den Zugriff auf Premium-Funktionen.

Strategische Ausrichtung

Mit der neuen Funktion unternimmt OpenAI einen weiteren Versuch, ein App-Ökosystem um ChatGPT aufzubauen. Im Gegensatz zum zuvor eingeführten GPT Store, der als separate Plattform konzipiert war, werden Apps nun direkt in die Chat-Antworten eingebunden. Dies soll Entwicklern eine bessere Reichweite bei den nach Unternehmensangaben über 800 Millionen ChatGPT-Nutzern ermöglichen.

CEO Sam Altman beschrieb die Zielsetzung: „Wir möchten, dass ChatGPT den Menschen hilft, Fortschritte zu machen, produktiver und erfinderischer zu sein, schneller zu lernen und ihre Aufgaben besser zu bewältigen.“

Monetarisierung und Geschäftsmodell

Für später im Jahr sind mehrere Erweiterungen angekündigt: OpenAI plant, ein Einreichungsverfahren für App-Veröffentlichungen zu etablieren und ein spezielles Verzeichnis einzuführen, in dem Nutzer Apps durchsuchen können. Zudem sollen Monetarisierungsmöglichkeiten für Entwickler geschaffen werden, einschließlich der Unterstützung des Agentic Commerce Protocol, das Sofortkäufe in ChatGPT ermöglichen soll.

Die Ausweitung auf Business-, Enterprise- und Edu-Versionen von ChatGPT ist ebenfalls für dieses Jahr vorgesehen.

Datenschutz und Sicherheit

OpenAI hat Richtlinien für Entwickler veröffentlicht, die unter anderem festlegen, dass alle Apps den Nutzungsbedingungen von OpenAI entsprechen und nur minimal notwendige Daten sammeln dürfen. Beim ersten Einsatz einer App werden Nutzer aufgefordert, die Verbindung zu bestätigen und werden über die mögliche Datenweitergabe informiert. Für später im Jahr sind detailliertere Kontrollen angekündigt, mit denen Nutzer entscheiden können, welche Datenkategorien einzelne Apps nutzen dürfen.

Offene Fragen bestehen allerdings hinsichtlich des genauen Umfangs der Datenweitergabe an Entwickler – insbesondere ob diese Zugriff auf gesamte Unterhaltungsverläufe oder nur auf spezifische Anfragen erhalten.

Offene Aspekte

Unklar bleibt auch, nach welchen Kriterien ChatGPT zwischen konkurrierenden Diensten auswählen wird, etwa zwischen DoorDash und Instacart. OpenAI gibt an, die Nutzererfahrung priorisieren zu wollen, konkrete Mechanismen zur Verhinderung bezahlter Bevorzugung wurden jedoch nicht genannt.

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