Cursor: Bewertung steigt auf 29,3 Milliarden Dollar, ARR soll bei einer Milliarde Dollar liegen

Das AI-Coding-Startup anysphere, besser bekannt unter dem Markennamen Cursor, hat in seiner Series-D-Finanzierungsrunde 2,3 Milliarden Dollar eingesammelt und erreicht damit eine Post-Money-Bewertung von 29,3 Milliarden Dollar. Die Runde wurde von Coatue, einer Investment-Management-Firma, und dem bestehenden Investor Accel angeführt. Zu den neuen Investoren zählen Nvidia und Alphabet’s Google, während Thrive Capital, Andreessen Horowitz und DST Global ebenfalls partizipierten.
Das in San Francisco ansässige Unternehmen hat seine Bewertung damit innerhalb von fünf Monaten fast verdreifacht – im Juni lag sie noch bei 9,9 Milliarden Dollar. CEO Michael Truell erklärt, dass Nvidia und Google eingeladen wurden, „um die Partnerschaft zu vertiefen“: Google liefert AI-Services und Cloud-Computing, Nvidia nutzt Cursor als Enterprise-Kunde.
100-fache Umsatzsteigerung seit Jahresbeginn
Cursor hat die Marke von einer Milliarde Dollar beim annualisierten Umsatz überschritten, wobei der Umsatz seit Anfang 2025 um das 100-fache gestiegen ist. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile über 300 Engineers, Researcher, Designer und Operators und zählt Millionen von Entwicklern sowie viele der weltweit führenden Engineering-Organisationen zu seinen Kunden. Die hauseigenen Modelle des Startups, die erst kürzlich vorgestellt wurden (mehr dazu hier) generieren nach eigenen Angaben mehr Code als fast alle anderen LLMs weltweit. Das 2023 gelauncht Tool lernt den Coding-Style von Entwicklern und hilft beim Autocomplete, Edit und Review von Code-Zeilen – was ihm einen Kult-Status unter professionellen Engineers eingebracht hat.
Die vier Gründer – Michael Truell, Sualeh Asif, Aman Sanger und Arvid Lunnemark – sind alle MIT-Absolventen und befinden sich noch in ihren Mitte-Zwanzigern. In ihrem Seed-Round vor knapp zwei Jahren schrieben sie: „In den nächsten Jahren möchten wir einen Code-Editor bauen, der hilfreicher, erfreulicher und unterhaltsamer ist, als die Welt ihn je gesehen hat. Cursor sollte ein Ort sein, an dem es unmöglich ist, Bugs zu schreiben.“ Miles Grimshaw, Partner bei Thrive Capital, charakterisiert Truell so: „Eine meiner ersten Interaktionen mit Michael – er sprach davon, wenig Hype und hohen Pragmatismus zu verfolgen. Das heißt, sie wollen sich auf die Arbeit konzentrieren und nicht auf das Tamtam.“
AI-Firmen dominieren Private-Funding-Märkte
Die globale Venture-Capital-Finanzierung ist im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 38 Prozent auf 97 Milliarden Dollar gestiegen, wobei etwa die Hälfte an AI-Firmen ging. Michael Ashley Schulman, Chief Investment Officer bei Running Point Capital Advisors, kommentiert: „Die Runde ist eine durchschlagende aktuelle Bestätigung der AI-Perspektiven… aber die Zusagen für diese Kapitalerhöhung haben sich höchstwahrscheinlich in den letzten Wochen oder Monaten angesammelt und sind sehr spezifisch für die Aussichten von Cursor.“ Das wachsende Interesse der Anleger an AI-Unternehmen hat dazu beigetragen, dass die Referenzindizes der Wall Street in diesem Jahr Rekordhöhen erreichten.
Cursor hat nach Angaben von mit der Sache vertrauten Personen Übernahmeinteresse von mehreren großen AI-Unternehmen zurückgewiesen. Die Bewertungen von Startups im Bereich der Code-Generierung steigen ins Unermessliche, da Unternehmen AI-basierte Lösungen erforschen, um traditionelle Softwareentwicklungsaufgaben zu verbessern oder zu ersetzen. Das Tool hat prominente Fans: Nvidia-CEO Jensen Huang hat dem Startup in jüngsten öffentlichen Auftritten hohes Lob ausgesprochen, auch Stripe-CEO Patrick Collison zählt zu den Nutzern.
Die Bedenken der Anleger, dass die Bewertungen von AI-Unternehmen die Fundamentaldaten überholt haben könnten, haben sich jedoch verstärkt, nachdem die SoftBank Group Anfang der Woche ihre 5,8 Milliarden Dollar schwere Beteiligung an Nvidia abgestoßen hat. Cursor plant, die frische Finanzierung für Investitionen in seine Forschungsbemühungen zu verwenden, um „Cursors nächste magische Momente zu bauen“, wie das Unternehmen in seinem Blog-Post schreibt.

























