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Europäische DefenseTech-Unternehmen erhielten 2025 mehr als 1,3 Milliarden Dollar

Unbemanntes Kampfflugzeug "CA-1 Europa" von Helsing. © Helsing
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Der europäische Verteidigungstechnologie-Sektor erlebt im Angesicht des Ukrainekriegs und transatlantischen Spannungen zwischen den NATO-Partner USA und Europa einen beispiellosen Aufschwung. Laut einem aktuellen Report der Marktforschungsplattform Tracxn haben Startups im Bereich Defence Tech seit ihrer Gründung Eigenkapitalfinanzierungen von über 3,2 Milliarden Dollar eingeworben – einschließlich der kürzlich abgeschlossenen Series-C-Finanzierung von Quantum Systems über 208 Millionen Dollar.

Die Zahlen dokumentieren eine bemerkenswerte Entwicklung: Während 2016 lediglich zwei Millionen Dollar in den Sektor flossen, verzeichnet das laufende Jahr 2025 bereits Investitionen in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar (inkl. der 208 Millionen Dollar für Quantum Systems, die im Report nicht mehr erfasst wurden). Dies entspricht einer Steigerung um mehr als das 550-fache innerhalb eines Jahrzehnts.

1,3 Milliarden Dollar innerhalb eines Jahres sind für europäische Verhältnisse zwar sehr viel, im internationalen Vergleich (wie so oft) aber sehr wenig. Wie berichtet hat etwa Anduril Industries aus den USA in einer Series G-Finanzierungsrunde dieses Jahr 2,5 Milliarden Dollar eingesammelt und seine Bewertung auf 30,5 Milliarden Dollar verdoppelt (mehr dazu hier).

Konzentration auf wenige Spitzenreiter

Das Ökosystem umfasst insgesamt rund 384 Startups, von denen etwa ein Drittel in den vergangenen zehn Jahren gegründet wurde. Über 120 dieser Unternehmen haben bislang Finanzierungen erhalten. Allerdings zeigt sich eine deutliche Konzentration: Mehr als zwei Drittel des gesamten Kapitals entfallen auf nur drei Unternehmen.

Spitzenreiter ist das deutsche KI-Unternehmen Helsing mit 1,6 Milliarden Dollar, gefolgt von Quantum Systems (Deutschland) mit 618 Millionen Dollar und ALL SPACE (Großbritannien) mit 202 Millionen Dollar. Bemerkenswert: Sämtliche Mega-Finanzierungsrunden über 100 Millionen Dollar gingen ausschließlich an die beiden deutschen Unternehmen Helsing und Quantum Systems.

München als europäisches Tech-Zentrum

Geografisch dominiert München mit 2,1 Milliarden Dollar die Investitionslandschaft – mehr als 80 Prozent aller Mittel konzentrieren sich auf die drei Top-Städte München, Reading (Großbritannien, 217 Millionen Dollar) und Helsinki (Finnland, 149 Millionen Dollar).

Der Report umfasst Unternehmen, die fortschrittliche Hardware, Software und technologiebasierte Lösungen speziell für militärische und nationale Sicherheitsanwendungen entwickeln. Dazu gehören autonome Systeme der nächsten Generation, KI-gestützte Analysen, sichere Kommunikationssysteme und weltraumgestützte Aufklärungslösungen. Ausgeschlossen sind traditionelle Rüstungskonzerne und Waffenhersteller.

Wachsendes Investoren-Interesse

Insgesamt 119 Venture-Capital-Gesellschaften haben bislang in europäische Defence-Tech-Startups investiert. Project A führt mit neun Beteiligungen die Liste der aktivsten Investoren an. Bemerkenswert ist der Einstieg prominenter VCs: 2025 beteiligten sich erstmals auch Sequoia Capital und Index Ventures an Finanzierungsrunden.

In neun der vergangenen zehn Jahre übertrafen Erstinvestoren die Zahl der Bestandsinvestoren oder erreichten zumindest deren Niveau – ein Indikator für das wachsende Interesse am Sektor.

Drei Unicorns und reger M&A-Markt

Das Ökosystem hat inzwischen drei Einhörner hervorgebracht: Tekever, Helsing und Quantum Systems. Diese Unternehmen symbolisieren den Schwerpunkt auf KI-gesteuerte Lösungen und technologiebasierte Innovationen.

Der Markt zeigt sich auch bei Übernahmen und Börsengängen aktiv: 27 Akquisitionen zielten vorrangig auf die Stärkung von Überwachungs- und elektronischen Kriegsführungsfähigkeiten ab. 15 Börsengänge dienten der Finanzierung globaler Expansion und Forschungsinvestitionen.

Die Entwicklung verdeutlicht die zunehmende Integration digitaler Technologien in die europäische Verteidigungslandschaft und unterstreicht das strategische Interesse an dualer Nutzbarkeit, starken Regierungsaufträgen und Satellitentechnologien.

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