Ethereum: Neues Allzeithoch bei fast 5.000 Dollar

Endlich ist es passiert, was sich Krypto-Anhänger schon seit langem gewünscht haben: Am Sonntag Abend hat die zweit größte Kryptowährung der Welt, Ethereum, ein neues Allzeithoch erreicht. Und das nach fast vier Jahren, immerhin lag der bisherige Rekordwert für ETH im November 2025. Nun aber sind es aber 4.950 Dollar, also knapp 5.000 Dollar, die Ethereum aktuell an Krypto-Börsen gehandelt wird.
Ethereum wurde zuletzt von massiven Kapitalzuflüssen in Spot-ETFs, aufgestauten Unternehmenskäufen und einer günstiger werdenden Makrolage mit Aussicht auf Zinssenkungen in den USA befeuert – also allesamt externe Gründe und keine technischen Auslöser – immerhin liegen die letzten großen Upgrades deutlich zurück.
Die wichtigsten Treiber des Anstiegs
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Spot-ETF-Zuflüsse kippen die Balance zugunsten von ETH: In den Sommerwochen verzeichneten US-Ethereum-Spot-ETFs außergewöhnlich starke Nettozuflüsse, darunter eine Woche mit 1,85 Milliarden US‑Dollar Nettomittelzufluss – deutlich mehr als vergleichbare Bitcoin-ETF-Zuflüsse im selben Zeitraum. Einzelne Handelstage zeigten dreistellige Millionenbeträge, getragen vor allem von Produkten großer Anbieter wie BlackRock und Fidelity.
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August-Welle: Milliarden an frischem Kapital in ETH-ETFs: Mitte August summierten sich die Nettozuflüsse über verschiedene ETH-ETFs hinweg auf Werte, die branchenweit als „nahe 3 Milliarden US‑Dollar“ für den Monat gehandelt wurden; besonders BlackRock (ETHA) und Fidelity (FETH) meldeten hohe Tageszuflüsse. Die anhaltende Serie positiver Wochenzuflüsse seit dem Frühling unterstreicht die institutionelle Nachfrage.
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Unternehmens- und Großinvestoren-Käufe verknappen das Angebot: Berichte sprechen von einem aggressiven Aufbau von ETH-Beständen in Unternehmensbilanzen und OTC-Käufen großer Adressen. Schätzungen nennen ETH-Bestände in Firmenkassen in Milliardenhöhe sowie einzelne, schnelle OTC-Ankäufe im dreistelligen Millionenbereich in wenigen Stunden. Solche Käufe entziehen dem Markt kurzfristig Liquidität und verstärken Preisschübe bei ohnehin knapperem Free Float.
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Makro-Rückenwind: Aussicht auf US-Zinssenkungen: Dovishe Signale von Fed-Chef Jerome Powell lösten eine breite Risikoneigung aus; ETH reagierte mit einem schnellen Aufwärtsimpuls und setzte anschließend neue Hochs. Das Umfeld fallender Renditen stützt wachstums- und technologielastige Assets – inklusive Krypto – zusätzlich.
In dieser Grafik sieht man deutlich, wie Ethereum-Spot-ETFs (in blau) im August stark zugenommen haben:
Marktdynamik: ETH als institutioneller Favorit
Mehrere Wochen hintereinander übertrafen die Nettozuflüsse in ETH-Spot-ETFs die von Bitcoin, was auf eine Verschiebung institutioneller Aufmerksamkeit hin zu nutzungsstarken Smart-Contract-Plattformen hindeutet. In der Breite erhöhen Anbieter wie BlackRock, Fidelity, Grayscale, VanEck und Franklin Templeton die Sichtbarkeit und Zugänglichkeit von ETH, während Terminmärkte und Open Interest die zunehmende Aktivität der Profianleger widerspiegeln. Parallelberichte heben hervor, dass große Investoren signifikante ETH-Mengen per OTC akkumulieren – ein Muster, das typischerweise mit anhaltenden Bullenphasen korreliert.
Nunmehr ist die Frage, ob sich das institutionelle Interesse an Ethereum auch auf den Retail-Markt ausweitet. Bei Google Trends sieht man, dass die Suchanfragen nach Ethereum auf ein Niveau geklettert sind wie man es zuletzt im Hype von 2021 gesehen hat. Die große Frage ist nun: Ist das der Anfang einer neuen Altcoin-Saison?
Ausblick: Bricht jetzt eine neue Altcoin-Saison an?
Von einer Altcoin-Saison spricht man in der Krypto-Branche dann, wenn 75 % der Top-100-Token in den letzten 90 Tagen besser abschneiden als Bitcoin. Das ist noch nicht der Fall, aber der Altcoin-Season-Index ist nunmehr bei 55. Welche Gründe sprechen nun dafür?
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Kapitalrotation nach ETH-Rally: Historisch folgt auf eine Bitcoin- und ETH-Führungsphase häufig eine größere Streuung der Gewinne in den Altcoin-Markt. Die jüngste Beobachtung, dass die Kapitalzuflüsse in Ethereum-ETFs zeitweise die von Bitcoin überflügeln, stützt die These einer beginnenden Altcoin- bzw. „Utility“-Saison.
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Narrative-Verschiebung zu „Utility“: Der Fokus verlagert sich von reiner „Store-of-Value“-Erzählung hin zu Nutzen-Ökosystemen (DeFi, NFTs, Tokenisierung, RWAs). Genau hier profitiert Ethereum als Basisschicht – und mit Verzögerung oft auch dessen Layer‑2s und ausgewählte thematische Altcoins.
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Katalysatoren und Risiken: Weitere ETF-Zuflüsse, fortgesetzte Unternehmens- und Whale-Akkumulation sowie eine tatsächliche Fed-Zinssenkung könnten die Breite der Rally stützen. Umgekehrt könnten schwächere Makrodaten, ETF-Abflüsse oder Gewinnmitnahmen die Rotationsdynamik dämpfen.