KuCoin: Krypto-Börse holt sich die MiCA-Lizenz über österreichische FMA

Die EU-Tochter der Krypto-Börse KuCoin mit Sitz in Wien ist das nächste internationale Unternehmen, das sich die MiCA-Lizenz über die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) gesichert hat. Die Genehmigung ermöglicht dem Unternehmen, das nach eigenen Angaben über 40 Millionen Nutzer in 200 Ländern bedient, regulierte Dienstleistungen in 29 Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums anzubieten – Malta bleibt dabei ausgenommen.
Die Lizenzierung erfolgt nur wenige Tage, nachdem sich KuCoin bei der australischen Finanzaufsicht Austrac registriert hat und damit auch auf dem australischen Markt legal operieren darf.
Das MiCA-Regelwerk ist Ende 2024 in Kraft getreten und erlaubt Krypto-Unternehmen, eine Lizenz in einem einzelnen EU-Mitgliedstaat zu erwerben und ihre Dienste anschließend über das sogenannte Passporting-System in allen 27 EU-Ländern anzubieten. Dieses Verfahren beschleunigt die Expansion erheblich. KuCoin wird in Europa von Wien aus von den beiden bekannten Krypto-Unternehmern Oliver Stauber und Christian Niedermüller geleitet (Trending Topics berichtete).
KuCoin öffnet Europazentrale in Wien – Oliver Stauber neuer CEO für EU-Markt
Österreich positioniert sich als Krypto-Standort
KuCoin hat die Lizenzierung in Österreich strategisch gewählt und den Antrag Anfang 2025 eingereicht. Als Gründe nennt das Unternehmen die zeitnahe Umsetzung der MiCA-Begleitgesetze, das stabile regulatorische Umfeld sowie den großen Talentpool in Wien. Die österreichische Hauptstadt entwickelt sich damit zunehmend zu einem europäischen Hub für regulierte Krypto-Dienstleister.
Neben KuCoin haben fünf weitere Krypto-Dienstleister MiCA-Lizenzen von der österreichischen FMA erhalten: die Amina Bank, Bitpanda, Bybit, Cryptonow und 21bitcoin (FIOR Digital) – sie alle sind nun als CASP (Crypto Asset Service Provider) bei der FMA gelistet. Diese Konzentration unterstreicht die Attraktivität des österreichischen Standorts für die Branche. Die Lizenzierung markiert einen Meilenstein in der Vertrauens- und Compliance-Strategie von KuCoin und demonstriert die Bereitschaft, unter einem der weltweit höchsten Regulierungsstandards zu operieren.
Globale Expansion mit regulatorischem Fokus
Die MiCA-Lizenz fügt sich in eine breitere Expansionsstrategie ein. Die jüngste Registrierung bei Austrac verschafft KuCoin Zugang zum australischen Markt und zeigt, dass das Unternehmen parallel in mehreren Jurisdiktionen an seiner regulatorischen Verankerung arbeitet. Diese Doppelstrategie – Europa und Asien-Pazifik – spiegelt den Trend wider, dass große Krypto-Börsen zunehmend auf Compliance setzen, um langfristig in etablierten Märkten bestehen zu können. Die verantwortungsvolle globale Expansion steht dabei im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie.
Die Ausnahme Maltas bei der KuCoin-Lizenzierung wirft Fragen auf. Malta profiliert sich als Gegenpol zu Ländern wie Frankreich und lehnt eine zentralisierte MiCA-Aufsicht innerhalb der EU ab. Diese unterschiedlichen Regulierungsansätze zwischen den Mitgliedstaaten prägen die Umsetzung des einheitlichen Krypto-Regelwerks und werden die weitere Entwicklung des europäischen Krypto-Marktes sicher beeinflussen.




























