OpenAI geht massive Partnerschaft mit Chiphersteller Broadcom ein

OpenAI hat wieder einen milliardenschweren Auftrag an einen Chipersteller begonnen. Nach AMD vor einer Woche hat der ChatGPT-Entwickler nun eine Kooperation mit Broadcom bekanntgegeben, berichtet The Verge. Ziel der Zusammenarbeit ist es, eigene Computerchips für KI-Rechenzentren zu produzieren. Der Deal ist der jüngste in einer Reihe von Partnerschaften, mit denen das Unternehmen seine Abhängigkeit von Nvidia verringern und genügend Rechenleistung sichern will, um Anwendungen wie ChatGPT und Sora zu betreiben.
OpenAI will zehn Gigawatt an Rechenleistung
Mit den Halbleitern möchte OpenAI laut Handelsblatt zehn Gigawatt an Rechenleistung bereitstellen. Zum Vergleich: Die Leistung eines typischen Kernreaktors liegt bei etwa einem Gigawatt. Broadcom wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 mit der Bereitstellung beginnen. Bis Ende 2029 soll der Vertrag abgeschlossen sein. CEO Sam Altman sagte, die Partnerschaft sei „ein entscheidender Schritt beim Aufbau der Infrastruktur, die erforderlich ist, um das Potenzial der KI auszuschöpfen und echte Vorteile für Menschen und Unternehmen zu erzielen.“
Die Ankündigung erfolgt, nachdem OpenAI einen Vertrag über sechs Gigawatt mit AMD und einen Vertrag über zehn Gigawatt mit Nvidia abgeschlossen hat (wir berichteten). Der ChatGPT-Entwickler soll auch Anteile von etwa zehn Prozent an AMD erhalten. Bei Broadcom erwirbt das Unternehmen jedoch keine Anteile.
OpenAI will groß bei Chip-Hersteller AMD einkaufen, könnte 10% des Unternehmens erhalten
Aktienkurs von Broadcom im Aufwind
Vor dem Hintergrund des Deals steht Broadcom derzeit bei Investoren hoch im Kurs. Im frühen Handel in New York stieg die Aktien von Broadcom um etwa zehn Prozent auf 355 Dollar. Seit Jahresbeginn haben die Papiere etwa 95 Prozent an Wert gewonnen. Mit einer Marktkapitalisierung von gut 1,6 Billionen Dollar gehört Broadcom jetzt zu den zehn wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt.
Broadcom beliefert OpenAI mit maßgeschneiderten Chips, sogenannten „ASICs“ („Application-specific integrated circuits“). Diese werden nur für eine bestimmte Funktion entwickelt. Daher sind sie extrem schnell und energieeffizient im Vergleich zu universellen Chips wie die Grafikprozessoren, die Nvidia und AMD verkaufen. Broadcom-Chef Hock Tan hatte über den Auftrag bereits im September gesprochen, ohne jedoch den Namen des Kunden zu nennen. Damals war von einem Volumen von zehn Milliarden Dollar die Rede. Daraufhin ist der Kurs schon damals stark gestiegen.