PR-Stunt der Piraten: Mikl-Leitner und Faymann als Köpfe in YouPorn-Werbung gegen Überwachung

„Johanna möchte dir zusehen“, „Ich kann nicht wenn jemand zuschaut“ und „Weiß Mutti was was du da tust?“ sind die Slogans von Online-Werbeformen, die heimische Besucher des teilweise werbefinanzierten Porno-Portals YouPorn derzeit zu sehen bekommen. Die Köpfe der Personen, die auf den Sujets zu sehen sind, gehören Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Bundeskanzler Werner Faymann, die berühmte Merkel-Raute ist eindeutig der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel zuzuordnen.
Wer auf die Werbung klickt, landet auf einer Informationsseite der oberösterreichischen Piratenpartei. Dort heißt es unter anderem: „Mit dem neuen Staatschutzgesetz sollen die Befugnisse vom Verfassungsschutz ausgeweitet sowie zehn neue Geheimdienste in Österreich geschaffen werden.“ Außerdem werden Vorratsdatenspeicherung, Smart Meter oder NSA angeprangert sowie Lösungsvorschläge gegen die digitale Überwachung angeboten – und die Besucher dazu aufgefordert, die Kandidaten der Piraten bei der Linzer Gemeinderatswahl zu wählen.
Crowdfunding für Fortsetzung der Kampagne
Die Aktion ist sofort eingeschlagen – Berichte auf futurezone.at, kurier.at oder derstandard.at bekamen sehr schnell tausende Likes und Shares auf Facebook. Gekostet haben soll die Werbekampagne bisher etwa 40 Euro. Um weiter auf Porno-Seiten werben zu können, sammeln die oberösterreichischen Piraten derzeit 400 Euro per Crowdfunding.
Im Innenministerium findet man die Aktion natürlich nicht lustig und hat die kleine Partei dazu aufgefordert, die Werbung offline zu nehmen. Die Piraten hingegen sehen die Aktion rechtens, das Bildmaterial für die Sujets hätte man via Creative Commons lizensiert. Wie lange und wo die Kampagne noch laufen wird, ist ungewiss, fix ist eines: Die junge Partei hat mit sehr wenig Geld für große Aufmerksamkeit gesorgt.