Schweizer Biotech-Unternehmen Vaccentis eröffnet EU-Kompetenzzentrum in Wien

Das Schweizer Biotechnologieunternehmen Vaccentis etabliert seinen neuen EU-Standort im Biotech-Cluster Seestadt in Wien-Donaustadt. Die Niederlassung fungiert künftig als zentrales EU-Kompetenzzentrum für sämtliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie die damit verbundenen regulatorischen Prozesse. Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Vorbereitung der Zulassung der therapeutischen Krebsimpfung VCC-001 bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA).
Strategische Positionierung in Europa
„Vaccentis steht für individualisierte Immuntherapie gegen Krebs. Unsere Expansion nach Wien – einem der größten europäischen Biotech-Zentren – ist ein strategischer Schritt, um unsere Entwicklungsprogramme zielgerichtet und effizient zur europäischen Zulassung zu führen“, erklärt Ingrid Rauter, Head of R&D und CMO bei Vaccentis. Die Forschungsleiterin betont die Bedeutung Wiens als „strategischen Brückenkopf in die EU“ in einer Zeit, in der wissenschaftliche Exzellenz und regulatorische Agilität entscheiden, um Innovationen schneller zu Patient:innen zu bringen.
Der Wiener Standort koordiniert künftig alle Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sowie die regulatorischen Interaktionen innerhalb der EU. Zudem treibt Vaccentis von hier aus die Weiterentwicklung wissenschaftlicher Partnerschaften voran. CEO Martin Munte erläutert die Standortwahl: „Wir haben Wien aufgrund seiner zentralen Lage in der Europäischen Union sowie der vorhandenen lokalen Expertise bewusst als unseren EU-Standort gewählt, um von hier aus unsere Aktivitäten in einem der größten Wirtschaftsräume der Welt effizient zu steuern.“ Das Unternehmen plant, seine Investitionen in Österreich weiter auszubauen.
Vaccentis bietet individualisierte Krebstherapie
Vaccentis verfolgt einen spezifischen Ansatz in der Krebstherapie: Im Gegensatz zu Wettbewerbern, die auf mRNA-Technologie setzen, entwickelt das Unternehmen einen Protein-basierten therapeutischen Krebs-Impfstoff. Bei diesem Verfahren entnimmt man den Patient:innen eigenes Gewebe, reinigt dieses auf und entwickelt daraus einen individualisierten Impfstoff. Dieser soll das Fortschreiten der Erkrankung verhindern.
Die Krebsimpfung VCC-001 befindet sich derzeit für die adjuvante Behandlung des Nierenzellkarzinoms in Entwicklung, wobei weitere Indikationen folgen sollen. In früheren klinischen Studien zeigte VCC-001 Wirksamkeit, ein gutes Nebenwirkungsprofil und verbesserte die Lebensqualität der Patient:innen. Basierend auf mehrjährigen klinischen Daten plant Vaccentis, VCC-001 bis zum Ende dieser Dekade bei der EMA und der US-amerikanischen FDA zur Marktzulassung einzureichen.