Startup Interviewer

VARM: „Fang nicht mit der Lösung an, sondern mit dem Problem“

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Das in Berlin ansässige Startup VARM verspricht seinen Kund:innen die perfekte Dämmung für ihr Zuhause. Die Jungfirma will Fassaden optimal dämmen, um sie für jede Jahreszeit zu rüsten. Kund:innen sollen so Wärmeverluste minimieren und Energiekosten senken können. Christian Grüner, Mitgründer und Geschäftsführer von VARM, hat hat unserem Startup Interviewer Näheres dazu erzählt.

Kannst du uns dein Startup vorstellen? Was macht ihr genau?

Christian Grüner: Kurz gesagt ist VARM ein digitaler Handwerksbetrieb. Wir haben uns auf die energetische Dämmung von Bestandsgebäuden spezialisiert. Unser Ziel ist es, ein komplexes Thema einfach zugänglich zu machen. Eigentümer:innen, Kommunen und die Wohnungswirtschaft erhalten bei uns eine Lösung, die schnell, sauber und bezahlbar ist. Konkret funktioniert das so: Wir kombinieren eigene, ausgebildete Dämm-Teams mit digitalen Prozessen, klaren Festpreisen und einem Service, der von der ersten Beratung bis zur Fertigstellung alles abdeckt.

Ein typisches Einfamilienhaus kann von unseren Handwerkern innerhalb von sechs Stunden gedämmt werden. Es gibt keine klassische Baustelle, kein Gerüst, keine wochenlangen Arbeiten. Hinzu kommt, dass wir mit unserem Ansatz auch das Handwerk verändern. Statt lange nach Fachkräften zu suchen, qualifizieren wir selbst neue Teams und unterstützen sie dabei, sich mit unserem Franchise-System langfristig selbstständig zu machen. Wir übernehmen dabei die gesamte Organisation: von der Kundenanfrage über die Materiallogistik bis zur Rechnungsstellung. So entsteht ein System, das lokale Jobs schafft und gleichzeitig eine der wirkungsvollsten Maßnahmen für den Klimaschutz skalierbar macht.

Wer ist im Gründungsteam?

Wir haben VARM zu zweit gegründet: Sebastian Würz und ich. Uns verbindet die Überzeugung, dass wir die Energiewende im Gebäudesektor nur schaffen, wenn wir das Handwerk neu denken.

Was ist die Geschichte hinter deinem Startup? Wie und warum hast du angefangen?

Gemeinsam mit meinem Mitgründer Sebastian habe ich den Gebäudesektor zu Beginn Stück für Stück durchleuchtet. Dieser Industriezweig ist für rund ein Drittel der CO₂-Emissionen in Europa verantwortlich. Gleichzeitig sind 90 Prozent der Gebäude, die 2050 noch stehen werden, bereits gebaut. Wenn wir diese Gebäude nicht energetisch sanieren, erreichen wir die Klimaziele nicht, egal wie viel wir digitalisieren oder wie viele Wärmepumpen wir installieren.

Ergo war Dämmung das Thema, das sich bei unseren Recherchen herauskristallisierte. Sie hat den größten Effekt, wird aber am wenigsten beachtet. Was uns noch überrascht hat, ist, dass die Dämmung technisch weitestgehend ausgereift, die CO₂-Wirkung nachgewiesen ist, und der Markt trotzdem total fragmentiert ist. Es gibt tausende kleine Handwerksbetriebe, aber keine Infrastruktur, um das Thema wirklich zu skalieren.

Was unterscheidet dein Startup von der Konkurrenz? Was macht euch einzigartig, was ist die USP?

Die meisten Anbieter im Dämm-Markt arbeiten wie klassische Handwerksbetriebe: lokal, analog, oft ohne durchgehende Prozesse. Das reicht nicht, um die Sanierungsquote zu skalieren. Genau das braucht es aber, wenn wir Europas Klimaziele erreichen wollen. Unser zentrales Unterscheidungsmerkmal ist die Verbindung aus digitalisierten Prozessen, Fachkräfte-Ausbildung und Skalierung, sodass Dämmung für Millionen Gebäude schneller erreicht wird.

Welche Technologien setzt ihr ein, bzw. welche hauseigene Tech habt ihr entwickelt?

Unsere Technologie ist nicht ein einzelnes Tool, sondern ein Zusammenspiel aus digitalen Prozessen, eigens entwickelter Planungslogik und operativer Exzellenz. Wir glauben nicht an Tech um der Tech willen. Aber wir glauben daran, dass Digitalisierung der Schlüssel ist, um Sanierung skalierbar, verlässlich und bezahlbar zu machen.

Wer ist eure Zielgruppe und wie erreicht ihr sie?

Wir richten uns an Immobilieneigentümer:innen, das können Eigentümer:innen von Ein- und Zweifamilienhäusern, Immobilienunternehmen, Bestandshalter, aber auch Kommunen sein. Die zweite Zielgruppe sind Menschen im Handwerk. Viele wollen selbstständig arbeiten, haben aber weder die Struktur noch das Kapital dafür. Wir bieten ihnen ein System, mit dem sie sofort loslegen können, inklusive Schulung, Werkzeug, Aufträgen und digitaler Unterstützung.

 Wie sieht es mit bisherigen Finanzierungen aus? Gibt es schon Investoren?

Im Juli 2024 haben wir eine Seed-Finanzierung in Höhe von 5,7 Millionen Euro abgeschlossen. Die Runde wurde von Emerge und Pale Blue Dot angeführt. Das Kapital nutzen wir, um unsere Plattform weiterzuentwickeln, neue Dämm-Teams auszubilden und die Expansion in weitere Regionen vorzubereiten. Besonders wichtig ist uns: Alle Investoren teilen unsere Vision, ein skalierbares System für klimawirksame Gebäudesanierung aufzubauen – und bringen dazu nicht nur Kapital, sondern auch strategische Unterstützung ein.

Kannst du uns dein Geschäftsmodell erklären? Wie generiert dein Startup Einnahmen?

Unser Geschäftsmodell ist servicebasiert. Eigentümer:innen beauftragen uns mit der Dämmung eines Gebäudes und wir übernehmen Planung, Durchführung und, wenn gewünscht, auch die Förderberatung. Die Umsetzung erfolgt durch unsere eigenen Teams, die wir selbst ausgebildet haben. VARM übernimmt dabei nicht nur die Auftragsvergabe, sondern auch die gesamte Organisation: Materiallogistik, Tourenplanung, Kundensupport, Abrechnung. So erzielen wir Einnahmen über die operative Umsetzung von Dämmprojekten.

 Was sind die nächsten Schritte für dein Startup? Habt ihr spezifische Ziele für die Zukunft?

Unser Ziel ist klar: In 10 Jahren wollen wir eine Million Gebäude energetisch sanieren. Dafür bauen wir gerade die Infrastruktur, die es dafür braucht. Kurzfristig steht der nächste Expansionsschritt an. Nach dem Start in Berlin sind weitere Standorte eröffnet worden und in Planung. Parallel erweitern wir unser Ausbildungsprogramm, um mehr Teams in kürzerer Zeit qualifizieren zu können.

Hast du Tipps für andere Gründer:innen?

Ja, fang nicht mit der Lösung an, sondern mit dem Problem. Viele Startups bauen von Anfang an ein Produkt, wir haben zuerst ein Problem gesucht, das groß genug ist, um unternehmerisch und gesellschaftlich relevant zu sein. Und: Nicht jede Idee muss sofort „scale-ready“ sein. Manchmal ist es wichtiger, einen strukturellen Engpass gut zu lösen, statt sofort ein Tech-Produkt mit großer Vision zu bauen. Wirkung entsteht da, wo man konkret etwas verbessert.

Diese Story ist mit dem Startup Interviewer, einem AI-Tool von Trending Topics entstanden. Willst du ebenfalls zu deinem Startup von unserer AI interviewt werden, dann klicke hier. Weitere Startup-Interviews findest du hier.

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