Neobank Vivid lässt Startups und KMU jetzt Krypto-Assets in die Bilanz nehmen

Strategy von Michael Saylor oder MetaPlanet aus Japan machen es im großen Stil, und in ihrem Windschatten haben 2025 auch immer mehr kleinere Firmen damit begonnen, Krypto-Assets in die Bilanz zu nehmen. Diese Möglichkeit kommt nun zusehends auch für europäische KMU und Startups.
Denn nachdem die Berliner Neobank einen Pivot von einer Banking-App für Konsumenten hinzu einer Finanz-Plattform für Startups und KMU vollzogen hat, folgen nun immer neue Angebote für Unternehmen. Nun launcht das Berliner Fintech ein neues Treasury-Angebot. Mit dem Firmendepot können Unternehmen ihr Kapital und direkt in iBonds, ETFs, Geldmarktfonds, Aktien und auch Krypto-Assets investieren. Das Treasury-Konto können Vivid-Geschäftskunden über die Eingabe von Steuer-ID und LEI-Code in der App aktivieren. Das neue Angebot steht in vielen europäischen Ländern, darunter auch Österreich und Deutschland, zur Verfügung.
Argumentiert wird unter anderem so: „Laut Crunchbase sammelten europäische Startups im zweiten Quartal dieses Jahres insgesamt 12.6 Milliarden US-Dollar an Kapital ein. Ein erheblicher Teil dieses Kapitals liegt jedoch ungenutzt auf Geschäftskonten, statt Rendite zu erwirtschaften. Gerade in Zeiten eines EZB-Leitzinses von 2 % bedeutet das: vertane Chancen auf Wachstum. Das Problem: Professionelle Treasury-Tools sind meist auf Großkonzerne zugeschnitten, mit Einstiegsschwellen im sechsstelligen Bereich – kleinere Unternehmen bleiben außen vor“, heißt es in einer Aussendung.
Gebühren für die Investments fällig
Wenn Unternehmen in die gebotenen ETFs, iBonds, Aktien oder Krypto-Assets (u.a. Bitcoin) investieren (in Kürze sollen auch die Geldmarkt-Fonds dazu kommen), sind Gebühren fällig. Je größer das Unternehmen und die Grundgebühr bei Vivid, desto niedriger ist auch die Gebühr für die Investments.
Mit der Möglichkeit, Unternehmen in Krypto-Assets investieren zu lassen, will Vivied jedenfalls einem großen Trend Rechnung tragen. „Krypto entwickelt sich zunehmend zu einer institutionellen Anlageklasse. Die erste Nachfrage kam vor allem von großen US-Fonds und Corporates, inzwischen sehen wir aber auch in Europa ein wachsendes Interesse bei kleinen und mittelständischen Unternehmen. Unser neues Treasury-Angebot greift genau diesen Trend auf und ermöglicht es KMU, Krypto-Assets gemeinsam mit klassischen Instrumenten wie Anleihen, ETFs oder Geldmarktfonds in einer einzigen Lösung zu nutzen“, heißt es in einem Statement von Vivid gegenüber Trending Topics.
Hinsichtlich der Einhaltung aller Gesetze bei Krypto-Investments durch Unternehmen heißt es weiter: „Auf der regulatorischen Seite sorgt die neue MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets), die 2024–2025 in Kraft tritt, für deutlich mehr Klarheit: Verwahr- und Handelsdienstleistungen müssen künftig lizenziert sein, wodurch Unternehmen in der EU in einem sicheren, regulierten Umfeld Krypto halten können. Steuerlich gilt: Realisierte Gewinne aus dem Verkauf von Krypto-Assets werden als Unternehmensgewinne versteuert – damit nähern sie sich in der Praxis klassischen Finanzanlagen an.“