Voltfang: Mega-Deal mit 250 Millionen Euro für das CleanTech Mit Second-Use-Akkus

Es ist ein Mega-Deal für das erst 2020 gegründete Aachener CleanTech: Denn der Infrastrukturinvestor Palladio Partners und der Batteriespeicherspezialist Voltfang schließen eine verbindliche Partnerschaft zur Förderung der Energiewende durch Großspeicherprojekte. Die Zusammenarbeit umfasst die Entwicklung, Finanzierung, Realisierung und den Betrieb systemdienlicher Großbatteriespeicher-Projekte in Deutschland – und zwar im Rahmen einer Viertel Milliarde Euro.
Erste konkrete Projekte sollen noch in diesem Jahr die Baureife erreichen. Das Kapital stammt aus einem von Palladio Partners verwalteten Fonds für institutionelle Investoren, der sich auf die Transformation von Infrastruktur in Deutschland konzentriert.
Basierend auf den aktuellen Marktbedingungen planen die Partner, rund 250 Millionen Euro in die deutsche Batteriespeicherinfrastruktur zu investieren. „Die wachsende Nachfrage nach Stromspeichern bei gleichzeitig gesunkenen Technologiekosten macht es derzeit sehr attraktiv, in den Ausbau von Batteriespeichern zu investieren“, erklärt Oliver Sauer, Partner bei Palladio Partners. Voltfang übernimmt als operativer Partner die Verantwortung für Planung, Errichtung, Betriebsführung und Wartung der Projekte, während Palladio Partners die Kommerzialisierung und Finanzierung sicherstellt.
Nachhaltige Technologie mit Second-Life-Batterien
Die Partnerschaft setzt unter anderem auf sogenannte Second-Use-Module – eine besonders nachhaltige Lösung von Voltfang. Dabei werden ungenutzte, ursprünglich für Elektrofahrzeuge vorgesehene Batteriemodule geprüft, requalifiziert und für den Grid-Scale-Bereich nutzbar gemacht. Voltfang-Gründer David Oudsandji betont: „Die Umsetzung von Projekten in dieser Größenordnung erfordert zwei Dinge: Skalierbare Batteriekompetenz und solide Finanzierung. Palladio hat exzellenten Kapitalzugang und ein tiefes Verständnis der Energiemärkte; Voltfang komplettiert die Partnerschaft mit Technologieexpertise, die am deutschen Markt ihresgleichen sucht.“
Die systemdienlichen Speicher werden eingesetzt, wenn das Netz wegen viel eingespeistem Solarstrom entlastet werden muss. Sie eignen sich sowohl zur Teilnahme am Regelenergie- als auch an den Energiegroßhandelsmärkten. Durch ihre Funktion tragen sie zur Preisglättung und Netzstabilisierung bei und fördern somit die bessere Integration der Erneuerbaren Energien ins Stromsystem.
Massiver Speicherausbau für Energiewende erforderlich
Mit dem schnell wachsenden Anteil volatiler Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Europa und dem weiteren Rückbau fossiler Energieanlagen leisten Battery Energy Storage Systeme (BESS) einen essenziellen systemdienlichen Beitrag zur Energiewende. Nach Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) werden bis 2030 bundesweit rund 100 Gigawattstunden (GWh) und bis 2045 rund 180 GWh elektrische Speicherkapazität benötigt.
Die aktuelle Gesamtkapazität von Großspeicherbatterien in Deutschland beträgt lediglich 3 GWh. Voltfang, 2020 an der RWTH Aachen gegründet, hat sich innerhalb kurzer Zeit zu einem Spezialisten für Batteriespeicherlösungen entwickelt und wurde 2024 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. Palladio Partners, eine 2012 in Frankfurt gegründete Investmentboutique für Private Markets, verwaltet etwa 10 Milliarden Euro und engagiert sich nachhaltig für die deutsche Infrastruktur.