AI-Musik-Startup Suno sammelt 250 Millionen Dollar ein – trotz Klagen der Musikindustrie

Das AI-Startup Suno hat eine Series-C-Finanzierungsrunde über 250 Millionen Dollar abgeschlossen und erreicht damit eine Post-Money-Bewertung von 2,45 Milliarden Dollar. Die Runde wurde von Menlo Ventures angeführt, mit Beteiligung von Nvidias Venture-Arm NVentures sowie Hallwood Media, Lightspeed und Matrix. Das Startup ermöglicht es Nutzer:innen, durch einfache Text-Prompts AI-generierte Songs zu erstellen. Die Finanzierungsrunde zeigt, wie wenig sich VCs von laufenden Urheberrechtsklagen gegen AI-Training beeindrucken lassen.
Das Unternehmen erwirtschaftet mittlerweile 200 Millionen Dollar jährlichen Umsatz. Das Geschäftsmodell basiert auf Consumer-Abos: Eine kostenlose Version sowie Pro- und Premium-Pläne für 8 oder 24 Dollar monatlich stehen zur Verfügung. Im September hat Suno zusätzlich eine Version für kommerzielle Creator gelauncht. Im Mai 2024 hatte das Startup eine Series B über 125 Millionen Dollar eingesammelt – damals bei einer geschätzten Bewertung von 500 Millionen Dollar, angeführt von Lightspeed Venture Partners, Nat Friedman, Daniel Gross, Matrix und Founder Collective.
Major-Labels klagen wegen Copyright-Verletzungen
Suno hat derzeit eine Klage von drei Major-Labels im Nacken – Sony Music Entertainment, Universal Music Group und Warner Music Group. Die Labels werfen dem Startup vor, urheberrechtlich geschütztes Material ohne Erlaubnis aus dem Internet gescraped und für das Training seiner AI-Modelle verwendet zu haben (mehr dazu hier). Ähnliche rechtliche Auseinandersetzungen führt Suno mit der dänischen Musikrechte-Organisation Koda und der deutschen GEMA. Die GEMA hat Anfang des Monats ihre Klage gegen OpenAI in Deutschland gewonnen – ebenfalls wegen Training mit gescraptem Material.
In den USA befinden sich solche Klagen noch in einer rechtlichen Grauzone. Die meisten Fälle werden durch Lizenzvereinbarungen für Trainingsdaten beigelegt – so hat Universal erst im vergangenen Monat seinen Rechtsstreit mit Udio auf diese Weise beendet. Für Investoren scheinen die juristischen Komplikationen von Suno angesichts des Markterfolgs jedoch zweitrangig zu sein.
Investoren setzen auf virales Wachstum
Das Jungunternehmen ist laut Investoren vor allem durch Mundpropaganda gewachsen – Menschen teilen ihre AI-generierten Songs in Gruppenchats und auf Social Media. Rechtliche Fragen sind noch nicht abschließend geklärt, doch die Ära der AI-generierten Musik ist längst Realität geworden – und VCs wetten Milliarden darauf, dass sich der Markt durchsetzt.

























