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„Beschämender Kniefall“, „Niederlage für Europa“: Massive Kritik am Zoll-Deal mit den USA

EU-Präsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump. © EU-Kommission
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Der Zoll-Deal zwischen der EU und den USA, den EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Sonntag Abend bekannt gab, stößt auf herbe Kritik. Denn viele Beobachter und Analysten sehen eine klare Niederlage der EU im Handelsstreit mit den USA. Kurz zu den Hard Facts des Deals:

  • 750 Milliarden Euro für US-Öl, US-Gas und nukleare Brennstoffe aus den USA
  • 600 Milliarden Euro an europäischen Investitionen in die USA
  • 15 % Zölle auf EU-Waren vs. 0 % für US-Produkte
  • Dauerhafte 50 % Zölle auf Stahl und Aluminium
  • Ausnahmen für Flugzeuge und Flugzeugteile, bestimmte Chemikalien, bestimmte Generika, Halbleiterausrüstung (ASML lässt grüßen), bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse, natürliche Ressourcen und wichtige Rohstoffe

Hier eine Übersicht über aktuelle Kommentare:

Michael Jackson, Venture Capitalist:

„The EU also negotiated that all Europeans must now walk around bent over holding their ankles at all times. von der Leyen hailed the new measure as a breakthrough in „constant readiness“. 😉 Happy Monday Europeans!“ – via Linkedin

Gabriel Felbermayr, Direktor WIFO:

„Die EU akzeptiert also, dass USA das geltende Völkerrecht bricht. Leider hat sie wohl keine bessere Option. Freihandel mit USA hat fertig. Ein trauriger Tag einerseits. Andererseits wissen wir nun, wo wir stehen. Aber wird der ‚Deal’ halten?“ – via X

Andreas Schwarzenbrunner, General Partner Speedinvest:

„Das vereinbarte Handelsabkommen ist eine Niederlage für Europa und eine verpasste Chance. […] Wir haben uns von Handel und Globalisierung wegbewegt hin zu Machtdemonstration und Geopolitik, insbesondere zwischen den Hauptblöcken USA, China, EU, GCC und Indien. Und in dieser Welt ist ein Abkommen wie dieses mit Trump wertlos. Selbst bei einem Deal können wir den USA und der Trump-Administration nicht vertrauen, dass er hält. Vielleicht in 2 Monaten, vielleicht in 10 oder vielleicht in 2 Jahren, aber Instabilität und Unsicherheit werden zurückkehren. Das ist das einzige, was bei der derzeitigen US-Regierung sicher ist. Kanada und Mexiko sind die perfekten Beispiele dafür, dass selbst enge Verbündete nicht darauf zählen können. Im Gegenteil, es zeigt sich, dass wir ihnen am Ende geben werden, was sie wollen.“ – via Linkedin

Philipp Schröder, CEO von 1Komma5°:

„Lächerlich dies als „Deal“ zu verkaufen! Es ist ein beschämender Kniefall. Die EU blamiert sich und schwächt die eigene Wirtschaft massiv, akzeptiert erstmals das eigenen Waren verzollt werden – während fremde Ware vollen Zugang (ohne Zölle) zum eigenen Markt gewährt wird. Gleichzeitig fließen zusätzlich 1.350 Milliarden von Europa in die USA… 🤯🤯🤯 Nach der absoluten Abhängigkeit von von Meta, Google, Microsoft und Dominanz bei KI verliert die EU nun die eigene Industrie.“ – via Linkedin

Gürcan Doğuç, Wissenschaftlicher KI-Referent bei DLR Projektträger:

„Ist es am Ende doch so einfach? Mit 30% drohen, damit wir mit 15% überglücklich sind? Ich zumindest fühle mich gedemütigt. Von der Unterwürfigkeit der EU. Wie einer unserer höchsten Repräsentantinnen, Trump zum Golfen folgt. Ihm beim angeblichen Handelsdefizit Recht gibt und die digitale Vorherrschaft der USA über uns völlig außer Acht lässt. Ihm voller Dankbarkeit noch Geschenke, weit über eine Billionen Euro verspricht. Davon die Hälfte in fossile Energien. Energien, von deren Abhängigkeit wir uns lösen wollen. Und dabei von einem Jahrhundertdeal spricht.“ – via Linkedin

Rod D. Martin, CEO Martin Capital:

„Trump Just Crushed the EU on Trade The biggest trade deal in the world may be the biggest trade win in American history—and a humiliating wake-up call for Brussels.“ via X

Franz-Stefan Gady, österreichischer Militäranalyst:

„The EU’s acceptance of Japan-style 15 percent tariffs—and its decision not to use tariffs or anti-coercion instruments as a retaliatory measure—says less about the bloc’s economic strength relative to the U.S. and more about its reliance on the U.S. as a net security provider.“ – via X

Guy Verhofstadt, ehemaliger belgischer Premierminister:

„The EU – US deal is scandalous… a disaster…with not one concession from the American side…badly negotiated…“ – via X

Rasmus Jarlov, ehemaliger dänischer Handelsminister:

„There is nothing to celebrate. Moving from average tariffs of less than 2% on trade between the USA and Europe to 15% under today’s deal will inevitably lead to inflation. Almost everything will become more expensive in both Europe and the USA, and we will all be worse off. The economic illiteracy in the White House is doing serious damage to the West.“ – via X

„The newly announced US–EU deal negotiated between POTUS Donald Trump and President of the European Commission Ursula von der Leyen is positioned as a step toward deeper transatlantic cooperation. At the same time, Europe carries the bulk of costs in the Ukraine war, faces rising tech dependency, and sees parts of its industry under pressure. Is this truly balanced? Are we strengthening our long-term competitiveness – or deepening structural dependencies? The ambition for partnership is right. But so is the need to protect Europe’s economic resilience, innovation, and industrial base.“ – via Linkedin

Clemens Wasner, AI Austria

„A sad day indeed. After this disaster, I anticipate increasing calls for von der Leyen’s resignation – and rightfully so. It would be the right move, go for it Beate Meinl-Reisinger.

The real victims of these developments are the centrists, who have courageously held off the far-right and positioned themselves as defenders of a rules-based international order, with the European Commission as a central player. That illusion has now evaporated, raising serious questions about the EU’s and EC’s roles moving forward.

With no clear economic leverage, political influence, security capacity, coherent foreign policy, or industrial strategy, it’s difficult to envision how the current approach can be sustained.“

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