Bitcoin ist zurück bei 100.000 Dollar

Das letzte Mal war es der 4. Februar, als Bitcoin bei mehr als 100.000 Dollar gehandelt wurde – und heute, am 8. Mai, ist die wichtigste Kryptowährung zurück bei der enorm wichtigen Preismarke. Soeben hat BTC im Handel auf internationalen Krypto-Exchanges wieder einen Preispunkt von 100.000 Dollar (ca. 89.250 Euro) erreicht und damit die Verluste, die vor allem durch Trumps Zollpolitik entstanden, wieder gut gemacht. Damit liegt BTC nur mehr 7,6% unterhalb der eigenen Bestmarke von 109.000 Dollar.
Das passiert vor dem Hintergrund wichtiger geopolitischer Ereignisse, die allesamt auf eine Entspannung bei den zuletzt arg belasteten Handelsbeziehungen bzw. der US-Wirtschaft hindeuten.
Der Kursanstieg erfolgt vor dem Hintergrund bevorstehender Handelsgespräche zwischen den USA und China sowie einer möglichen Handelsvereinbarung zwischen den USA und Großbritannien. Die positiven Kursbewegungen werden unter anderem durch robuste Zuflüsse in Bitcoin-ETFs gestützt. Allein am Mittwoch verzeichneten die Spot-Bitcoin-ETFs Nettoinvestitionen von 142 Millionen Dollar, wobei der ARKB-ETF von Ark Invest mit 54,7 Millionen Dollar den größten Anteil ausmachte.
Hier die ETF-Zu- und Abflüsse innerhalb des letzten Jahres:
Geopolitische Faktoren und geldpolitische Entscheidungen
US-Präsident Donald Trump kündigte auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social einen „bedeutenden Handelsvertrag“ an, während US-Finanzminister Scott Bessent sich auf Gespräche mit China in der Schweiz vorbereitet. Diese Gespräche sollen die erste Begegnung zur Diskussion des Handelskonflikts seit Trumps Zollankündigungen darstellen.
Die US-Notenbank Federal Reserve hat zudem ihre Zinsen unverändert gelassen. Fed-Vorsitzender Jerome Powell verwies auf „erhöhte Unsicherheit“, betonte aber gleichzeitig die „solide Position“ der US-Wirtschaft. Die Stimmung an den Krypto-Märkten ist nach vielen Wochen der großen Unsicherheit wieder aufgetaut. Der Fear & Greed Index steht aktuell bei 65 Punkten, also deutlich optimistischer als zuletzt – wenn auch eine gewisse Vorsicht weiter mitschwingt.
Analysten optimistisch für weitere Kursentwicklung
Standard Chartered-Analyst Geoff Kendrick zeigt sich überzeugt, dass Bitcoin noch höher steigen wird: „Mein spezifisches Ziel von 120.000 Dollar für das zweite Quartal erscheint sehr erreichbar.“ Er wies auch darauf hin, dass in der kommenden Woche große institutionelle Anleger ihre Bitcoin-Bestände offenlegen müssen.
Laut Marco Lim, Geschäftsführer bei Solowin Holdings, hängt das Potenzial für einen weiteren Preisanstieg eng mit den künftigen Zinsentscheidungen der Federal Reserve zusammen: „Wenn der Markt drei Zinssenkungen einpreist, könnte dies den Bitcoin-Kurs erheblich steigern, besonders nachdem er die 100.000-Dollar-Widerstandsmarke testet und durchbricht.“
Die Marktstimmung hat sich deutlich aufgehellt, was sich im Crypto Fear and Greed Index widerspiegelt, der mit einem Wert von 65 nun auf „Gier“ steht – ein Anstieg von der „neutralen“ Position der Vorwoche.
Peter Chung, Forschungsleiter bei der algorithmischen Krypto-Handelsplattform Presto, betont die zunehmende Bedeutung von Bitcoin für institutionelle Anleger: „Globale Institutionen erkennen jetzt die Notwendigkeit, ihre Portfolios von USD-Vermögenswerten zu diversifizieren, was sowohl Gold als auch Bitcoin zugutekommen wird.“