Schweiz

ClimeTech-Unicorn Climeworks steht vor Massenkündigungen

Orca-Anlage in Island. © Climeworks
Orca-Anlage in Island. © Climeworks
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2022 noch zählten sie zu den ganz großen Stars des ClimateTech: Das Schweizer Unternehmen Climeworks, bekannt für seine Technologie zur Entnahme von CO₂ aus der Atmosphäre, wirkt drei Jahre später deutlich angeschlagen. Damals wurde Climeworks noch in einer stattlichen Finanzierungsrunde mit 650 Millionen Dollar ausgerüstet, um sein Direct Air Capture (DAC)-Verfahren (aka „CO2-Sauger“) weiterauszubauen.

Doch jetzt, so berichtet es SRF in der Schweiz, steht das Unternehmen vor einer umfangreichen Personalreduktion. Wie Climeworks mitteilte, läuft derzeit ein Konsultationsverfahren, das bei geplanten Entlassungen von mehr als 10 Prozent der Belegschaft gesetzlich vorgeschrieben ist. Schuld seien die derzeitigen Rahmenbedingungen. Nach unternehmensinternen Angaben werden die Entlassungen deutlich über der 10-Prozent-Marke liegen.

Trump-Effekt: „Geänderte politische Prioritäten“

„Angesichts der gegenwärtigen makroökonomischen Unsicherheit, der sich ändernden politischen Prioritäten, die in einigen Bereichen zu einer geringeren Dynamik in der Klimatechnologie führen, und der noch ausstehenden Klarheit über unser nächstes Werk in den USA, passt Climeworks seinen Geschäftsplan proaktiv an, um zukunftsorientiert zu bleiben“, heißt es in einem Schreiben der Gründer und Geschäftsführer Christoph Gebald und Jan Wurzbacher.

Und weiter: „Um sicherzustellen, dass Climeworks den heutigen globalen Herausforderungen standhält und in der Lage ist, eine Zukunft im Gigatonnen-Maßstab anzustreben, planen wir eine Verkleinerung unseres Teams. Als das am besten finanzierte Scale-up-Unternehmen in der Branche sind wir dankbar für das Vertrauen unserer Investoren, aber wir müssen darauf achten, dass unsere Finanzierung mit Sorgfalt verwaltet wird.“ Zugleich wolle man das Produktprotfolio diversifizieren, um Kunden am Markt besser ansprechen zu können.

Expansionspläne in den USA auf Eis

Climeworks hat bisher insgesamt 810 Millionen US-Dollar Finanzierung eingesammelt. Doch zuletzt stockte der Ausbau. Die geplante Expansion nach Louisiana in den USA liegt derzeit auf Eis. Das Projekt sah ursprünglich die Schaffung von 469 Arbeitsplätzen vor und hatte bereits eine Zusage des US-Department of Energy über 500 Millionen US-Dollar erhalten. Der Baubeginn war für 2026 geplant.

Nach dem politischen Wechsel in den USA fehlen Wurzbacher zufolge nun teilweise die Ansprechpartner in den US-Behörden, „um den weiteren Projektablauf kurzfristig klären zu können“. Allerdings sei nicht bekannt, dass das Projekt definitiv gestoppt würde.

Technische Schwierigkeiten in Island

In Island betreibt Climeworks zwei Anlagen: „Orca“ seit 2021 und „Mammoth“ seit 2024. Laut dem isländischen Investigativjournalisten Bjartmar Alexandersson bleiben die tatsächlichen Leistungen dieser Anlagen weit hinter den Erwartungen zurück. So sollte „Mammoth“ jährlich über 36.000 Tonnen CO₂ einfangen können, im ersten Betriebsjahr seien es jedoch nur etwa 105 Tonnen gewesen.

Climeworks bestätigt diese Probleme grundsätzlich. Wurzbacher verweist auf Herausforderungen beim Übergang vom Labor zum realen Betrieb, wie etwa gefrierende Mechanismen durch Eis und Schnee in Island. Das Unternehmen betont zudem, dass in „Mammoth“ erst ein Teil der geplanten Maschinen installiert sei.

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