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ICT Austria 2025: „Maschinen können vieles besser, aber entscheidend bleibt der Mensch“

Österreich zwischen AI-Boom, Digitalisierung und Regulierung – und ICT Austria mittendrin. Im September fand in Wien die Jahresversammlung der Initiative ICT Austria statt. Zum ersten Mal versammelten sich die Mitglieder in der Eventlocation wolke21 im Saturn Tower in der Donau City und ließen an einem spätsommerlichen Abend vor der Kulisse der Wiener Skyline das Jahr Revue passieren.

Dabei standen natürlich mit AI und Digitalisierung die wohl größten Themen des Jahres besonders im Mittelpunkt. Führende Köpfe aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten, wie Österreich den technologischen Wandel erfolgreich gestalten kann und wie Unternehmen, Politik und Gesellschaft heute handlungsfähig bleiben. Neben Digitalisierung und AI kamen auch Themen wie Cybersecurity und Regulierung zur Sprache.

Rolle des Menschen in digitaler Welt

Die Veranstaltung begann bereits am Nachmittag mit einem interaktiven Wissensforum zu den Themen KI, Cybersecurity & Compliance (NIS2). Dabei boten Mitglieder von ICT Austria spannenden Insights in diese Bereiche. Das Haupt-Event fand daraufhin am Abend statt, durch den Chris Müller, Innovations- und Kulturmanager, als Moderator führte.

In einer hochkarätigen  Diskussionsrunde, die unter dem Motto „Technologie verändert alles – Wie bleiben Menschen, Unternehmen und Politik handlungsfähig?“ lief, sprachen Expert:innen aus Politik, Wirtschaft und Forschung darüber, wie Digitalisierung unser Leben nachhaltig ändert und wie Österreich hier an vorderster Spitze stehen kann.

„Wir erleben gerade durch Digitalisierung und AI eine massive Zäsur, die unsere Art zu leben und zu arbeiten grundlegend verändert. Das Ausmaß dieser Entwicklung ist so gewaltig, dass es wichtig ist, alle Stakeholder des globalen Gemeinwesens in den Diskurs einzubeziehen. Wo bleibt der Mensch in so einer aufgewühlten Welt? Welche Rolle spielen wir hier? Und wie wollen wir in dieser neuen digitalen Welt leben“, fragte Chris Müller die Diskussionsteilnehmer:innen zur Einleitung.

Grundinfrastruktur als „Daseinsvorsorge schlechthin“

Ein Teilnehmer der Runde war Sepp Schellhorn, Staatssekretär im Bundesministerium für europäische & internationale Angelegenheiten. Er betonte, dass die Leistung des Wirtschaftsstandorts Österreich stärker kommuniziert werden müsse: „Unser Standort kann etwas – das müssen wir auch entsprechend präsentieren.“ Weiterhin unterstrich er die Notwendigkeit der Entbürokratisierung und führte aus, dass Digitalisierung für die Verwaltung unabdingbar sei. Schellhorn sieht die Harmonisierung von unterschiedlichen Verwaltungssystemen als zentral: „Wir müssen bis 2026 auf ein einheitliches System umstellen, damit neue Ressourcen frei werden.“

Barbara Novak, Stadträtin für Digitalisierung Wien, wies darauf hin, dass technologische Anwendungen nur dann zum Wachstum beitragen können, wenn man Talente gezielt fördert. „Wir brauchen Talente am Standort, um nachhaltiges Wachstum zu generieren.“ Sie bezeichnete die Grundinfrastruktur als „Daseinsvorsorge schlechthin“. Der Aufbau von Datencentern und Datenleitungen seien daher essenziell.

„Schneller wachsen und Barrieren abbauen“

Sok-Kheng Taing, Mitgründerin von Dynatrace, kritisierte, dass europäische Wachstumsunternehmen immer noch auf Geld von außerhalb angewiesen sind, um wirklich skalieren zu können. Sie sprach sich für einen verstärkten politischen Fokus auf das Startup-Ökosystem aus. „Der Standort Österreich ist toll, aber wir sollten noch schneller wachsen und Barrieren abbauen.“

Thomas Welser, CEO des Stahlunternehmens Welser Profile Gruppe, sagte, dass es innerhalb von innovativen Firmen von großer Bedeutung ist, in und für Generationen zu denken und arbeiten. Es sei enorm wichtig, junge Talente zu fördern und ihnen Mut zu geben. „Wir möchten gemeinsam die Zukunft gestalten. Dafür brauchen wir im ersten Schritt erstmal das ‚Wollen‘. Deswegen fördern wir das Lernen und das Versuchen in unserem Unternehmen“, so Welser.

„Entscheidend bleibt der Mensch“

Markus Hengstschläger, Humangenetiker und Autor, sprach in der Diskussion und einem darauf folgenden Vortrag vor allem über die Beziehung zwischen Mensch und Maschine, die besonders im AI-Boom immer ambivalenter wird. „Der Mensch muss sich zutrauen, Herausforderungen zu bewältigen. Maschinen können künftig vieles besser als wir – aber entscheidend bleibt der Mensch, ihm obliegen die Lösungen für die aktuellen Herausforderungen.“

Ein großes Thema an dem Abend war auch das oft schwierige Verhältnis zwischen Innovation und Regulierung. Maßnahmen wie der AI Act der EU stehen oft in der Kritik, weil Europa gegenüber den USA und China beim Thema Digitalisierung ohnehin ins Hintertreffen gerät.

In der Diskussion kam mehrmals zu Sprache, dass eine Entbürokratisierung nötig ist, um Innovationen in Österreich und Europa stärker zu fördern. Jedoch sei Compliance noch keine Bremse für neue Ideen. Durch eine Mischung aus Kreativität und Effizienz beim Einhalten der Regulierungen können Unternehmen sich sogar einen Wettbewerbsvorteil erspielen.

ICT Austria zeigt „geballte Kompetenz“ von heimischen Firmen

Nach dem spannenden Event hatten die Teilnehmenden im Anschluss die Möglichkeit, sich beim Networking im wolke21 miteinander auszutauschen. „Wenn wir  alle Mitglieder zusammenrechnen, fasst ICT Austria mittlerweile mehr als 4.000 Fachkräfte aus der IT-Branche. Wir wollen diesen Hidden Champions eine Bühne geben, deswegen finde ich diese Veranstaltung so wichtig. Wir haben uns das Ziel gesetzt, ein Brückenbauer zu sein zwischen Politik und Wirtschaft. Darüber hinaus forcieren wir neue Technologien in Gemeinschaft- und Forschungsprojekten und helfen damit der ganzen Community“, sagt Walter Huemer, Präsident der ICT Austria.

Johannes Wolf, Vize-Präsident der ICT Austria und Regionalleiter Salzburg, freute sich über den gelungenen Tag und die Stärke von ICT. „Wir haben eine tolle ICT-Landschaft, die sehr viele Kompetenzen bündelt. Für Österreich und die EU ist digitale Souveränität ganz wesentlich. Dafür haben wir in Österreich die nötige Expertise und wir sind stolz darauf, diese zusammenzubringen.“

„Wenn alle Mitglieder zusammenkommen, merkt man, welche geballte Kompetenz von kleinen bis ganz großen Unternehmen die ICT Austria zu bieten hat.  Der Austausch unter den Mitgliedern ist hierbei das Wichtigste. Gleichzeitig bilde wir eine gesammelte Stimme, die auch das Gehör der Politik findet, was dabei hilft, Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen Unternehmen erfolgreich wirtschaften können“, erläuterte Rainer Kalkbrener, Vize-Präsident der ICT Austria und Regionalleiter Wien.

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