Übernahme

Meta kauft KI-Agenten-Startup Manus, das zuletzt 100 Millionen Dollar ARR erreichte

© Manus AI
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Meta Platforms hat die Übernahme von Manus abgeschlossen, einem in Singapur ansässigen Startup, das autonome KI-Agenten für Unternehmen zur Verfügung stellt. Die Akquisition markiert einen strategischen Schritt des Social-Media-Konzerns, seine massiven Investitionen in künstliche Intelligenz zu monetarisieren. Manus verkauft seine Software als Abo-Service an kleine und mittlere Unternehmen und könnte Meta damit erstmals direkte Einnahmen aus KI-Produkten verschaffen.

Finanzielle Details zur Transaktion haben beide Seiten nicht kommuniziert, doch die Übernahme unterstreicht die Priorität, die CEO Mark Zuckerberg dem Thema AI beimisst. Meta ist im KI-Wettrennen deutlich zurückgefallen. Die Llama-Modellreihe kann mit anderen LLMs (sowohl Closed Source als auch Open Source) nicht mithalten. Um 14 Milliarden Dollar kaufte Zuckerberg Scale AI, zuletzt verließ der einstige AI-Chef  Yann LeCun das Unternehmen. Mit Manus versucht man also, sich im Wettbewerb mit OpenAI, Google und Co einen Vorteil zu erkaufen. Abzuwarten bleibt, ob das auch gelingen kann.

Manus hat keine eigenen AI-Modelle, sondern baut auf den LLMs von Anthropic, Alibaba (Qwen) oder OpenAI auf. Gut möglich, dass das kommende Meta-LLM in die Software integriert wird.

Rasantes Wachstum in acht Monaten

Das übernommene Unternehmen hat eine bemerkenswerte Wachstumskurve hingelegt: Nur acht Monate nach dem Launch erreichte Manus einen annualisierten Umsatz (ARR) von 100 Millionen Dollar aus Abonnements – nach eigenen Angaben schneller als jedes andere Startup weltweit. Der gesamte Revenue Run Rate liegt mittlerweile bei über 125 Millionen Dollar, wenn man nutzungsbasierte Erlöse einrechnet. Das monatliche Wachstum bewegt sich seit der Veröffentlichung von Version 1.5 konstant über 20 Prozent. Millionen Nutzer weltweit setzen die Plattform bereits täglich ein, um komplexe Aufgaben zu delegieren.

Die technische Leistung untermauert den kommerziellen Erfolg: Manus hat seit dem Start mehr als 147 Billionen Tokens verarbeitet und über 80 Millionen virtuelle Computer erstellt. Der General AI Agent führt eigenständig Aufgaben wie Marktforschung, Programmierung und Datenanalyse aus – ohne dass Nutzer jeden Schritt vorgeben müssen. Das Unternehmen hat mit Konzepten wie Context Engineering für KI-Agenten und der Funktion Wide Research technische Standards in der Branche gesetzt. Sogar die Entwicklung mobiler Anwendungen aus natürlichsprachlichen Anweisungen ermöglicht die Plattform mittlerweile.

Kontinuität für Kunden, Integration bei Meta

Trotz der Übernahme bleibt das operative Geschäft von Manus zunächst unverändert. Das Unternehmen führt den Verkauf und Betrieb seines Abo-Services über die eigene App und Website fort und operiert weiterhin von Singapur aus. CEO Xiao Hong betont, dass sich an der Funktionsweise des Produkts und den Entscheidungsprozessen nichts ändert. Langfristig plant Meta allerdings, den Service auf die Milliarden Nutzer seiner Plattformen auszuweiten und die Technologie in Meta AI sowie weitere eigene Produkte zu integrieren. Die Talente von Manus sollen dazu beitragen, General-Purpose-Agenten über das gesamte Consumer- und Business-Portfolio von Meta zu verbreiten.

Vor dem Launch hatte Manus 75 Millionen Dollar Kapital eingesammelt, angeführt von Benchmark. Der General Partner Chetan Puttagunta sitzt im Board neben den Gründern Red und Pan. Das Team ist auf 105 Mitarbeiter in Singapur, Tokio und San Francisco angewachsen, ein Büro in Paris steht kurz vor der Eröffnung. Das Unternehmen rekrutiert aktiv über alle Standorte und Abteilungen hinweg.

Für Meta bedeutet der Deal mehr als nur den Zugang zu einer wachsenden Umsatzquelle. Der Konzern positioniert sich damit im Wettbewerb um autonome KI-Systeme, die über einfache Chatbot-Funktionen hinausgehen und komplette Arbeitsabläufe übernehmen können. Während die Branche Milliarden in Large Language Models investiert, suchen Technologiekonzerne nach Wegen, diese Investitionen in profitable Produkte zu verwandeln. Mit Manus erhält Meta ein funktionierendes Geschäftsmodell und eine bewährte Technologie, die sich bereits am Markt etabliert hat.

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