Startup Interviewer

Morpheus Logistik: „Gründet nicht gegen das System!“

Die Gründer von Morpheus Logistik, Norman Koerschulte und Burkhart Koerschulte. © Morpheus Logistik
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Wenn Vater und Sohn gemeinsam gründen, dann muss dabei etwas Besonderes herauskommen. So etwa auch im Falle von Morpheus Logistik. Norman Koerschulte und Burkhart Koerschulte haben 2019 damit begonnen, ein Startup für Drohnen-Logisitk aufzubauen, mit dem Ziel, Drohnenflugstrecken für den Transport zeitkritischer Güter einzurichten, etwa Medikamente.

Dem Startup Interviewer erläutert Norman Koerschulte die Business-Idee, das Geschäftsmodell und die Zukunftspläne der jungen Firma aus Lüdenscheid.

Kannst du uns dein Startup vorstellen? Was macht ihr genau?

Norman Koerschulte: Morpheus Logistik ist ein Logistik-Startup aus Lüdenscheid in Deutschland mit dem Ziel, Europas führender Betreiber für automatisierte Drohnenlogistik zu werden. Wir entwickeln und betreiben genehmigte Drohnenflugstrecken für den Transport zeitkritischer Güter – zum Beispiel in der Industrie oder im Gesundheitswesen. Unser System ist darauf ausgelegt, skalierbar und vollständig in bestehende Lieferketten integrierbar zu sein. Wir verstehen Drohnen nicht als Gadget, sondern als strategische Infrastruktur für moderne Logistik.

Was ist die Geschichte hinter deinem Startup? Wie und warum hast du angefangen?

Die Reise von Morpheus Logistik beginnt 2019. Die Initialzündung kam durch eine 3D-Druck-Bestellung bei 3rd Element Aviation, einem führenden Drohnenhersteller, die uns auf das Potenzial von Drohnentechnologie im Logistikbereich aufmerksam machte. Kombiniert mit unserer Erfahrung in der Luftfahrt war schnell klar: Mit automatisiert eingesetzten Drohnen können wir reale Transportprobleme lösen. Gemeinsam mit HHLA Sky, dem heutigen Softwarepartner, haben wir erste Forschungsprogramme initiiert.

Der Durchbruch kam 2021, als wir als erstes Unternehmen in NRW eine Fluggenehmigung von der Landesluftfahrtbehörde erhielten – ein Meilenstein, der uns den Weg in größere Forschungskonsortien ebnete. Besonders prägend war für uns das Forschungsprojekt Drone4Parcel5G, das 2022 startete. In diesem Rahmen wurde das Thema Drohnenlogistik im urbanen Raum ganz konkret – und die Herausforderungen auch. Die Region Lüdenscheid stand damals sinnbildlich für viele strukturelle Probleme: Die Talbrücke Rahmede war gesperrt, Lieferketten gerieten ins Stocken.

Besonders in der Notfallmedizin waren Staus und Verkehrsprobleme immer wieder der Grund für Sorge. Mit dem Transport in der Luft gibt es diese Herausforderung nicht. So haben mein Vater und ich die Chance früh erkannt und kurzerhand die Morpheus Logistik GmbH gegründet. Wir treten an, die Logistik, aber auch andere Bereiche aus der Luft heraus neu zu denken und Europas führende Drohnen-Airline aufzubauen.

© Morpheus Logistik

Was unterscheidet dein Startup von der Konkurrenz? Was macht euch einzigartig, was ist die USP?

Wir fokussieren uns nicht auf die Drohne selbst, sondern auf das gesamte logistische System: Unsere genehmigten Drohnenstrecken sind eingebettet in ein sicheres, standardisiertes und skalierbares Betriebskonzept. Wir verfügen über die SAIL III-Genehmigung – das bedeutet: keine Testflüge, sondern reguläre, genehmigte Lufttransporte nach höchsten EU-Standards. Unsere Kunden erhalten damit eine verlässliche Infrastruktur, die echte logistische Mehrwerte schafft.

Welche Technologien setzt ihr ein, bzw. welche hauseigene Tech habt ihr entwickelt?

Unser Angebot basiert auf einer modularen Flottenarchitektur, einem zentralen Leitstandsystem und umfassender Echtzeit-Überwachung. Wir haben das Komplettpaket entwickelt: hochentwickelte Transportdrohnen, einen technisch modernen Leitstand für unsere Piloten sowie die korrekte Abwicklung sämtlicher regulatorischen Themen, sodass sich unsere Kunden um nichts mehr kümmern müssen. Dazu ist jeder Flug digital geplant, überwacht und dokumentiert – alles basierend auf strengen regulatorischen Vorgaben der EASA und des LBA.

Wer ist eure Zielgruppe und wie erreicht ihr sie?

Wir arbeiten mit Unternehmen aus dem Gesundheitswesen (Kliniken, Labore) Industrie und Logistik zusammen – überall dort, wo Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Prozessintegration entscheidend sind. Unsere Kunden – wie etwa Eurofins GeLaMed – sehen in der Drohne kein Experiment, sondern ein präzises Werkzeug zur Effizienzsteigerung. Wir gewinnen sie durch Pilotprojekte, starke Referenzen und den Nachweis operativer Exzellenz.

Wie sieht es mit bisherigen Finanzierungen aus? Gibt es schon Investoren?

Bislang finanzieren wir uns über diverse Angel-Investments, Forschungsprojekte und den operativen Umsätzen unserer Kunden. Dazu arbeiten wir eng mit öffentlichen Institutionen und Konsortien zusammen. Für unser weiteres Wachstum evaluieren wir aktuell zusätzliche strategische Investoren, die das Potenzial unserer Lösung sehen, die Wirkung und Herausforderungen verstehen und mit uns gemeinsam unsere Vision erreichen wollen.

Kannst du uns dein Geschäftsmodell erklären? Wie generiert dein Startup Einnahmen?

Unser Geschäftsmodell basiert auf einem Delivery-as-a-Service-Modell, bei dem wir unser Angebot nicht pro Flug, sondern pro Monat betrachten. Für unsere Kunden ist es perfekt, da sie ein komplettes Paket pro Monat ohne versteckte Kosten bekommen. Wir bieten dabei unterschiedliche Pakete an, in denen wir zu verschiedenen Zeiträumen, mit unterschiedlichen Drohnentypen fliegen. In diesen Zeitfenstern fliegen unsere Drohnen so viel wie regulatorisch möglich; alles natürlich in enger Abstimmung mit unseren Kunden, um die Produktivität zu maximieren. In naher Zukunft werden wir dann unsere Operation auf ein 24/7/365-Modell erweitern.

Was sind die nächsten Schritte für dein Startup? Habt ihr spezifische Ziele für die Zukunft?

Wir wollen unsere bestehende Flotte um eVTOL-Drohnen mit größerer Reichweite erweitern, weitere Standorte in Deutschland anbinden und den europäischen Rollout starten. Parallel dazu skalieren wir unsere Systemarchitektur und arbeiten an neuen Partnerschaften – insbesondere in der Healthcare-Branche und kritischen Infrastruktur. Unser Ziel: Wir wollen Europas führender Integrator für unbemannte Systeme werden. Dabei setzen wir nicht auf eine einzige Drohne oder Technologie, sondern kombinieren verschiedene Systeme, um für jeden Use Case die passende Lösung zu bieten.

Hast du Tipps für andere Gründerinnen und Gründer?

Gründet nicht gegen das System – sondern mit einem tiefen Verständnis für die Regeln. Baut ein belastbares, vertrauenswürdiges Team auf. Dokumentiert alles – auch das, was sich selbstverständlich anfühlt. Und bleibt stets fokussiert auf den echten Mehrwert für eure Kunden. Innovation braucht keine perfekten Bedingungen – sondern Mut, Ausdauer und die Bereitschaft, Dinge besser zu machen als bisher.

Diese Story ist mit dem Startup Interviewer, einem AI-Tool von Trending Topics entstanden. Willst du ebenfalls zu deinem Startup von unserer AI interviewt werden, dann klicke hier. Weitere Startup-Interviews findest du hier.

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