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Österreich will bis zu 1,75 Milliarden Euro für AI Gigafactory stellen

Kabel an Server. © Unsplash
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Die österreichische Hauptstadt Wien hat sich offiziell um den Standort für eine der geplanten europäischen KI-Gigafactories beworben. Das ambitionierte Projekt könnte Investitionen von bis zu fünf Milliarden Euro nach sich ziehen, wobei ein erheblicher Anteil aus öffentlichen Kassen finanziert werden soll. Geplanter Start für die „AI-Giga-Factory“ ist laut EU-Plan bereits 2028.

Europäische Initiative zur Stärkung der KI-Kompetenz

Die Europäische Union plant den Aufbau von bis zu fünf „AI-Gigafactories“ mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 20 Milliarden Euro. Diese Hochleistungsrechenzentren sollen die europäische Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Künstlicher Intelligenz stärken und die digitale Souveränität Europas vorantreiben. Jede einzelne Gigafactory soll über mehr als 100.000 spezialisierte KI-Prozessoren verfügen – ein Vielfaches der derzeit in Europa verfügbaren Kapazitäten.

Finanzierungsmodell: Öffentlich-private Partnerschaft

Für den Wiener Standort ist eine Investitionssumme von bis zu fünf Milliarden Euro vorgesehen. Das Finanzierungsmodell basiert auf einer öffentlich-privaten Partnerschaft mit einer festgelegten Aufteilung: Mindestens 65 Prozent der Kosten sollen durch private Investoren getragen werden, während bis zu 35 Prozent aus öffentlichen Mitteln stammen.

Dies bedeutet konkret, dass für das Wiener Projekt bis zu 1,75 Milliarden Euro aus öffentlichen Kassen – sowohl auf EU-, Bundes- als auch Landesebene – aufgebracht werden könnten. Die verbleibenden 3,25 Milliarden Euro müssten von privaten Partnern und Unternehmen finanziert werden.

Politischer Schulterschluss für die Bewerbung

Die Bewerbung wurde von hochrangigen Politikern verschiedener Ebenen gemeinsam unterzeichnet. Bundeskanzler Christian Stocker, Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, Bundesminister Peter Hanke, Staatssekretär Alexander Pröll und Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling bekundeten damit offiziell das Interesse Österreichs an dem Projekt.

Bundeskanzler Stocker betonte die strategische Bedeutung des Vorhabens: „Mit der Bewerbung für eine europäische AI-Gigafactory zeigen wir, dass wir bereit sind, Verantwortung für die digitale Zukunft Europas zu übernehmen.“ Das Projekt solle zur Stärkung des Standorts und zum Ausbau der technologischen Wettbewerbsfähigkeit beitragen.

Standortvorteile und Nachhaltigkeitskonzept

Wien stützt seine Bewerbung auf drei zentrale Säulen: ein umwelt- und klimagerechtes Nachhaltigkeitskonzept, eine sozial gerechte Technologienutzung entsprechend dem „Digitalen Humanismus“ und die geografische Drehscheibenfunktion der Stadt innerhalb Europas.

Ein besonderes Merkmal des Wiener Konzepts ist die geplante Nutzung der Abwärme der Rechenzentren. Diese soll direkt in das bestehende Fernwärmenetz eingespeist und zur Beheizung Wiener Haushalte verwendet werden. Dadurch soll die Energieeffizienz des energieintensiven Rechenzentrums erhöht werden.

Wirtschaftliche Erwartungen und Arbeitsplätze

Die Wirtschaftsagentur Wien koordiniert den Bewerbungsprozess und fungiert als Schnittstelle zwischen öffentlicher Hand, Privatwirtschaft und Wissenschaft. Stadträtin Barbara Novak verspricht sich von dem Projekt „Investitionen in Milliardenhöhe mit nachhaltigen Impulsen für Technologie- und Forschungsunternehmen“ sowie die Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze.

Führende österreichische Technologieunternehmen haben bereits ihre Unterstützung für das Vorhaben bekundet und entsprechende Absichtserklärungen unterzeichnet.

Zeitplan und Auswahlverfahren

Die EU wird alle eingegangenen Bewerbungen bewerten und im vierten Quartal 2025 einen vertieften Auswahlprozess durchführen. Nach den Plänen der Europäischen Union soll der Betrieb der „AI-Gigafactories“ bereits 2028 aufgenommen werden.

Strategische Bedeutung für Europa

Die geplanten KI-Gigafactories sollen verschiedene strategische Ziele verfolgen: Sie sollen Europa als globalen KI-Kontinent etablieren, die gemeinschaftliche europäische Entwicklung komplexer KI-Modelle ermöglichen und sich auf große multimodale KI-Anwendungen in Medizin, Industrie und Forschung konzentrieren.

Dabei ist vorgesehen, dass auch kleinere Unternehmen, Startups und Forschungseinrichtungen gleichberechtigten Zugang zur Rechenleistung erhalten sollen. Datenschutz, Energieeffizienz und digitale Souveränität sind als verbindliche Kriterien für die Gigafactories festgelegt.

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