OpenAI kämpft immer heftiger gegen Microsoft Umklammerung

Etwa elf Milliarden Dollar hat Microsoft über die Jahre in den ChatGPT-Macher OpenAI investiert und dessen AI-Modelle zu einem wichtigen Bestandteil eigener Produkte (allen voran Copilot) gemacht. Doch nach dem riesigen Investment durch Softbank und die Partnerschaft mit dem Cloud-Anbieter Oracle hat die einstige Partnerschaft bereits tiefe Risse bekommen – und diese vertiefen sich nun weiter.
Denn OpenAI versucht derzeit alles, um sich von seinem strategischen Investor zu lösen. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, erwägen OpenAI-Führungskräfte, Microsoft öffentlich wettbewerbswidriges Verhalten vorzuwerfen. Gleichzeitig prüft OpenAI die Möglichkeit einer bundesbehördlichen Überprüfung ihrer Vertragsbeziehung mit Microsoft.
Streit um Unternehmensstruktur und Beteiligung
Im Zentrum der Auseinandersetzung steht OpenAIs Plan zur Umstrukturierung seiner gewinnorientierten Einheit. Das Unternehmen schlägt vor, Microsoft einen Anteil von etwa 33 Prozent im Austausch für den Verzicht auf künftige Gewinnrechte zu überlassen. Diese Umstrukturierung benötigt jedoch die Zustimmung von Microsoft.
Ein weiterer Konfliktpunkt ist die 3-Milliarden-Dollar-Übernahme des KI-Coding-Startups Windsurf durch OpenAI. Das Unternehmen möchte verhindern, dass Microsoft Zugriff auf Windsurfs geistiges Eigentum erhält, das zur Verbesserung von Microsofts eigenem KI-Coding-Tool GitHub Copilot genutzt werden könnte.
Strategische Neuausrichtung
Die Beziehung zwischen OpenAI und Microsoft, die ursprünglich als Katalysator für OpenAIs Wachstum galt, steht nun vor erheblichen Herausforderungen. Experten beobachten die Situation aufmerksam, da die Entscheidungen beider Unternehmen weitreichende Auswirkungen auf die KI-Branche haben könnten. Auch bei Microsoft sieht man mittlerweile, dass man sich nicht mehr auf OpenAIs KI-Modelle alleine mehr verlassen will.
Die aktuelle Situation verdeutlicht die komplexen Machtverhältnisse in der KI-Industrie. Während OpenAI nach größerer Unabhängigkeit strebt, behält Microsoft durch seine bestehenden Verträge und Beteiligungen weiterhin erheblichen Einfluss auf die strategische Ausrichtung des KI-Unternehmens.