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OpenAI-Umstrukturierung: Vom NGO zum gewinnorientierten Unternehmen

OpenAI will diese Woche eine milliardenschwere Finanzierungsrunde abschließen. © Canva / Trending Topics
OpenAI will diese Woche eine milliardenschwere Finanzierungsrunde abschließen. © Canva / Trending Topics
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OpenAI möchte nicht länger eine NGO sein. Jetzt hat das KI-Unternehmen zwei Jahre lang Zeit, um sich in ein gewinnorientiertes Unternehmen zu verwandeln. Bis dahin ist noch einiges zu tun, aber OpenAI zeigt sich entschlossen. Andernfalls könnte es keine Finanzmittel in Milliardenhöhe aufbringen.

Gewinnorientierung hat zugenommen

Die Ankündigung zur Umstrukturierung kam überraschend und wird ein schwieriger Prozess. Aus der Perspektive von OpenAI ergibt die Entscheidung allerdings Sinn. Bislang war das US-Softwareunternehmen eine gemeinnützige Organisation. Seit der Gründung im Jahr 2015 werden die Geschäfte unter der Aufsicht eines gemeinnützigen Gremiums abgewickelt. Das Ziel war von Anfang an, AGI zu entwickeln – künstliche allgemeine Intelligenz. Bei dieser höchsten KI-Entwicklungsstufe handelt es sich um eine Art der “Superintelligenz“, die der Menschheit dienen soll. 2019 führte OpenAI einen gewinnorientierten Geschäftszweig ein. Die Begründung lautete: Es müsse Geld für die Finanzierung dieser Aufgabe beschafft werden.

Der Umsatz für das Geschäftsjahr 2024 soll auf 3,7 Milliarden Dollar belaufen, die Verluste hingegen auf rund fünf Milliarden US-Dollar, wie die New York Times berichtete. Für 2025 kündigt der KI-Vorreiter jedoch eine Verdreifachung seines Umsatzes auf insgesamt 11,6 Milliarden Dollar an.

Eigentümerstruktur soll geändert werden

Dass sich OpenAI nun in ein For-Profit-Unternehmen umwandeln will, liegt einerseits am dringenden Bedarf an weiteren Finanzmitteln in Milliardenhöhe. Diese sollen sich laut dem Unternehmen voll und ganz auf soziale Zwecke konzentrieren. Andererseits wird angestrebt, die Eigentümerstruktur zu ändern sowie Schlüsselpositionen neu zu besetzen. Bis dato kontrollierte ein Verwaltungsrat den gewinnorientierten Teil des ChatGPT-Entwicklers – dieser soll nun seine Mehrheit abgeben.

Von den elf Gründungsmitgliedern sind heute nur noch zwei mit an Bord: Sam Altman und Wojciech Zaremba. CTO Mira Murati hat letzte Woche das Handtuch geworfen, wie Trending Topics berichtete. Das lag vor allem an Differenzen zwischen den Non-Profit-Vertreter:innen und jenen Mitgliedern, die die Entwicklung und Veröffentlichung von KI-Produkten beschleunigen wollten.

6,5 Milliarden Dollar Finanzierungsrunde angestrebt

OpenAI versucht außerdem, gerade eine neue Finanzierungsrunde auf die Beine zu stellen. Dabei wird eine Summe von 6,5 Milliarden Dollar angestrebt. Daran werden sich voraussichtlich Tech-Giganten wie Microsoft und Nvidia sowie mehrere VCs beteiligen. Apple will dem Wall Street Journal zufolge nicht mehr mitmachen.

Die Bedingung: Das KI-Startup muss sich innerhalb von zwei Jahren in ein profitorientiertes Unternehmen umwandeln. Dadurch würden Investor:innen eine höhere Rendite erzielen. Schafft OpenAI nicht innerhalb von zwei Jahren den Abschluss, haben die Investoren der aktuellen Runde das Recht, ihr Geld zurückzufordern.

Rechtliche Rahmenbedingungen für die Umstrukturierung

Vermögensumwandlung

Im Rahmen der Umstrukturierung sind mehrere komplexe Schritte erforderlich, wie etwa eine Vermögensumwandlung. Das betrifft zum Beispiel Patente. “Vermögenswerte, die zuvor zum öffentlichen Nutzen gespendet wurden, können nicht zum privaten Nutzen umgewidmet werden, ohne die Öffentlichkeit für den Verlust zu entschädigen“, so der Rechtsanwalt Alexander Reid gegenüber dem Wall Street Journal.

Eigenkapital-Anpassungen

Aber auch in Bezug auf das OpenAI-Eigenkapital muss es Änderungen geben: Sam Altman könnte eine Beteiligung von 7 Prozent am Unternehmen erhalten. Das könnte zu Problemen führen, da OpenAI angibt, sich weiterhin dem Gemeinwohl zu verpflichten.

Aktuell sehen die Rahmenbedingungen vor, dass Investor:innen einen Anteil an den zukünftigen Gewinnen erhalten. Wird OpenAI zum For-Profit-Unternehmen, müssen diese Anteile in Aktien des neuen Unternehmens umgewandelt werden. Problematisch dabei ist, dass Microsoft bereits mehr als 13 Milliarden Dollar in OpenAI investiert hat und damit beträchtliche Anteile an der neuen OpenAI-Unternehmensstruktur haben wird. Dies könnte zu wettbewerbsrechtlichen Problemen führen.

Rechtliche Anpassungen und Klärung von Rechtsstreitigkeiten

Zusätzlich steht das Startup vor einer Reihe notwendiger rechtlicher Anpassungen, einschließlich der Überarbeitung seiner Unternehmensstruktur gemäß dem Delaware-Recht. OpenAI hat seinen Sitz im Bundesstaat Delaware, der aufgrund seiner unternehmensfreundlichen und flexiblen Gesetze ein beliebter Standort für Technologiegründungen ist. Um jedoch von einer gemeinnützigen in eine gewinnorientierte Organisation umzuwandeln, sind auch hier regulatorische Maßnahmen erforderlich.

Zudem müssen laufende Rechtsstreitigkeiten geklärt werden, darunter eine Klage von Elon Musk, der behauptet, OpenAI stelle kommerzielle Interessen über das öffentliche Wohl.

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